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Predigten zu Psalm 108,1

"Befestigt ist mein Herz, o Gott! ich will singen und Psalmen singen; auch meine Seele."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Es ist meine Ehre, reden zu können und nicht stumm zu sein wie ein Tier, darum wird meine Stimme Dein Lob verkünden; es ist meine Ehre, Gott zu kennen und nicht ein Heide zu sein, und darum wird mein unterwiesener Verstand Dich anbeten; es ist meine Ehre, ein Heiliger zu sein und nicht mehr ein Rebell, darum wird die von Dir empfangene Gnade Dich preisen; es ist meine Ehre, unsterblich zu sein und nicht ein bloßes Tier, das vergeht, darum wird dieses Leben in mir Deine Majestät feiern. Wenn David sagt: »Ich will«, geht er davon aus, dass es Versuchungen gibt, die ihn davon abhalten könnten, doch er schiebt sie beiseite und bereitet sich mit entschiedenem Herzen auf diese freudevolle Tätigkeit vor. Wer mit einem entschiedenen Herzen singt, der wird nicht so schnell aufhören und die ganze Zeit auch schön singen.

Wer immer auch kommen mag, um mich zu hören, sei er fromm oder ein Weltling, ein Gläubiger oder ein Heide, ein Gebildeter oder ein Barbar, er wird mein Singen nicht zum Schweigen bringen. David scheint inspiriert zu sein, vorauszusehen, dass seine Psalmen in jedem Land gesungen werden, von Grönlands Eisbergen bis hin zu Indiens Korallenstränden. Sein Herz war weit, gern hätte er es gehabt, wenn alle Menschen seiner Freude an Gott zugehört hätten. Und siehe da! Sein Wunsch wurde erfüllt; denn sein Psalter umspannt die ganze Erde. Kein Dichter ist so bekannt wie er. Er kannte nur ein Thema; er besang den HERRN und niemanden sonst, und sein Werk, eines also aus Gold, Silber und edlen Steinen, hat den glühenden Ofen der Zeit überdauert und wurde nie mehr geschätzt als heute. Ein glücklicher Mann, der erwählte, des Herrn Musi- kus zu sein! Er nimmt die Stellung des gefeiertsten Poeten des Himmelreichs ein und wird sie bis zum Schall der Posaunen des Jüngsten Gerichts innehaben. Er wollte seine Frömmigkeit mit sich nehmen, wohin ihn seine Eroberungen führten, und die Besiegten sollten nicht das Lob Davids hören, sondern die Herrlichkeit des HERRN der Heerscharen. Wollte Gott, dass wo immer bekennende Christen reisen, sie das Lob des Herrn mit sich führen! Man muss befürchten, dass einige ihre Frömmigkeit ablegen, wenn sie ihr Haus verlassen. Nationen und Völker würden bald das Evangelium von Jesus kennen, wenn jeder reisende Christ so gottergeben wäre wie der Psalmist. Leider ist zu fürchten, dass der Name des Herrn unter den Heiden eher entweiht als geehrt wird von solchen, die nach dem Namen Christi genannt sind.

Dies ist ein wahrhaft missionarisches Gebet. David hatte nichts von der Exklusivität moderner Juden und nichts von der Engherzigkeit einiger so genannter Christen. Es ging ihm um Gottes Sache, dass Seine Herrlichkeit überall offenbart würde; er sehnte sich danach, dass Himmel und Erde vom Lob Gottes erfüllt sein möchten. Amen, möge es so sein!