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Predigten zu Psalm 50,1

"{Ein Psalm; von Asaph.} Der Mächtige, Gott, der HERR, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Um die Botschaft eindrucksvoller zu machen, werden drei erhabene Titel angegeben, genauso wie in einem königlichen Erlass die Namen und Würden des Herrschers oben auf dem Briefkopf stehen (El, Elohim, JHWH). Hier wird der wahre Gott als der Allmächtige, als der einzige und vollkommene Gegenstand der Anbetung und als der aus sich selbst Existierende beschrieben. Die Herrschaft des HERRN erstreckt sich über die ganze Erde, und darum richtet sich dieser Erlass an die gesamte Menschheit. Osten und Westen wird befohlen, auf den Gott zu hören, der die Sonne über der ganzen Erde aufgehen lässt. Dürfte die Aufforderung des Großen Königs missachtet werden? Wollten wir es wagen, Seinen Zorn durch unsere Geringschätzung Seines Rufes herauszufordern?

Von dem Herrn wird hier nicht nur gesagt, Er spreche zur ganzen Erde, sondern Er tue dies auch als Einer, der die Herrlichkeit Seiner Gegenwart einem versammelten Universum offenbart. Gott wohnte von alters her in Zion unter Seinem auserwählten Volk; aber hier wird beschrieben, wie die Strahlen Seiner Pracht auf alle Völker fallen. Von der Sonne wird im ersten Vers gesprochen, doch hier ist eine viel hellere Sonne. Die Majestät Gottes ist unter Seinen Auserwählten wohlbekannt, doch beschränkt sie sich nicht auf diese; die Gemeinde ist nicht eine düstere Laterne, sondern ein heller Leuchter. Gott erstrahlt nicht nur in Zion, sondern von ihr aus. Sie ist durch Seine Innewohnung vollkommen schön, und diese Schönheit wird von allen Beobachtern gesehen, wenn der Herr durch sie hindurchleuchtet. Der Psalmist spricht von sich und seinen Brüdern, als ständen sie in der augenblicklichen Erwartung der Erscheinung des Herrn. »Unser Gott kommt«, sagen sie, »unser Bundesgott kommt.« Sie können Seine Stimme von ferne schon vernehmen und sehen die Pracht des Ihn begleitenden Zuges. Auf diese Weise sollten wir die lange verheißene Erscheinung des Herrn vom Himmel her erwarten. Welch ein majestätischer Augenblick, wenn der Allmächtige sich selbst offenbaren will! Wie voll von Ehrfurcht wird die Freude und wie feierlich wird die Erwartung sein, wenn die poetische Szene dieses Psalms an jenem letzten, großen Tag tatsächlich Wirklichkeit wird! Feuer bedeutet Gerechtigkeit in Aktion, und gewaltiger Sturm steht für überwältigende Kraft. Wer wollte nicht in hehrem Schweigen lauschen bei einem solchen Prozess, zu dem der Richter des Himmels und der Erde uns vorlädt?

»Gott ist Richter, Er selbst.« Das ist der Grund, weshalb die Urteile gerecht sind. Die Priester aus alter Zeit und die Gemeinde in späteren Tagen waren leicht hinters Licht zu führen, aber nicht der alles durchschauende Herr. Nicht ein unbeteiligter Richter sitzt auf dem großen weißen Thron, nein, der Herr des Weltalls selbst, der beleidigt wurde, wägt die Beweise und teilt Vergeltung oder Belohnung aus. Die Szene in dem Psalm ist eine großartige poetische Schau; aber sie ist auch inspirierte Prophetie über jenen Tag, der wie ein Ofen brennen wird, wenn der Herr den Unterschied klar machen wird zwischen dem, der Ihn fürchtet, und dem, der Ihn nicht fürchtet.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Zur Irrlehre neigen

Wenn viele Gläubige der christlichen Gemeinden zu dem Glauben kommen, dass Gott anders ist als Er tatsächlich ist, dann wird dies zu einer der heimtückischsten und tödlichsten Irrlehren!

Wenn die christlichen Gemeinden ihre hehre, felsenfeste Überzeugung von Gott aufgeben und sie durch Ideen ersetzt, die niedrig, schäbig, ja total unwürdig sind, dann ist ihre Lage in der Tat tragisch zu nennen. In das Leben und Wirken der Gemeinden hält eine völlig neue Philosophie Einzug, und das Empfinden für die Gegenwart und Majestät des lebendigen Gottes geht verloren.

Obwohl »Moral« in unserer Welt kein populäres Wort mehr ist, lässt sich damit doch besagen, dass solch eine niedrige, schäbige Vorstellung von Gott bekennende Gläubige in große moralische Schwierigkeiten bringt. Die Berichte sowohl der Kirchengeschichte wie der Profangeschichte zeigen, dass Irrlehren über Gott die Anziehungskraft der Christen dort zerstören, wo man sie verbreitet. Jesus sagte zu allen Sündern: »Du musst wiedergeboren werden - von oben her!« Er wusste, dass die Götter, die in den umnachteten Herzen der verlorenen Söhne und Töchter Adams entstehen, keineswegs dem wahren und lebendigen Gott gleichen können.