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Predigten zu Psalm 138,8

"der HERR wird's für mich vollenden. Der HERR, deine Güte währt ewiglich. Laß nicht die Werke deiner Hände!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Der Herr wird es ein Ende machen, um meinetwillen."

Ganz offenbar ist das Vertrauen, das der Psalmist mit diesen Worten ausspricht, ein göttliches Vertrauen. Er sagt nicht: "Ich stehe in solcher Gnade, dass ich es werde ein Ende machen können; mein Glaube ist so unerschütterlich, dass er nicht wankt; meine Liebe ist so warm, dass sie nie erkaltet; mein Entschluss ist so fest, dass ich durch nichts davon abzubringen bin;" so spricht er nicht, sondern all seine Zuversicht und sein Vertrauen ist allein der Herr. Wenn wir auf irgend etwas unser Vertrauen setzen, was nicht auf den Fels der Zeiten gegründet ist, so ist unsre Zuversicht und Zuflucht von geringerm Halt als ein Traum, sie stürzt über uns zusammen und begräbt uns unter ihren Trümmern, zu unserm tiefsten Schmerz, zu unsrer größten Bestürzung. Der Psalmist war weise, er baute seine Zuversicht auf nichts Geringeres als auf das Werk des Herrn. Der Herr allein ist's, der das gute Werk in uns angefangen hat; Er ist's, der's auch hinausführt; und wenn Er es nicht vollendet, so wird's stets unvollendet bleiben. Wenn an dem himmlischen Kleid unsrer Gerechtigkeit auch nur ein einziger Stich ist, den wir selbst hineingeflickt haben, dann sind wir verloren; unsre Zuversicht aber steht darauf, dass der Herr das, was Er angefangen hat, auch vollendet. Er hat alles getan, Er muss alles tun, und Er wird alles tun. Unsre Zuversicht darf nicht auf das abstellen, was wir getan haben, noch auf das, wozu wir fest entschlossen sind, sondern ganz und gar nur auf das, was der Herr tun will. Der Unglaube flüstert uns zu: "Du wirst's nimmermehr hinausführen, du bist nicht standhaft genug. Siehe deines Herzens Tücke an, du kannst die Sünde nicht überwinden; denke an die sündlichen Vergnügungen und Versuchungen der Welt, die dich locken, sie werden dich gewiss betören und irre leiten." Ach ja, wir müssten wahrlich ins Verderben stürzen und umkommen, wenn wir auf unsre eigne Kraft angewiesen wären. Wenn wir ohne himmlischen Beistand unser gebrechliches Fahrzeug müssten über ein so wildes Meer steuern, so müssten wir die Fahrt verzweifelnd aufgeben; aber Gott sei Dank, Er wird es ein Ende machen um unsertwillen und uns landen am ersehnten Ziel. Wir vertrauen nie zu viel, wenn wir auf Ihn allein unser Vertrauen setzen; wir sind nimmermehr betrogen, wenn wir eine solche Zuversicht haben.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der HErr wird es für mich vollführen

1. Welche tröstliche Versicherung

Wir sind oft geneigt an uns selbst zu verzagen, wenn uns die Augen darüber aufgehen, dass vieles, das wir für Gold, Silber und Edelgestein gehalten hatten, nur Holz, Heu und Stoppeln war. Wir entdecken, wie einst Paulus von Tarsen, dass das Gebäude der Gerechtigkeit, das wir errichtet hatten, vor dem heiligen Auge Gottes nichts sei als Unrat; und nun stehen wir am Rande der Verzweiflung. Endlich wenden wir uns zu Jesu und bitten Ihn: „Übernimm du, was wir nicht selbst tun konnten.“ Dann kommt leise die tröstliche Gewissheit in unser Herz, dass Er unsere Sache vollführen wird, wenn wir nur seinen Winken gehorsam sind.

2. Welche herrliche Beweisführung

Wir halten uns an die Barmherzigkeit Gottes, an seine Geduld, die ewiglich währet, die niemals ihren einmal gefassten Beschluss fahren lässt, nie den Mut und die Hoffnung aufgibt, sondern trotz aller Abweise unsererseits, treu bleibt. Weil deine Liebe ohne Maß und Ziel ist, so glauben wir, dass du dennoch Sieger bleiben wirst, o Christus! Du wirst deinen Zweck erreichen. Wir verzagen an uns selbst, aber wir hoffen auf deine unendliche Barmherzigkeit.

Wir halten dem HErrn vor, dass wir das Werk seiner Hände sind. Hat Er so viel an uns getan, und sollte es nicht vollführen? Hat Er in uns einen Hunger geweckt und sollte ihn nicht stillen? Hat Er uns von der Höhe des Pisga das Land der Verheißung gezeigt und sollte es uns nicht geben? Eine Mutter könnte eher ihres Kindleins vergessen, als dass Gott diejenigen verließe, die Er zum Gegenstand seiner Sorgfalt gemacht hat. Er kann die Sehnsucht, die bis in die Ewigkeit reicht, nicht in uns geweckt haben, um uns bloß damit zu reizen. „Wenn es nicht so wäre, wollte ich es euch sagen.“ Ja, wir werden einmal zur Vollendung gelangen.