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Predigten zu Psalm 45,11

"Und der König wird deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so huldige ihm!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Der König wird Lust an deiner Schöne haben."

Und wem wird ein so hoher Vorzug zuteil, dem Heiland solche Lust zu bereiten? Seiner Gemeinde, seinem Volk. Aber ist denn das möglich? Er macht ja uns fröhlich, wie aber können wir Ihm zur Lust und Freude sein? Durch unsre Liebe. Ach! wir wissen, dass sie so kalt, so matt ist; und wahrlich, wir müssen traurig bekennen, dass es so ist, und dennoch ist sie unserm Heiland so süss. Höret, wie Er selbst diese Liebe im Hohenliede preist: "Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, liebe Braut; deine Liebe ist lieblicher denn Wein!" Sieh', liebende Seele, wie Er sich über dich freut. Wenn du mit deinem Haupt an seiner Brust liegst, so empfängst du nicht nur, sondern du gibst Ihm auch Wonne. Wenn du mit Blicken der Liebe sein glorreiches Angesicht betrachtest, dann empfängst du nicht nur Trost, sondern gewährst süsses Entzücken. Auch unser Lob und Preis verursacht Ihm Freude und Lust; nicht der Gesang der Lippen nur, sondern der Wohlklang tiefgefühlter Herzensdankbarkeit. Auch unsre Gaben sind Ihm unvergleichlich angenehm; wie gern hat Er's, wenn wir unsre Zeit, unsre Kraft, unser Vermögen auf seinen Altar legen, nicht als ob unsre Gabe hohen Wert hätte, sondern wegen der Gemütsstimmung, aus welcher solche Gabe entspringt. Ihm sind die bescheidenen Gaben seiner Heiligen angenehmer, als Tausende von goldenen und silbernen Kostbarkeiten. Heiligkeit des Sinnes gilt Ihm als Weihrauch und Myrrhen. Vergib deinem Feinde, so erfreust du Christum, deinen Herrn; gib den Armen, so bereitest du Ihm Wonne; hilf Seelen für sein Reich gewinnen, so gibst Du Ihm die Frucht seiner Seelenarbeit zu schmecken; bezeuge sein Evangelium, so bist du Ihm eine süsse Salbe; gehe unter die Unwissenden und rühme das Kreuz, so bereitest du Ihm Ehre und Preis. Und gerade auch jetzt vermagst du das köstliche Salbenglas zu zerbrechen und die Narde auf sein Haupt auszuschütten, wie vor alters jenes Weib, dessen man eingedenk ist bis auf diesen Tag überall, wo dies Evangelium gepredigt wird. Willst du denn zurückbleiben? Willst du nicht deinen teuren Herrn und Heiland salben mit köstlichem Freudenöl, mit Myrrhen und Aloe und Kezia vom Lobe deines Herzens? Ja, ihr elfenbeinernen Paläste, ihr sollt erschallen vom Lobgesang der Heiligen.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Der Welt zu entsagen, ist nicht leicht; aber es muss von allen vollzogen werden, die dem König angelobt sind, weil Er ein geteiltes Herz nicht dulden kann. Es wäre sowohl ein Elend für den Geliebten als auch eine Verunehrung des Herrn. Liebe von ganzem Herzen ist in jedem Fall zugleich Pflicht und Glück des ehelichen Standes, besonders aber in dieser erhabenen Verbindung. Die Gemeinde muss alles andere verlassen und sich an Jesus allein binden, sonst wird sie weder Ihm gefallen, noch die volle Offenbarung Seiner Liebe genießen. Was weniger könnte Er fordern, was weniger dürfte sie anzubieten wagen, als völlig Sein Eigen zu sein? Jesus erblickt Schönheit in der Gemeinde, eine Schönheit, die Ihn am meisten erfreut, wenn sie nicht durch Weltförmigkeit beeinträchtigt ist. Er ist immer ganz nah und sehr kostbar für Seine Heiligen gewesen, wenn sie freudig Sein Kreuz auf sich nahmen und Ihm außerhalb des Lagers folgten. Und Sein Geist ist betrübt, wenn sie sich unter die Leute mischen und deren Wege lernen.

Der König hat königliche Rechte; Seine Gnade vermindert nicht Seine Autorität, vielmehr verstärkt sie diese. Unser Retter ist auch unser Herrscher. Der Ehemann ist das Haupt der Frau; die Liebe, die er für sie empfindet, verringert nicht ihre Verpflichtung zum Gehorsam, sondern verstärkt sie. Die Gemeinde muss Jesus verehren und vor Ihm anbetend niederfallen; Seine freundliche Vereinigung mit ihr erlaubt ihr Freiheit, aber nicht Zügellosigkeit, sie befreit sie von allen anderen Lasten, doch legt sie Sein sanftes Joch auf ihren Nacken. Wer wollte es anders haben? Unser Dienst, vollkommen ausgeübt, ist der Himmel auf Erden. »Jesus, Du bist es, den Deine Gemeinde in nie verstummenden Liedern preist und in ihrem ununterbrochenen Dienst anbetet. Lehre uns, ganz Dein Eigen zu sein.

Trage uns und wirke durch Deinen Geist in uns, bis Dein Wille von uns getan wird auf der Erde wie im Himmel!« Der Ruhm des Messias ist nicht der Bewahrung durch Menschen überlassen; der Ewige garantiert ihn, und Seine Verheißungen trügen nie. Durch alle Geschlechter hindurch wird das Gedächtnis an Gethsemane und Golgatha in unauslöschlichem Licht erstrahlen; selbst der Ablauf der Zeit, der Rauch des Irrtums oder die Bosheit der Hölle können die Herrlichkeit des Ruhmes des Erlösers nicht verdunkeln. Jedes Herz ist dem Lob schuldig, der uns geliebt und durch Sein Blut erlöst hat; dieses Lob wird niemals ausreichen, sondern für ewig eine ständige und sich vergrößernde Schuld bleiben. Seine täglichen Wohltaten verstärken unsere Verpflichtungen, mögen sie die Zahl unserer Lieder vermehren! Von Geschlecht zu Geschlecht wird Seine Liebe mehr offenbar. Möge von Jahr zu Jahr die Musik auf Erden und im Himmel lauter erklingen und der Donnerhall der Lieder in vollen Chören zu dem Thron dessen aufsteigen, der lebendig ist und der tot war und nun lebt in alle Ewigkeit und die Schlüssel der Hölle und des Todes besitzt.