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Predigten zu Psalm 9,10

"Und auf dich werden vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, der HERR."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Auf dich werden vertrauen, die deinen Namen kennen

Wenn wir Gott erkennten, so würde es uns gerade unvernünftig scheinen, Ihm nicht zu vertrauen. Die Menschen klagen oft über ihren Kleinglauben: aber sie haben das Heilmittel dagegen selbst in der Hand, wenn sie Gott erkennen lernen. Wir können etwas von Gott wissen, ohne Ihn jedoch zu kennen . Wir mögen zuhören, was andere von Ihm sagen, aber selbst keine persönliche Bekanntschaft mit Ihm haben. Die Mittel zu dieser Erkenntnis zu gelangen, stehen dir ringsum zu Gebote; gebrauche sie. Denke an die Verheißungen, durch die Gott sich verpflichtet hat, denen beizustehen, die zu Ihm kommen; denke an sein gnädiges Eingreifen zu Gunsten der Seinigen, wie uns das so vielfach berichtet wird; denke daran, wie wichtig es ist, dass Er, Angesichts des ganzen Weltalls, zu seinem Namen stehe.

Vor allen Dingen darfst du, wie Jesus es dir nahe gelegt hat, Ihn nach deinem eigenen Herzen beurteilen. Würdest du einem hungrigen Kindlein einen Stein geben, ober einen Skorpion in Kinderhände legen? Würdest du eine verlassene, geplagte Seele verstoßen, die sich dir anvertraute? Würdest du zuerst die Angst ihren Höhepunkt erreichen lassen, ehe du zur Hilfe eiltest? Wäre es dir eine Freude, unnötige Qual zu verursachen? – Und würde das Gott tun? Vertrauen heißt, auf Gottes Treue zählen, wenn auch die Umstände dagegen zu zeugen scheinen, – trotz der dunkelsten Ahnungen unserer Herzen; auf Ihn, als unseren treuesten und zärtlichsten Freund, uns zu verlassen. „Es bleibe also, das Gott wahrhaftig sei, und alle Menschen Lügner.“

Um aber Gott recht erkennen zu lernen, brauchst du Zeit; in kurzen eiligen Begegnungen lernst du einen Freund nicht kennen, wie viel weniger Gott? Darum versenke dich in Gedanken tief in das Bewusstsein seiner Nähe und seiner Liebe.