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Predigten zu Psalm 98,1

"{Ein Psalm.} Singet der HERR ein neues Lied! denn er hat Wunder getan; Rettung hat ihm verschafft seine Rechte und sein heiliger Arm."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Zuvor, in Psalm 96, hatten wir ein neues Lied, weil der HERR kommen sollte. Hier nun finden wir wieder ein neues Lied, weil Er gekommen ist. Er kam, sah und siegte. Jesus, unser König, führte ein wunderbares Leben, starb einen wunderbaren Tod, erlebte eine wunderbare Auferstehung und stieg wunderbar zum Himmel auf. Durch Seine göttliche Kraft hat Er uns den Heiligen Geist gesandt, der Wunderbares tut, und durch diese heilige Energie wirkten auch Seine Jünger wunderbare Dinge und versetzten die Erde in Staunen. Götzen wurden gestürzt, Aberglaube hörte auf, irrige Vorstellungen mussten weichen, und Mächte der Grausamkeit gingen unter. Für dies alles gebührt Ihm das höchste Lob. Sein Handeln hat Seine Gottheit bewiesen, Jesus ist der Herr, und darum besingen wir Ihn als den HERRN. Sünde, Tod und Hölle fielen zu Boden wegen Seiner einzigartigen Machtfülle, und die Götzen und Irrtümer der Menschheit wurden alle einzig durch Seine Hand überwunden. Die Siege Jesu unter den Menschen sind umso erstaunlicher, weil sie allem Anschein nach mit den unpassendsten Mitteln vollbracht wurden. Sie sind nicht physischer, sondern moralischer Kraft zuzuschreiben – der Energie der Güte, der Gerechtigkeit und der Wahrheit, mit einem Wort: der Kraft Seines heiligen Arms. Sein heiligender Einfluss ist die einzige Ursache des Erfolgs gewesen. Herrlichkeit sei dem Überwinder! Mögen immer neue Lieder zu Seinem Preis gesungen werden. Der Herr ist nicht nur zu preisen, weil Er die Erlösung des Menschen bewirkte, sondern auch, weil Er dies kundgetan hat; denn der Mensch hätte es aus sich heraus niemals entdeckt. Nein, nicht eine einzige Seele hätte von sich aus den Weg zur Gnade durch einen Mittler gefunden. Jedes Mal war es eine göttliche Offenbarung an den Verstand und an das Herz. Nur in Gottes eigenem Licht können wir das Licht sehen. Er muss Seinen Sohn in uns offenbaren, sonst sind wir unfähig, Ihn zu erkennen. Diese Gnade wurde nicht nur Abrahams Samen nach dem Fleisch gegeben, sondern auch den Auserwählten aus den Völkern; darum soll die gesamte Gemeinde Gottes Ihm ein neues Lied singen. Es war kein geringer Segen und kein kleines Wunder, dass in so kurzer Zeit in allen Ländern das Evangelium verbreitet werden konnte, und das mit solchem Erfolg und mit so bleibenden Ergebnissen. Pfingsten verdient genauso ein neues Lied wie die Passion und die Auferstehung. Möchten doch unsere Herzen jubeln, wenn wir daran denken! Unser Gott, unser über alles ewig gepriesener Gott, ist von denen verehrt worden, die einst ihre Knie vor tauben Götzen gebeugt hatten. Man hat nicht nur unter allen Völkern von Seiner Rettung gehört, sondern sie auch erlebt. Sie wurde erfahren, und es wurde klar gemacht, dass Gottes Sohn der eigentliche Erlöser ist, der eine unzählige Menge aus allen Völkern errettet hat.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Wie jeder Sonntag in sich das Geheimnis des Lichtes und des Lebens trägt, so weist jeder Sonntag auf die Kraft und die Quelle dieses Lebens zurück, da sich Lebenskraft dem Tode und das ewige Licht der Finsternis entnahm, und alles, was wider die Reinheit stritt, zunichte und, was wider das Leben kämpft, zuschanden machte. Das ist das Recht der Freude: Jesus Christus lebt, das Licht siegt, Lebenskraft ist stärker als Todesmächte und Schrecknisse des Fluches. Und dieses Recht der Freude greift dir als Pflicht ans Herz und ins Gewissen. Warum willst du trauern, nachdem die Freudenquelle unablässig strömt? Was soll dich kümmern, nachdem die Lebenskraft das letzte Siegeswort erhält? Wozu die Angst, nachdem er die Welt überwunden? Nicht mehr wie in fernen Landen sollen unsere Harfen tatenlos ohne Sang und Klang hängen – sondern preist die Treue des ewigen Erbarmers! Und als solche, denen das Leben das Beste gewährt hat und das Beste geworden ist, singen wir dem Herrn für die alte unauskündbare und unausgesungene Großtat ein neues Lied und schauen hinüber auf die Zeit, da der letzte Missklang geschwunden und die geringste Disharmonie verklungen sein wird, und danken es ihm, dass dort des Singens und Lobsagens kein Ende nehmen soll.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Singet dem HErrn ein neues Lied

Ermuntre dich, meine Seele, ein neues Lied anzustimmen. Lang genug hast du die alten, wehmütigen Moll – Akkorde des Verlustes und der Enttäuschung, der Sehnsucht nach dem verblühten Glück vergangener Tage, der bitteren Selbstanklagen festgehalten. Es gibt wahrlich Besseres, Höheres, deiner und deines großen Herrn Würdigeres zu besingen. Hat Er nicht neue Wunder an dir getan, und erfährst du deren nicht täglich? Ist nicht seine Barmherzigkeit jeden Morgen neu, jeden Abend seine Treue? Ist es nicht seine Liebe, die dir den Tisch deckt zu jeder neuen Mahlzeit, dir dein Bett bereitet zu neuem Schlummer, immer neue Erleichterungen und Freuden für dich ersinnt? Zähle dir dieses alles auf, bis das Denken zum Danken wird. Im Himmel werden stets neue Lieder gesungen, weil dort die Erkenntnis Gottes sich mehr und mehr vertieft. Die forschenden Geister entdecken dort immer neue, wunderbare Erzeugnisse der Weisheit und Gnade Gottes, und indem sie diese der staunenden Bewunderung verwandter Seelen vorhalten, werden neue Lieder hervorgerufen. Das Lied von der erlösenden Gnade kann nicht veralten, ob auch dieselben Worte immer wieder vorkommen, gleichwie stets neues Wasser von den Wellen an des Stromes Ufer vorbeigeführt wird. Lausche dem brausenden Lobgesang, der durch die Schöpfung geht, und von dem Meere, den Fluten, den Bergen widerhallt. Diese schelten dich. Lege ab den Geist der Schwermut und ziehe an die Kleider des Heils. Vielleicht ist deine Seele noch trübe und träge; aber sie soll nicht Meister werden über dich. Der Psalmist beherrschte seine Seele, und wenn er ihr befahl, den HErrn zu loben, dann brach alles aus was in ihm war, in einen melodischen Lobgesang. Durch die Triebkraft des heiligen Geistes kann auch dein Geist das ganze Gebiet deines inneren Lebens regieren und beherrschen.