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Predigten zu Psalm 93,4

"der HERR in der Höhe ist gewaltiger als die Stimmen großer Wasser, als die gewaltigen Wogen des Meeres."

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen greulich; der Herr aber ist noch grösser in der Höhe."

Wer je einen Sturm auf hoher See erlebt hat, vergisst es nicht wieder. Wenn die haushohen Wellen sich erheben und das schwanke Schiff zu verschlingen drohen, steht der Mensch zitternd da in seiner Ohnmacht. Und wer kann das Toben der sturmgepeitschten Wogen beschreiben? Man muss dieses "greuliche Brausen" gehört haben, um zu verstehen, mit welch elementarer Macht es die Seele ergreift. Der Herr aber ist noch grösser, fügt unser Psalmwort so schlicht und eben darum so majestätisch hinzu. Grösser als der wütende Sturm, grösser als die drohende Gefahr ist der Herr, der uns liebt.

Es gibt grössere und dunklere Wogen als die des Weltmeers, Wellen der Angst, der Trauer, der Versuchung. Auch sie brausen greulich, oft in tiefer mitternächtlicher Stille. Aber fasse Mut, Seele! Der Herr ist noch grösser in der Höhe. Er kann die drohende Gefahr abwenden oder in Segen kehren. Er kann den tobenden Schmerz lindern durch einen Blick seiner Gnade. Wie er einst die aufgeregten Wellen Genezareths beschwichtigte, also dass es ganz stille wurde, so hat er es seither in ungezählten Menschenherzen getan. Blicke auf ihn! Vertraue ihm!

O Herr, wohin soll ich fliehen in meinem Schmerz als nur zu Dir. Nimm Dein schwaches Kind in Deinen starken Arm und halte es fest!


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig: der Herr aber ist noch größer in der Höhe.

Lutheraner sind freudige, getroste Leute. Nicht, als ob sie nichts von Angst wüssten, die Wasserwogen im Weltmeer sind groß und brausen gräulich, und für unsere Kirche zuerst und zumeist. Aber der Herr ist noch größer in der Höhe. Darum freut sich unser Herz und unser Leben ist fröhlich als der Leute, die allenthalben Trübsal haben, verschuldete und unverdiente, aber sich nicht ängstigen, denen es bange ist, ob sie beim Hausherrn ausharren werden, weil so viele Jünger ihn verlassen und fliehen. Aber Lutheraner verzagen nicht, denn sie kennen die fürbittende Stimme: Lass ihn noch dieses Jahr stehen, stärke ihm den Glauben! Sie leiden Verfolgung als bekenntnisharte Leute, denen Fortschritt Gräuel und Neues verdächtig sei, als urteilsscharfe Kritiker, die das Gewissen enge, den Weg nicht breit und die Pforte nicht weit machen. Aber verlassen sind sie darum nicht. Ich bin bei euch: Wasserwogen sollen euch nicht ersäufen und Feuerflammen euch nicht verbrennen.