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Predigten zu Richter 15,15

"Und er fand einen frischen Eselskinnbacken, und er streckte seine Hand aus und nahm ihn und erschlug damit tausend Mann."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Ein atemberaubender Augenblick! Simson hat die Bande zerrissen. Das Freudengeschrei der Philister, die ihren Gefangenen schon so sicher wähnten, ist jäh verstummt. Aber dann fassen sie sich sofort. Simson hat ja keine Waffe. Also wird man schnell mit ihm fertig werden. Und da — die Bibel sagt nichts davon; aber so wird es ja wohl gewesen sein — geht ein Gelächter durch die Reihen der Philister. Sie sehen nun doch eine Waffe in Simsons Hand. Und was für eine Waffe! Da lagen im Felsengebirge die bleichenden Knochen eines getöteten Esels. Simson hat den Kinnbacken ergriffen.

Und nun vergeht den Philistern das Lachen. Simson erkämpft mit dieser verlachten Waffe einen herrlichen Sieg. Paulus sagt 1. Kor. 10,6 von den Begebenheiten des Alten Testamentes: „Das ist uns zum Vorbild geschehen." In der Tat! So ist es! Zu allen Zeiten hat die Gemeinde des Herrn ihre größten Siege erfochten, wenn sie ihre Waffen nicht aus der Rüstkammer der Welt holte, sondern zu dem griff, was der Welt verächtlich und wertlos erscheint. Was das ist, sagt uns die Bibel im 1. Kapitel des 1. Korintherbriefs: „Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft!" „Das Wort vom Kreuz", der Welt so verächtlich wie ein bleichender Eselskinnbacken, ist Kraft Gottes, ist die starke Waffe der Kinder Gottes. Damit erfechten sie ihre schönsten Siege. Sogar den schwersten: den Sieg über ihr eigenes Herz. Amen.