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Predigten zu Psalm 95,4

"In dessen Hand die Tiefen der Erde, und dessen die Höhen der Berge sind;"

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Und die Höhen der Berge sind auch sein."

Hoch im Gebirge, wo gewaltige Felsmassen dräuend niederstarrten, fand ich in einem frommen Hause diesen Spruch an der Wand. Ob das ein Trostwort sein sollte oder ein jauchzendes Bekenntnis des Glaubens, dass der Herr, unser Gott, alles in seiner Hand hat - ich weiss es nicht. Mir war es eine Mahnung anderer Art. Sind die Höhen der Berge auch sein, unseres Gottes, dann muss auch auf ihnen sein Lob von uns erschallen! Sind die Höhen des Lebens auch sein - jene Stunden, wo man sich irdisch glücklich fühlt und leicht Gottes als des reichen, treuen Vaters vergisst - dann muss unser Herz in solchen Stunden sein gedenken, und dann soll unser Mund des Herrn Lob verkündigen. Sind die Höhen der Welt auch sein, dann müssen wir sie für ihn und in seinem Namen erobern; - mögen es die Berge der Bildung oder der Kunst oder der Volkswohlfahrt sein, wir haben die Aufgabe, das, was sein ist, ihm zu erobern, d. h. die Sünde und das Böse aus solchen Gebieten zu vertreiben. Einst ist das Naturgebiet durch die persönliche Sünde des Menschen der Sünde ausgeliefert worden, jetzt muss es durch persönliche Willenstat der Menschen wieder zurückerobert werden, bis dass Gott sei alles in allem.

Herr, unser Gott, wir wollen uns heute ganz in deine Hand geben - hilf uns dazu. Dann heb du uns auf und brauche uns als deine Werkzeuge und segne uns dabei. Amen.