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Predigten zu Psalm 89,25

"Und ich will seine Hand an das Meer legen, und seine Rechte an die Ströme."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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»Treue und Gnade« waren die beiden Eigenschaften, über die der Psalmist im ersten Vers dieses Psalms zu singen begann, zweifellos, weil er sie für das Wichtigste hielt in dem Bund, über den er jetzt mit Gott reden wollte. Gegenüber David und seinem Geschlecht war Gott gnädig und treu, obwohl das tatsächliche Königreich wegen seiner Sünden alle Herrlichkeit verlor und die Dynastie sich im Dunkeln verlor. Doch die königliche Linie blieb ununterbrochen und wurde alle frühere Herrlichkeit übertreffend wiederhergestellt, als der Fürst der Könige auf Erden inthronisiert wurde, bei dem Gnade und Treue bis in Ewigkeit bleiben werden. Alle, die in Jesus sind, sollten jubeln; denn sie werden aus eigener Erfahrung die Treue und Gnade des Herrn bestätigen. Der Herr Jesus erhebt herrlich Sein Haupt, nimmt den Platz höchster Ehren ein, weil Sein Vater Ihm die Vollmacht dazu erteilte. In all ihrer Pracht und Würde waren David und Salomo doch nur schwache Abbilder von dem Herrn Jesus, der weit über alle Herrschaften und Mächte erhoben ist.

Davids Nachkommen sollten ein betendes Geschlecht sein, und das waren sie im Allgemeinen auch. Und wenn sie es nicht waren, mussten sie die Folgen davon tragen. Der Herr Jesus war vor allem ein Beter, und Seine bevorzugte Anrede war »Vater «. Nie betrug sich ein Sohn kindgemäßer als »der Erstgeborene unter vielen Brüdern«. »Mein Gott« nannte unser Herr am Kreuz hängend Seinen Vater. An Seinen Vater wandte Er sich in der schweren Angst von Gethsemane, und Ihm übergab Er in der besonderen Situation Seines Sterbens Seinen Geist. Wahre Söhne sollten Ihn in diesen kindlichen Anrufungen nachah- men. Dies ist die allgemeine Sprache der erwählten Familie: Annahme, Ehrfurcht und Vertrauen, alles muss zu seiner Zeit zur Sprache kommen und wird dies auch tun, wenn wir Erben nach der Verheißung sind. Zu Gott zu sagen: »Mein Vater bist Du«, ist mehr, als was uns Gelehrsamkeit und Talent beibringen können; einzig durch die Wiedergeburt ist das möglich. Lieber Leser, hast du die Natur eines Kindes und den Geist dessen, der rufen kann: »Abba, Vater!«?

Mit Jesus ist der Bund besiegelt durch das Blut des Opfers und durch den Eid Gottes; er kann nicht rückgängig gemacht oder abgeändert werden. Er ist ewige Wahrheit und beruht auf der Vertrauenswürdigkeit dessen, der nicht lügen kann. Was für eine Glückseligkeit erfüllt unser Herz, wenn wir begreifen, dass der Bund der Gnade für alle Kinder sicheren Bestand hat, weil er mit dem verbunden ist, mit dem wir unauflöslich verbunden sind. Die Verheißung in Bezug auf Davids Nachkommen erfüllt sich in der Person des Herrn Jesus, und Jesus lebt in den Gläubigen. Heilige sind ein Geschlecht, das weder Tod noch Hölle umbringen können. Solange Gott lebt, muss auch Sein Volk leben, und Jesus regiert immer, Er wird herrschen, bis die Himmel einstürzen: Ja, sogar wenn die Himmel mit starkem Geräusch vergehen und die Elemente in gewaltiger Hitze zerschmelzen werden, wird Sein Thron fest stehen. Welch ein gesegneter Bund ist das!