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Predigten zu Psalm 96,1

"Singet der HERR ein neues Lied, singet der HERR, ganze Erde!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Neue Freude erfüllt die Herzen der Menschen; denn die gute Nachricht des Segens wird allem Volk verkündigt, darum dürfen sie ein neues Lied singen. Engel führten das neue Zeitalter feierlich mit neuen Liedern ein – sollten wir nicht ihre Melodien aufgreifen?

Dreimal wird der Name des HERRN wiederholt. Das ist nicht ohne Bedeutung. Ist es nicht der dreieinige Gott, dem die erleuchteten Völker singen? Unitarier glauben nicht an die Dreieinigkeit. Ihre Religion ist zu kalt, um die Welt zur Anbetung zu erwärmen. Das heilige Feuer liebender Verehrung brennt nur dann mit heller Flamme, wenn die Trinität geglaubt und geliebt wird. Der gepriesene HERR muss auch auf andere Weise gelobt werden als nur durch Gesang. Wir sollen uns mit anhaltendem Dank Seines Namens, Seines Ruhmes, Seines Wesens, Seines geoffenbarten Wortes und Seines Willens erfreuen. Wir haben wohl Ursache, den zu preisen, der uns so göttlich segnet. Sobald nur Sein Name erwähnt wird, ist es angebracht zu sagen: »Er möge ewiglich gepriesen sein!«

Der HERR ist keine beschränkte Gottheit, die nur über ein Volk oder einen Teilbereich der Natur etwas zu sagen hat, wie sich die Heiden ihre Götter vorstellen. Der HERR ist groß an Macht und Herrschaft, groß an Rat und Tat. Nichts Ärmliches oder Kleinliches findet man bei Ihm und Seinen Werken. Er ist in allem unendlich. Das Loben sollte seinem Gegenstand entsprechen; darum dürfen wir nie damit aufhören, wenn es dem HERRN geweiht ist. Wir können Ihn nicht zu viel, zu oft, zu eifrig, zu sorgsam und zu freudig loben. Er muss gefürchtet werden; denn es gibt Grund zur Furcht. Drohungen ande- rer Götter sind nur Aberglaube; Ehrfurcht vor Gott ist wahre Frömmigkeit. Heilige Furcht ist der Anfang aller Gnaden; aber sie begleitet diese bis zu den höchsten Stufen. Gottesfurcht ist das Erröten auf dem Antlitz der Heiligkeit, durch das sie noch schöner wird.

Die Wirklichkeit Seines Gottseins erweist sich durch Seine Werke, und unter diesen erwähnt der Psalmist jenes unermessliche Gebäude, das seinen Bogen über die Häupter aller Menschen spannt, dessen Lichter alle Menschen erleuchten, dessen Regen und Tautropfen auf die Fluren aller Völker fallen, und von woher der HERR zu allen Geschöpfen redet, wenn Er mit der Stimme des Donners spricht. Die Götzen existieren in Wirklichkeit nicht; aber unser Gott ist der Urheber aller Existenz; sie sind nur irdische Nichtigkeiten, während Er nicht nur himmlisch ist, sondern die Himmel erschuf. Das wird als ein Grund angegeben, den HERRN universal zu preisen. Wer dürfte angebetet werden als Er allein? Weil niemand Ihm gleicht, wollen wir Ihn allein lieben und bewundern. Ehre und Majestät gehören Ihm, Ihm ganz allein. Die Gegenwart des HERRN ist ohne Unterlass von Herrlichkeit und Souveränität gekennzeichnet.