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Predigten zu Psalm 119,137

"Gerecht bist du, der HERR, und gerade sind deine Gerichte."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Dieser Abschnitt handelt von der vollkommenen Gerechtigkeit des HERRN und Seines Wortes und spricht von den Kämpfen einer heiligen Seele im Hinblick auf diese Gerechtigkeit. Der Buchstabe, mit dem jeder Vers beginnt, klingt wie das Wort für Gerechtigkeit im Hebräischen. Gerechtigkeit ist auch unser Schlüsselwort.

Der Psalmist hat den Namen des HERRN in dieser langen Dichtung nicht oft gebraucht. Der ganze Psalm zeigt ihn als einen sehr frommen Menschen, überaus vertraut mit den Dingen Gottes, und ein solcher Mensch geht mit dem heiligen Namen Gottes nicht achtlos um und gebraucht ihn überhaupt nicht häufig im Gegensatz zu den Gleichgültigen und Gottlosen. In diesem Fall führt Vertrautheit zu Ehrfurcht. Hier verwendet er den geheiligten Namen bei der Anbetung. Er preist Gott, indem er Ihm vollkommene Gerechtigkeit zuschreibt. Gott tut immer Recht, und Er handelt immer richtig, das heißt, in Gerechtigkeit. Diese Qualität ist bei uns mit der Vorstellung von Gott verbunden. Wir können uns keinen ungerechten Gott vorstellen. Der Psalmist lobt Gottes Wort und auch Seine Gerichte, dass sie gerecht sind, genauso wie ihr Autor gerecht ist. Der HERR sagt und tut das Richtige – und nichts anderes. Das ist in Trübsalzeiten eine starke Stütze für die Seele. Wenn wir hart und heftig angegriffen werden und den Grund für diese Maßnahme nicht erkennen können, dürfen wir auf diese höchst zuverlässige Tatsache zurückgreifen, dass Gott gerecht ist und Sein Handeln ebenfalls. Es sollte unser Ruhm sein, dieses mutige Bekenntnis herauszusingen, wenn alles um uns her das Gegenteil zu beweisen scheint. Die reichste Anbetung ist das, was von unseren gläubigen Lippen aufsteigt, wenn fleischliche Vernunft murrend von unangemessener Härte und Ähnlichem redet.

Zuerst hatte der Psalmist gesagt, dass Gottes Zeugnisse gerecht sind, dann, dass Sein Wort »wohlgeläutert« ist, und hier, in Vers 142, steht, Seine Gerechtigkeit bestehe in Ewigkeit. So gibt er uns einen immer ausführlicheren und detaillierteren Bericht über das Wort Gottes, je länger er sich schreibend damit beschäftigt. Je mehr wir die Heilige Schrift loben, umso mehr dürfen wir sagen und können wir sagen. Ohne Erkenntnis zu leben, heißt, kein menschliches Leben zu führen, sondern lebendig tot zu sein. Nur wenn wir die Dinge Gottes kennen und verstehen, dürfen wir behaupten, das Leben ergriffen zu haben. Je mehr der Herr uns lehrt, die ewige Richtigkeit Seines Wortes zu bewundern, und je mehr Er unsere Liebe zur Richtigkeit Seines Wortes erweckt, umso glücklicher und besser werden wir sein. Wenn wir das Leben lieben und viele Tage erleben wollen, um Gutes zu erfahren, müssen wir nach Unsterblichkeit in dem ewigen Wort streben, das für immer lebt und bleibt. Dann legen wir auch Wert auf die Erneuerung unseres gesamten Wesens, die mit der Erleuchtung unseres Verstands beginnt und weitergeht, bis der ganze Mensch neu geworden ist.