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Predigten zu Psalm 37,7

"Vertraue still dem der HERR und harre auf ihn! Erzürne dich nicht über den, dessen Weg gelingt, über den Mann, der böse Anschläge ausführt!"

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Sei still

Es ist, als ob David sagen will: »Es wird dich verdrießen, dass du in einer gerechten Sache Unglück erleidest und dass es denen, die Böses tun, wohl ergeht, sodass es gerade andersherum läuft, als du es gern hättest.« Dabei siehst du dann, dass es dem Ungerechten nach seinem Mutwillen gelingt, sodass man sogar ein Sprichwort daraus gemacht hat: »Je größer der Schurke, umso mehr hat er Glück!« Aber sei weise, liebes Kind, lass dich nicht beirren und halte dich an Gott. Deines Herzens Begehren wird auch erfüllt, und zwar reichlich. Die Zeit dafür ist aber noch nicht gekommen. Erst muss das Glück der Bösen vergehen, und es hat seine Zeit, bis es vorübergeht. So lange musst du dich Gott anbefehlen, dich in ihm erfreuen, dich seinem Willen beugen, damit du seinen Willen an dir und an deinem Feind nicht hinderst. Das tun nämlich jene, die nicht aufhören zu wüten, es sei denn, sie hätten ihren Kopf durchgesetzt oder alles in Trümmer gehen lassen. David gebraucht hier ein schönes hebräisches Wort, das auch übersetzt werden kann mit: »Schweig, sei still und lass dich zubereiten!« Wie eine Frucht im Mutterleib sich von Gott zubereiten lässt, so lass auch du dich von Gott zu seinem Wohlgefallen zubereiten – und halte ihm still.