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Predigten zu Psalm 29,5

"Die Stimme des HERRN zerbricht Zedern, ja, der HERR zerbricht die Zedern des Libanon;"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Stattliche Bäume fallen vor dem geheimnisvollen Geschoss (dem Blitz) zu Boden oder stehen als zersplitterte Wahrzeichen seiner Kraft da. Die großartigsten der Bäume oder Menschen dürfen nicht damit rechnen, unversehrt zu bleiben, wenn der HERR Seinen Zorn loslässt. Das Evangelium Jesu übt eine vergleichbare Herrschaft über die Unnahbarsten unter den Sterblichen aus. Und wenn der HERR Sein Wort aussendet, zerbricht es die Herzen viel heftiger als die Zedern. Nicht nur die Bäume, sondern auch die Berge selbst bewegen sich, als hüpften und sprängen sie wie Kälber und Zicklein. Das herrliche Evangelium des gepriesenen Gottes hat mehr als vergleichbare Kraft über die felsenharte Verstocktheit und den bergehohen Stolz der Menschen. Die Stimme unseres sterbenden Herrn zerriss die Felsen und öffnete die Gräber, und Seine lebendige Stimme wirkt noch heute die gleichen Wunder. Gepriesen sei Sein Name! Wenn Seine fürbittende Stimme erschallt, sinken die Berge unserer Sünden ins Grab und werden im roten Meer Seines Blutes begraben!

Feuerflammen sprühen und begleiten die Stimme Gottes im Evangelium. Sie erleuchten und schmelzen die Herzen der Menschen. Sie verzehren unsere Begierden und entfachen in uns eine heilige Flamme immer neu belebter Liebe und Heiligkeit. Gott legt keinen Wert auf den Applaus der Menschen – Seine großartigsten Taten werden da vollbracht, wo der forschende Blick des Menschen völlig unbekannt ist. Wo kein Ton von einem Menschen vernommen wurde, war die Stimme Gottes sehr deutlich zu vernehmen. Die weiten, schweigenden Wüsten zitterten vor Furcht. Sie schwiegen in Ehrfurcht vor des Allmächtigen Stimme. Niedrige Ebenen müssen die Stimme Gottes genauso wahrnehmen wie erhabene Berge; sowohl Arme als auch Reiche haben die Herrlichkeit des HERRN anzuerkennen. Dem Sturm folgt die Flut; aber der HERR steht bereit, um zu helfen. Seinen Thron kann keine Überschwemmung untergraben. Er bleibt ruhig und unbewegt, mögen auch die Tiefen brüllen und in Unruhe sein; Seine Herrschaft regiert die unbeständigsten und ungestümsten Geschöpfe. Jesus trägt die Herrschaft für ewig auf Seinen Schultern – so sind unsere Angelegenheiten auch in den stürmischsten Zeiten sicher in Seinen Händen. Nicht Satan ist der König, sondern der HERR, Jesus Christus. Darum lasst uns Ihn anbeten und Ihm ewig zujubeln! Warum sind wir schwach, wo wir doch Zuflucht zu göttlicher Kraft nehmen können? Warum sind wir besorgt, wenn der Friede des Herrn unser ist? Jesus, der mächtige Gott, ist unser Friede – welch ein Segen ist das heute! Welche Segnung wird uns an jenem Tag des Herrn zuteil, der in Dunkelheit kommt und kein Licht auf die Gottlosen scheinen lässt!

Lieber Leser, ist das nicht ein prächtiger Psalm, um bei stürmischem Wetter gesungen zu werden? Kannst du unter Donnerschlägen singen? Wirst du singen können, wenn die letzten Donner losbrechen und Jesus die Toten und die Lebendigen richten wird? Wenn du gläubig bist, ist der letzte Vers dein Erbteil und wird dich ganz sicher zum Singen bringen!