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Predigten zu Psalm 72,1

"{Für Salomo.} O Gott, gib dem Könige deine Gerichte, und deine Gerechtigkeit dem Sohne des Königs!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Das Recht zum Herrschen wurde durch Abstammung von David auf Salomo übertragen, aber nicht dadurch allein: Israel war eine Theokratie, und die Könige waren nur Vizeregenten des Großen Königs. Daher rührt die Bitte, der neue König möge durch göttliches Recht inthronisiert und darum mit göttlicher Weisheit begabt werden. Unser herrlicher König in Zion hat ihm alle Gerichtsvollmacht übertragen. Er regiert im Namen Gottes über alle Länder.

Welch ein Trost ist es, dass in Christi Reich niemand Unrecht leiden kann. Er sitzt auf dem großen weißen Thron, der auch nicht von der geringsten Ungerechtigkeit befleckt ist, nicht einmal von einem Fehlurteil. Bei Ihm ist unser guter Ruf sicher aufgehoben. In allen Urteilen des Königs Zions zeigt sich wahre Weisheit. Wir verstehen Seine Handlungen nicht immer; aber sie sind stets richtig. Allzu oft hat man gegenüber reichen und großen Leuten Parteilichkeit gezeigt; doch der König der letzten und besten aller Monarchien handelt zur Freude der Armen und Verachteten nach ausgewogener Gerechtigkeit. Wir finden die Armen, wie sie Seite an Seite mit dem König genannt werden. Die Souveränität Gottes ist ein froh machendes Thema für die Elenden und Verachteten. Sie freuen sich, wenn sie ihren König erhöht sehen, und streiten sich nicht mit Ihm über die Anwendung Seiner Hoheitsrechte. Es ist ein eingebildeter Reichtum, der sich müht, die wahre Armut zu verbergen, wenn Menschen an dem regierenden Herrn herumnörgeln. Das tiefe Gefühl geistlicher Bedürftigkeit hingegen macht das Herz zu loyaler Anbetung des Retter-Königs bereit. Andererseits hat der König eine besondere Freude an den demütigen Herzen derer, die über ihre Sünden trauern, und setzt alle Seine Macht und Weisheit für sie ein, so wie Josef in Ägypten zum Wohl seiner Brüder regierte. Im geistlichen Sinn ist dem Herzen durch die Gerechtigkeit Christi Frieden zuteil geworden; und alle Kräfte und Leidenschaften der Seele sind von heiliger Stille erfüllt, wenn ihr der Weg der Errettung durch göttliche Gerechtigkeit offenbart worden ist. Dann ziehen wir fröhlich unsere Straße und werden in Frieden geleitet, und die Berge und Hügel brechen vor uns in Jubel aus.

Wo Jesus regiert, ist Er als der wahre Melchisedek bekannt, sowohl als König der Gerechtigkeit als auch des Friedens. Friede, der auf Gerechtigkeit gegründet ist, hat festen Bestand, jeder andere dagegen nicht.

Viele so genannten heiligen Allianzen waren schon nach wenigen Monaten zerbrochen, weil diese Bündnisse durch List zustande kamen, Meineid war ihre Grundlage und Unterdrückung ihr Kennzeichen; aber wenn Jesus die große Waffenruhe Gottes verkündigen wird, dann herrscht dauerhafter Friede, und die Menschen werden den Krieg nicht mehr kennen lernen. Der Friede, den Jesus bringt, ist nicht oberflächlich oder kurzlebig; er ist überwältigend tief und dauerhaft. Möchten doch alle Herzen und Stimmen den König der Völker willkommen heißen: Jesus, den Guten, den Großen, den Gerechten, den ewig Gepriesenen.