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Predigten zu Prediger 1,14

"Ich habe alle die Taten gesehen, welche unter der Sonne geschehen; und siehe, alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind."

Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht: und siehe, es war alles eitel und haschen nach Wind.

Wir wollen uns gegenseitig wenigstens diesen erquicklichen und erbaulichen Liebesdienst tun: „Gedenke, o Mensch, dass du Erde bist und zur Erde werden sollst!“ Wenn ich manchmal das Zerren und Sträuben etlicher wahrnehme, die sich an irgendeinem Erdenglück und Erdenberuf anklammern, als werde mit beiden das Leben entführt, dann geht es durch meine Seele fast wie ein Hohn über die Toren, die sich der Welle anvertrauen, die sie begräbt, wie die Kinder, die der Eisscholle ihr Leben anheimgeben, die unter ihren Füßen zerrinnt. Es ist ein großer und wahrer Trost, dass über ein Kleines all das vergessen ist, was wir gearbeitet und errungen haben. Die barmherzige Sturzwelle „Zeit“ begräbt ein ganzes Leben voll Torheit, und dann ist alles vorüber. Wohl dem Menschen, der den Mut hat, über sich zu höhnen. Reich ist der Mensch, der überall diese Erdenbegriffe: Treue, Liebe, Hingebung, Aufopferung, Arbeit, Mühe, Ernst in den Grundbegriff zurückführt und sagt: „Ich sehe an alles, was unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles sehr eitel!“ und dann blicke ich empor zu den Sternen, die meinen Vätern einst Frieden ins Herz gelächelt haben, aber sie blieben friedearm. Ich sehe den ziehenden Wellen nach, von denen etliche sich Goldberge versprachen, wie sie kommen und gehen und hinabsinken, und ich wusste, sie täuschen mich.