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Predigten zu Psalm 37,34

"Harre auf der HERR und bewahre seinen Weg, und er wird dich erhöhen, das Land zu besitzen. Wenn die Gesetzlosen ausgerottet werden, wirst du zusehen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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»Harre auf den HERRN!« Hier finden wir eine weitere Vorschrift, und es ist von sehr großer Bedeutung, ihr nachzukommen. Halte fest am Gehorsam, wie ein Knecht, der die Hoffnung hat, einmal Erbe zu werden, was ja die Erwartung des Gläubigen ist. Dies kleine Wörtchen »harre!« ist leicht gesagt und schwer ausgeführt; doch der Glaube muss es tun. Bleibe auf dem schmalen Pfad; niemals darf die Gier nach Reichtum oder Bequemlichkeit uns zu unheiligen Handlungen veranlassen. Mache dir das Motto »Weiter, weiter, weiter!« zum Grundsatz. Ermatte nie und träume nicht davon, dich abzuwenden. Du wirst auf Erden alles Gute haben, was wirklich gut ist, und die himmlischen Güter werden grenzenlos sein. Ruhm und Ehre sind das Los der Vortrefflichen.

Falls uns die Neugier plagen sollte, fragen wir nach den Gottlosen; aber sie haben keine Spuren hinterlassen, wie bei Unglückszeichen besteht kein Verlangen danach, sich an sie zu erinnern. Einige der Demütigsten und Frömmsten werden niemals vergessen werden; ihre Namen strömen in der Gemeinde einen unvergänglichen Duft aus, während sich an die Namen der tüchtigsten Ungläubigen und Lästerer nach ein paar Jahren kaum noch jemand erinnern wird. Menschen, die gestern noch jedermann im Mund führte, sind morgen vergessen; denn nur die Tugend ist unsterblich. Nachdem wir mit Erstaunen den Untergang der Gottlosen beobachtet haben, wollen wir unsere Aufmerksamkeit den ernsthaft Rechtschaffenen zuwenden und den gesegneten Unterschied betrachten. Gottes Leute sind bemerkenswerte Leute und unserer Aufmerksamkeit wert. Aufrechte Menschen sind Wunder der Gnade und verdienen unse- re Aufmerksamkeit. Der Mann des Friedens nimmt ein friedliches Ende. Und Friede ohne Ende kommt am Ende auf den Mann Gottes. Sein Weg mag rau sein, aber er führt nach Hause. Bei den Gläubigen mag es morgens regnen, mittags gewittern und am Nachmittag in Strömen gießen; aber es wird aufklären, bevor die Sonne untergeht. Bis zur letzten Stunde mag der Krieg andauern; aber dann hören wir das letzte Mal davon. »Die Hilfe des Gerechten kommt von dem HERRN.« Das ist gesunde Lehre, das wahre Mark des Evangeliums der freien Gnade. Mit »Hilfe« ist jegliche Errettung gemeint, nicht nur die Erlösung, die uns schließlich in die Herrlichkeit bringt, sondern auch alle kleineren Rettungen unterwegs; sie alle werden dem HERRN zugeschrieben, Ihm allein. Möge Er die Ehre von denen erhalten, denen Er die Rettung gewährt!

Der Glaube wird für die Sicherheit der Erwählten sorgen. Er ist das Kennzeichen, das die Schafe von den Böcken scheidet. Nicht ihre Verdienste, sondern ihr Glaube wird sie unterscheiden. Wer würde da nicht versuchen, im Glauben zu wandeln? Jeder, der wirklich an Gott glaubt, wird nicht mehr ärgerlich über die offensichtlichen Ungereimtheiten dieses Lebens sein, sondern in der Sicherheit Ruhe finden, dass Unverständliches nichtsdestoweniger richtig ist und dass alles Harte ganz ohne Zweifel von der Gnade angeordnet wurde. So endet der Psalm auf einem Ton, der die Totenglocke für die unheilige Ängstlichkeit ist, mit der der Psalm begann. All die sind glücklich dran, die sich ebenso aus solcher ungesunden Geisteshaltung in eine freundlichere Verfassung hinaussingen können.