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Predigten zu Psalm 18,30

"Gott, - sein Weg ist vollkommen; des HERRN Wort ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Manche Wiederholungen sind kein leerer Wortschwall. Nachgedanken über Gottes Güte sollten die besten sein und sind es oft auch. Unsere Dankbarkeit gewinnt an Kraft und erfreut uns immer mehr, wenn wir die Güte Gottes betrachten. Die Verse, die wir nun vor uns haben, sind die reife Frucht eines dankbaren Gemüts; es sind goldene Äpfel in silbernen Schalen. Sie beschreiben den Siegeslauf des Gläubigen und die Verwirrung seiner Feinde.

Gottes Wege mit Seinen Kindern sind fern von allem Makel und Irrtum; alle Seine Taten erstrahlen im Glanz von Gerechtigkeit, Wahrheit, Güte, Barmherzigkeit und Heiligkeit. Alles, was Gott tut, ist in sich vollkommen, und alle Seine Wege sind miteinander in unvergleichlicher Harmonie. Ist es nicht überaus tröstlich, glauben zu können, dass Er, der angefangen hat, uns zu segnen, Sein Werk auch vollenden wird, weil alle Seine Wege vollkommen sind? Auch darf das göttliche Wort nicht ungelobt bleiben; denn »das Wort des Herrn ist zuverlässig« wie im Feuer erprobtes Silber. Die Lehren Seines Wortes sind herrlich, Seine Vorschriften sind rein, Seine Verheißungen sind zuverlässig, und die gesamte Offenbarung ist über alle Maßen voller Gnade und Wahrheit. David hat sie ausprobiert wie Tausende nach ihm, wir haben sie erprobt, und niemals hat sie versagt. Es gehört sich so, dass wenn das Wort gerühmt worden ist, der Herr selbst erhöht wird; darum heißt es: Er ist »ein Schild allen, die sich in Ihm bergen«. Keine noch so gute Rüstung, kein eherner Schild, bewahrt den Kämpfer so gut, wie der Bundesgott Israels Seine kämpfenden Leute schützt. Er selbst ist der Schild derer, die Ihm vertrauen. Welch ein Gedanke ist das! Welchen Frieden kann jede vertrauensvolle Seele genießen!

Der Psalmist hat seinen Gott erwähnt, darüber entbrennt sein Herz aufs Neue und seine Worte strahlen; er fordert Himmel und Erde heraus, ein anderes Wesen zu finden, das der Anbetung oder des Vertrauens genauso würdig wäre wie der HERR. Die Götzen der Heiden sind David zu verächtlich, um sie auch nur zu erwähnen; er rümpft über sie die Nase, weil sie zu nichts werden, wenn von Gott die Rede ist. Wer außer Ihm schafft, erhält, durchschaut und regiert alles? Wer sonst ist in allem Wesen vollkommen und verherrlicht sich mit jeder Tat? Vor wem als nur vor dem HERRN sollten sich alle Geschöpfe niederbeugen? Wer sonst dürfte ihren Dienst und ihre Liebe beanspruchen? An wem sonst können beständige Hoffnungen festgemacht werden? Wo sonst könnte die Seele Ruhe finden? Wo sonst wäre Sicherheit? Wo sonst ist Kraft zu finden? Ganz gewiss: Nur in dem HERRN, unserem Gott, gibt es Ruhe und Zuflucht. Gleich dürrem Laub und welken Bäumen werden unsere Feinde und die Feinde Christi saft- und kraftlos, und ihr Mut wird ihnen vergehen. Wem Jesus fremd ist, dem wird auch dauerndes Glück fremd bleiben; wer sich weigert, sich durch den Strom des Lebens bewässern zu lassen, muss bald ermatten. So beschließt der großartige Sänger die Beschreibung vergangener Kämpfe und künftig zu erwartender Siege und geht zu einer unmittelbareren Anbetung des gnadenreichen Gottes über.