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Predigten zu Psalm 83,1

"Gott, schweige nicht ; verstumme nicht und sei nicht stille, o Gott !"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Hier richtet sich die Bitte an EL, den Mächtigen. Er wird gebeten, einzugreifen und zu sprechen, weil Sein Volk leidet und in größter Gefahr ist. »Die Menschen schreien, sei Du nicht sprachlos. Sie lästern und schmähen, wirst Du nicht antworten? Ein Wort von Dir kann Dein Volk befreien; darum, o Herr, brich Dein Schweigen und lass Deine Stimme hören!« Jetzt blickt der Psalmist nur noch auf Gott; er bittet nicht um einen mutigen, tapferen Führer oder um irgendeine menschliche Kraft, sondern wirft seine Last auf den Herrn, weil er sich sicher ist, dass Seine ewige Kraft und Göttlichkeit alle Schwierigkeiten meistern kann.

Die Feinde Israels waren auch Gottes Feinde, und sie werden auch als solche beschrieben, um den Argumenten der Fürbitte des Psalmisten Nachdruck zu verleihen. Weil sie sich ihres Sieges sicher wähnen, verhalten sie sich stolz und rühmen sich, als hätten sie die erwarteten Erfolge schon in der Tasche. Sie sind überhaupt nicht sparsam mit ihren Worten, wie ein Rudel hungriger Hunde bellen sie alle auf einmal durcheinander. So sicher wähnen sie sich darin, Dein Volk verschlingen zu können, dass sie schon zum Siegesfest einladen. Die Widersacher der Gemeinde sind gewöhnlich ein lauter und prahlerischer Haufen. Ihr Stolz ist eine Posaune, die dauernd dröhnt, und eine Zimbel, die unaufhörlich klingelt.

Wir können machen, was wir wollen, unsere Feinde gebrauchen ihren Verstand, stecken die Köpfe zusammen und diskutieren heimlich zusammen ihre Pläne und was sie für ihren Feldzug nötig haben. Dabei ist viel Verräterei und hinterhältige List im Spiel. Bosheit ist kaltblütig genug, um genau geplant zu werden; und Stolz ist zwar niemals weise, aber doch mit List gepaart. Vor allem Schaden wohlverwahrt sind die Auserwählten des Herrn. Ihre Feinde glauben das nicht, sondern hoffen, sie umbringen zu können; aber genauso gut könnten sie versuchen, die Engel vor dem Thron Gottes zu vernichten.

»Sie sprechen: ›Kommt und lasst uns sie als Nation vertilgen.‹« Leichter gesagt als getan. Doch zeigt es, wie feindselig sie der Gemeinde gegenüberstehen. Ihre Absicht ist die gänzliche Ausrottung. Sie legten immer wieder die Axt an die Wurzel. Rom hat diese Art der Kriegsführung stets geliebt. Wie hat es sich an der Bartholomäusnacht geweidet und an den Morden der Inquisition! Man möchte die Gläubigen aus der Geschichte tilgen, damit man sie gänzlich los ist. Selbst wenn Israel Edom in Ruhe lässt, kann Edom nicht friedlich sein, sondern sucht, wie seine Vorfahren, die Auserwählten des Herrn umzubringen. Die Menschen würden mit Freuden die Gemeinde aus dieser Welt fortschaffen, weil sie ihnen ihr Unrecht vorstellt und darum eine ständige Bedrohung ihres sündigen Friedens darstellt.