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Predigten zu Psalm 8,8

"das Gevögel des Himmels und die Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchwandert."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Es ist etwas Köstliches, wenn man so ganz auf dem Herrn steht und nicht mehr auf Menschen. Solange wir uns an Menschen hängen und nach ihrem Urteil und ihrem Fürgutfinden uns richten, solange wir nicht ganz allein auf den Herrn bauen, solange ist auch unser Christentum noch ohne den wahren Halt, es ist noch Sandgrund da; aber wenn wir so durch die Umstände selber darauf geführt werden, wenn die Menschen selber durch ihre schiefen und unrichtigen Urteile in göttlichen Dingen uns auf den ewigen Felsengrund, Jesum Christum, zurückführen, da geht es, wie Joseph sagte: »Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.« So muß dann der Teufel selber zur Gründung, Bewährung, Befestigung und Vollbereitung der Seelen helfen und beitragen. So ging es von jeher allen Kindern und Knechten Gottes; sie wurden nach und nach einzig und allein auf den Herrn selber zurückgeworfen und sind auf diesem Felsengrunde niedergesunken und haben sich darauf fest gebaut und mit Glaubensarmen daran festgeklammert. Auch den Jüngern ging es so. O wie standen sie anfangs auf menschlichem Grund und Boden, wie haben sie anfangs auf Fleisch und Blut ihre Hoffnung gesetzt: Aber als die Menschen ihr Angesicht von ihnen wendeten, als sie keinen andern Halt mehr hatten als ihren unsichtbaren Herrn und Meister, wie wurden sie so stark und kräftig in ihm, wie haben sie da frisch und freudig bekannt: »Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen«; da standen sie fest auf dem Felsengrunde ihres Glaubens. Auch dem Apostel Paulus ging es so, der zuerst ein willenloses Werkzeug in der Hand der Feinde Christi war. Da er aber nach vielen Kämpfen und Anfechtungen von außen und innen auf den Herrn sich geworfen sah und in ihm erstarkt war, da scheute er sich vor niemand mehr und war ein freier Mann und widersprach den falschen Brüdern ins Angesicht. So ging es auch unserm Luther, der anfangs noch viel auf Menschen baute und dem Papst und den Kardinalen mit viel Demut und ehrerbietiger Beugung gegenübertrat: Da aber ihr Ansehen vor ihm zusammenbrach und er ganz allein auf Christum, seinen Herrn, geworfen ward, da stand er felsenfest und unverrückt.

Also ist auch mein Verlangen, liebster Jesu, nur nach dir! Laß mich treulich an dir hangen, schenke dich zu eigen mir! Ob viele zum größesten Haufen auch fallen, so will ich dir dennoch in Liebe nachwallen, denn dein Wort, o Jesu, ist Leben und Geist! Was ist wohl, das man nicht in Jesu geneußt?