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Predigten zu Psalm 50,3

"Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frißt vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Unser Gott kommt

Unsere Jahre sinken herab wie Schneeflocken, und ein jedes, das in das Meer der Vergangenheit verschwindet, ruft uns zu: „Unser Gott kommt!“ Jede Adventszeit mit ihren Gottesdiensten, ihren Heroldsstimmen, ihren Erinnerungen und Ahnungen, lässt, ob allem dem lärmenden Treiben der Menschheit, die Botschaft laut ertönen: „Unser Gott kommt!“ Wenn unsere schönsten Hoffnungen geknickt werden, unser Horizont sich verdunkelt; wenn es unseren Politikern, Staatsmännern und Ratgebern nicht gelingen will, eine gründliche, bleibende Verbesserung unserer Verhältnisse zu Stande zu bringen, so klingt aus allem das Wort heraus: „Unser Gott kommt!“ Er kommt zum Weltgerichte, – Zum Fluch dem, der Ihm flucht; Mit Gnad' und süßem Lichte – Dem, der Ihn liebt und sucht.

Liebes Herz, gehe oftmals an dein nach Osten gerichtetes Fenster und schaue, ob der Tag nicht bald anbricht. Hat der Meister nicht verheißen, Er wolle bald wieder kommen? Horch, auch heute sagt Er dir: „Siehe, ich komme bald!“ Die kleine Weile wird bald vergangen sein. Dann kommt Er, seine Heiligen zu sich zu nehmen, um dann mit ihnen auf die Erde herab zu kommen. Warum solltest du denn zagen? – Die Schwierigkeiten der orientalischen Frage, die allmähliche Rückkehr der Juden nach Palästina, die Gesetzlosigkeit der Massen, die Unruhe der Völker, die zunehmende Bereitschaft der Gemeinde Jesu – das alles hält dich wach. Erglänzt dein Auge nicht in dankbarer Freude? Sei stark in zuversichtlicher Ruhe! Halte deine Lenden gegürtet und deine Lampe brennend. Durch die weiten Himmelsräume wirst du das Kommen deines Gottes erkennen; und wenn Er kommt, dann wird seine Stimme das Stillschweigen der Jahrhunderte unterbrechen mit Worten der Majestät und der Macht.