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Predigten zu Psalm 4,7

"Du hast Freude in mein Herz gegeben, mehr als zur Zeit, da ihres Kornes und ihres Mostes viel war."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Selbst unter Davids eigenen Nachfolgern waren viele, die lieber sehen als glauben wollten. Leider neigen wir alle dazu! Manchmal stöhnen selbst die Wiedergeborenen und wollen äußeren Erfolg sehen und werden trübselig, wenn Finsternis alles Gute vor ihren Augen verbirgt. Wie Weltleute hören sie nicht auf zu schreien: »Wer wird uns Gutes schauen lassen?« Niemals zufrieden schnappen sie mit ihrem Mund in alle Richtungen, ihre leeren Herzen sind bereit, jede schöne Illusion in sich hineinzutrinken, die ihnen von Betrügern angeboten wird, und wenn alle Hoffnungen scheitern, geben sie sich schnell der Verzweiflung hin und erklären, es gebe nirgends etwas Gutes, weder auf Erden noch im Himmel. Der wahre Gläubige ist von anderem Schlag. Sein Angesicht ist nicht wie das der Tiere nach unten gewandt, sondern aufwärts, wie das der Engel. Er trinkt nicht aus den schlammigen Tümpeln des Mammon, sondern aus den Quellen des Lebens aus Gott. Das Licht des göttlichen Angesichts genügt ihm. Es ist sein Reichtum, seine Ehre, seine Gesundheit, seine Wonne. Gebt es ihm, und er begehrt nichts mehr. Es ist seine unaussprechliche Freude, voller Herrlichkeit. Ach, wären wir doch mehr mit dem Heiligen Geist erfüllt, damit wir in beständiger Gemeinschaft mit dem Vater und Seinem Sohn Jesus Christus leben möchten!

»Es ist besser«, so hat einmal jemand gesagt, »Gottes Gunst in der bußfertigen Seele nur eine Stunde lang zu empfinden, als jahrhundertelang im wärmsten Sonnenschein zu sitzen, den diese Welt zu bieten vermag.« Christus im Herzen ist besser als Korn in der Scheune oder Wein im Fass. Korn und Wein sind nur Früchte dieser Welt; aber das Licht des göttlichen Angesichts ist die reife Frucht des Himmels. »Du bist bei mir!« ist ein weit besserer Ausruf als: »Die Ernte ist eingefahren!« Bleibt auch mein Speicher leer, so habe ich doch Segen in Fülle, wenn Jesus Christus mich freundlich ansieht; aber wenn ich die ganze Welt hätte, wäre ich doch arm ohne Ihn.

Welch schönes Abendlied steht in Vers 9! Wer die Flügel Gottes über sich weiß, braucht keinen weiteren Schutz. Die Bewahrung des Herrn ist sicherer als Schlösser und Riegel. Das Bett Salomos bewachten bewaffnete Männer; aber wir glauben nicht, dass er besser schlief als sein Vater, dessen Bett die harte Erde war, während er von blutgierigen Feinden gehetzt wurde. Wie viele unserer schlaflosen Nächte können wir unserer ungläubigen und ungeordneten Gemütsverfassung zuschreiben! Der kann gut schlafen, den der Glaube in den Schlummer wiegt. Kein Kissen ist weicher als die Verheißungen Gottes, keine Decke so warm wie die Gewissheit des Heils in Christus. O Herr, gib uns diese sanfte Ruhe, dass wir uns wie David zu der uns festgelegten Zeit freudig niederlegen und auch im Todesschlaf in Gott ruhen!