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Predigten zu Psalm 69,20

"Der Hohn hat mein Herz gebrochen, und ich bin ganz elend; und ich habe auf Mitleiden gewartet, und da war keines, und auf Tröster, und ich habe keine gefunden."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Hier werden drei Wörter aufgeführt, mit denen ausgedrückt wird, wie stark der Erlöser den über Ihm ausgeschütteten Spott empfand, aber auch die Gewissheit, dass Gott jede Art von bösartiger Verachtung bemerkt hat. »Jetzt steht die ganze schmutzige, laute Bande vor Deinen Augen: Judas mit seinem Verrat, Herodes mit seiner Schlauheit, Kaiphas mit seinem Ratschlag, Pilatus mit seinem Wankelmut, dazu Juden, Priester, Volk und Herrscher, alle siehst und beurteilst Du!«

Verleumdung verursacht schwere seelische Leiden, und für die empfindsame Seele des fleckenlosen Menschensohnes reichte das, um sein Herz zu zerreißen und es brechen zu lassen. Verleumdungen und Beleidigungen beugten Ihn in den Staub; Sein Herz war krank. Was unser Herr in Gethsemane zu ertragen hatte, wird in vielen bedrückenden Worten in den vier Evangelien ausgesagt, und jeder Ausdruck zeigt uns, dass Sein Ringen über alle Maßen schwer war: Er war voller Elend, wie ein bis zum Rand gefülltes Gefäß. Der Trank eines Verbrechers wurde dem unschuldigen Herrn angeboten, ein bitterer Kelch für den sterbenden Meister. Wie erbärmlich war die Gastfreundschaft, die diese Erde ihrem König und Retter bereitete! Wie oft haben unsere Sünden den Giftbecher für unseren Erlöser gefüllt? Dass sich niemand davon freispreche!

Welche Strafe wäre zu hart für solche, die den Fleisch gewordenen Gott verwarfen und den Anordnungen Seiner Gnade den Gehorsam verweigerten? Sie verdienen, mit Zorn überflutet zu werden, und dies wird sie auch treffen; denn über alle, die gegen den Heiland rebellieren, heißt es: »Der Zorn ist endgültig über sie gekommen.« Mit Gottes Entrüstung ist nicht zu spaßen. Der Zorn eines heiligen, gerechten, allmächtigen und unendlichen Wesens ist über alles andere zu fürchten. Selbst ein Tropfen davon verschlingt alles; wie unvorstellbar schrecklich ist es aber, wenn er über uns ausgegossen wird. O Gott, wer kennt die Kraft Deines Zorns? Gott darf man nicht ungestraft beleidigen; und Sein Sohn, unser ewig gepriesener Heiland, die beste Gabe der unendlichen Liebe, darf nicht umsonst verhöhnt und verspottet werden. Wer das Gesetz Moses verwarf, starb ohne Gnade, doch worin besteht die »schlimmere Strafe«, die denen aufgespart ist, die den Sohn Gottes mit Füßen getreten haben?

Der Tod wird alle Erinnerung an die Gottlosen auslöschen; sie werden nicht einmal von denen weiter wertgehalten, die ihnen einst Ehre zollten. Judas voran und Pilatus und Herodes und Kaiphas, alle wurden, jeder zu seiner Zeit, bald ausgerottet. Ihre Namen sind höchstens Schimpfwörter. Sie gehören nicht zu den Geehrten, die nach ihrem Abscheiden fortleben. Der Mensch wird in seiner unvollkommenen Abschrift des göttlichen Buches des Lebens manche Korrekturen vornehmen müssen, sowohl mit Nachträgen als auch mit Löschungen; aber vor dem Herrn steht alles für immer unabänderlich fest. Sieh zu, o Mensch, der du Christus und Sein Volk verachtet hast, dass Deine Seele teilhaben möge an der Gerechtigkeit Gottes, ohne welche die Menschen schon verdammt sind!