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Predigten zu Philipper 1,9

"Und um dieses bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und aller Einsicht,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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"Um dieses bete ich."

Deine Gebete offenbaren deine geistliche Reife.

Wenn wir beginnen, die Gottesfurcht in Philipper 1,9-11 zu untersuchen, bemerken wir, dass dieser Abschnitt ein Gebet ist. Typischerweise spiegeln die Gebete des Paulus seine Besorgnis um das geistliche Wachstum seiner Leser wider. Das geht nicht ohne Gebet, weil geistliches Wachstum von der Kraft des Heiligen Geistes abhängt, die nur durch Gebet erschlossen wird.

Gebet ist so lebensnotwendig, dass der Herr Seine Jünger lehrt, "allezeit" zu beten (Lk. 18,1). Paulus befiehlt uns: "Betet unablässig" (1. Thess. 5,17). Petrus sagt, wir sollten nüchtern und besonnen zum Gebet sein (1. Petr. 4,7).

Die Bibel enthält viele andere Aufforderungen zum Gebet; doch ist der wahre Test auf deinen geistlichen Zustand der Drang zum Gebet, nicht nur das Befolgen einer Anordnung. Als Christ befindest du dich in einem geistlichen Reich, in dem das Gebet so natürlich ist wie das Atmen im Reich des natürlichen. So wie der Luftdruck auf deine Lungen wirkt und dich zum Atmen bringt, so zwingt dich deine geistliche Umgebung zum Beten. Sich zu widersetzen bringt in beiden Fällen verheerende Auswirkungen.

Je mehr du das Leben mit Gottes Augen betrachtest, umso mehr wirst du ins Gebet getrieben. In diesem Sinne offenbaren deine Gebete deine geistliche Reife. Paulus rang Tag und Nacht im Gebet, weil er Gottes Liebe zu den Menschen teilte und um ihr geistliches Wachstum besorgt war.

Untersuche deine Gebete. Betest du aus Pflichtgefühl oder weil es dich zum Beten treibt? Betest du nur selten und kurz? Drehen sich deine Gebete um deine Belange oder um die Nöte anderer? Betest du für die geistliche Reife anderer? Solche tiefgreifenden Fragen zeigen dir den Stand deiner eigenen geistlichen Reife und wo du unbedingt dein Gebetsmuster verändern musst.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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MERKMALE DER LIEBE GOT TES

Echte Liebe zu Gott kommt auf vielerlei Weise zum Ausdruck. Hier sind einige der Hauptmerkmale:

Sie sehnt sich nach persönlicher Gemeinschaft mit Gott (Ps 42,1-2; 73,25).

Sie vertraut Gottes Kraft und stellt sich unter seinen Schutz (Ps 31,23).

Sie kennt einen Frieden, den nur Gott schenken kann (Ps 119,165; Joh 14,27).

Sie ist sensibel für den Willen und die Ehre Gottes (Ps 69,9).

Sie liebt die Menschen, die Gott liebt (1Jo 4,7-8, 20-21).

Sie hasst, was Gott hasst (1Jo 2,15).

Sie sehnt sich nach der Wiederkunft Christi (2Tim 4,8).

Das mit Abstand wichtigste Erkennungsmerkmal ist jedoch der Gehorsam gegenüber Gott (Joh 14, 21; 1Jo 5,1-2). Nur weil Gott uns zuerst geliebt hat, sind wir in der Lage, all diese Facetten der Liebe auszuleben (1Jo 4,7,10,19). Liebst du Gott?


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Schwaches Christentum tendiert zum Humanismus

Ich erfahre viel Widerspruch, wenn ich behaupte, die Schwäche der heutigen Evangelisation liege in ihrer humanistischen Ausrichtung. Sie kämpft darum, übernatürlich zu sein – aber sie macht nicht richtig ernst damit. Sie ist einfach zu sehr beeindruckt von der großen, lauten und aggressiven Welt mit ihrer Heldenverehrung, ihrem Reichtum und ihrem stolzen Heidentum. In der modernen Vorstellung vom Christentum wird Gott zu Aladins Wunderlampe, die jeden Wunsch derer erfüllt, die Seinen Sohn annehmen und einen Antrag auf Mitgliedschaft unterschreiben. Alles, was ein Sünder zu tun hat, ist erledigt, wenn er Christus annimmt. Danach braucht er nur noch mit seinem Korb zu kommen und alles – mit christlichen Vorzeichen, versteht sich – in Empfang zu nehmen, was die Welt zu bieten hat, und sich daran zu erfreuen. Mit anderen Worten: Moderne Christen erhalten nach ihrer Vorstellung diese Welt und die zukünftige als Dreingabe dazu! Dieses grobe Missverständnis hat seine Ursache größtenteils im evangelistischen Aktionismus der Gegenwart. Er bestimmt die Richtung des Ganzen, schafft die Programme, entscheidet über den Inhalt der Predigten, legt den Zustand der örtlichen Gemeinden, ja, ganzer Denominationen fest und gibt vor, was christliche Schreiber zu Papier bringen. Dieses Konzept des Christentums ist wenig mehr als schwächlicher Humanismus, gepaart mit genauso schwachem Christentum, um ihm »kirchliche Weihen« zu verleihen. Man kann es schnell an seinem Ansatz erkennen. Stets beginnt es mit dem Menschen und seinen Bedürfnissen, dann erst sieht es sich nach Gott um. Wahres Christentum offenbart Gott als den, der die Menschen sucht, um sie von ihrem Drehen um sich selbst zu befreien!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Gott sei Dank, es gibt etwas, was immer reicher werden kann, was nie sein letztes Ziel erreicht und niemals fertig sein wird. Das ist die Liebe. Paulus hat um sie gebetet, nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Gemeinde. Er bittet um sie; denn die Liebe ist nicht ein Erzeugnis und Merkmal der Natur. Gott ist sie und Gott gibt sie und darum muss sie erbeten sein. Nun haben wir einen Gebetsstoff, der uns nie ausgehen kann. Wie klein und arm ist unsere Liebe, die meine, aber auch die unserer ganzen Christenheit! Sie ist umwölkt durch die dichten Nebel unserer Eitelkeit und gefesselt durch die harten Stricke unserer Eigensucht. Wie mehrt sie uns Gott? Durch Erkenntnis und Wahrnehmung. Unsere Blindheit ist ein mächtiger Feind unserer Liebe. Die erste Bedingung für sie ist, da wir sehen lernen. Denn die Liebe wendet uns den anderen zu und macht, dass wir sie suchen. Wir finden sie aber nicht mit geschlossenen Augen, träumender Seele und fabelnden Gedanken. Das ist der tiefe Ernst in unserer Bemühung, unsere Gedanken hell zu machen, damit sich unserer Bemühung, unsere Gedanken hell zu machen, damit sich uns die Welt in ihrer wahren Gestalt zeige. Nur so entsteht die Liebe, freilich nicht dann, wenn einzig die Welt uns sichtbar ist, wohl aber dann, wenn unser Blick auf den gebenden Gott gerichtet ist. Dann sehen wir die Not und die Hilfe, den Hunger und die Speise, das Bedürfnis und die Gabe, und nun geht die Liebe an ihr Werk.

Ich gehorche Deinem Wort und bitte um das, worum es mich bitten heißt. Bitte ich um die Liebe, so weiß ich, dass ich es nach Deinem Willen tue. Töte die kranke Eigensucht in mir. Es wird mir wehtun, aber ich will es leiden. Deine Gabe, die Liebe, ist für alles der köstliche Ersatz; sie verschafft mir das Leben und sie verherrlicht Dich. Amen.