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Predigten zu Römer 15,4

"Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, auf dass wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Alles, was vormals geschrieben worden ist, das ist zu unserer Belehrung geschrieben."

Christentum baut sich nicht nur auf Vorschriften, sondern vor allem auf handgreiflichen Beispielen auf. Um uns zu unterweisen, benutzt Gott unter anderem die Geschichte. Sie sagt uns, wie Menschen seinen Willen erkannten und taten, und indem wir ihre Lebensläufe betrachten, können wir nicht nur entdecken, welches sein Wille für unser eigenes Leben ist, sondern wir lernen daraus, wie auch wir ihn befolgen können. Und wir verstehen besser, was er in uns zu tun vorhat.

Muss einem Kind ausdrücklich bei allem gesagt werden, wie man es machen soll? Muss jede Einzelheit besonders erlaubt oder verboten werden? Kann es nicht vieles allein dadurch entdecken, dass es schaut, was die Eltern tun? Wir lernen leichter durch das, was wir sehen, als durch das, was wir hören, und das Gesehene beeindruckt uns tiefer, denn Vorschriften sind ja abstrakt, während durch Beispiele uns greifbar vorgeführt wird, wie sie sich auswirken. Im Prinzip sind Gottes Methoden in unserer Zeit noch die gleichen wie in den Zeiten der Heiligen Schrift. Er hat uns im Alten und Neuen Testament so viel Geschichte gegeben, damit wir durch Standhaftigkeit und den Trost der Schriften die Hoffnung haben.


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, auf dass wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben."

Fände ich in der Rumpelkammer ein altes Büchlein, unbekannt von wem verfasst, und läse drin an einer Stelle haarklein ein Erlebnis aus meinem eigenen Leben beschrieben - würde ich dann nicht mit geheimem Beben weiterlesen? Würde ich dann dem Buch nicht auch glauben, was es von meiner Zukunft voraussagt? So ist's uns mit der Bibel gegangen. Unser Sündenelend und Jesu Barmherzigkeit am Tage der Vergebung - das stimmte genau. Nachher trafen noch manche wunderbare Zusagen Gottes, wie er für uns sorgen wolle, in auffallenden Gebetserhörungen ganz nach diesem Buche ein. Sollten wir jetzt nicht auch die andern Zusagen, die noch nicht erfüllt sind, für ebenso sichere Gottesversprechen halten? Und sollten wir aus solchem Glauben nicht einen starken Zuschuss von Geduld für die kleinen Mühsale des Alltags und von Trost in grösserem Schmerz erhalten? Und sollte da nicht ganz ebenso natürlich eine helle Hoffnung herauswachsen, dass Gott auch in allen andern Sachen, die noch ausstehen, sein Wort wahr machen werde? Darum glauben wir an die Bibel und wissen, was wir an ihr haben.

Herr, unser Gott, wir danken dir für dein Wort. Lehre uns täglich treuer und kindlicher nur an dieses Wort glauben und daraus unsere Kraft schöpfen, bis einst an Stelle jener Worte deine Wirklichkeit alles erfüllt. Amen.


Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Die Schrift ist nach dem gegebenen Spruch uns zur Lehre geschrieben. Paulus meint unter dem zuvor Geschriebenen das Alte Testament. Dieses sagt uns in jedem Wort etwas, besonders, wenn der HErr selber redet. In jedem Wort können wir etwas finden, das uns zur Unterweisung und Lehre dienen kann. Oft scheint es nichts zu sagen; aber wenn man tiefer blickt, sagt es sehr viel. Das Alte Testament sollte einen viel größeren Wert für uns haben, als man's gewöhnlich wahrnimmt. Vornehmlich lehrt es uns Geduld und Trost mit Bezug auf das, was zu hoffen ist. Es sagt uns so viel von dem, was kommen sollte; und weil's lang währt, bis das Verheißene kommt, lehrt's uns an denen, die drauf warteten, und sich dran hielten, obwohl sie's noch nicht sahen, Geduld. Von den ersten Kapiteln an steht die Schrift in der Erwartung eines großen Heils; und durch die ganze Schrift läufts durch. Das ist die Geduld der Schrift, die unermüdlich zu verheißen fortfährt, ob's gleich durch Jahrtausende läuft. Unter dieser Geduld- und Erwartungszeit weiß die Schrift auch Trost zu geben.

Leben wir nun mit der Geduld und mit dem Trost der Schrift, nun auch des Neuen Testaments, das uns auch viel noch Unerfülltes verkündigt, fort, so lebt auch unsre Hoffnung fort, daß wir doch endlich mit allem ans Ziel kommen werden. Was ists aber um diese Hoffnung? Sie dürfen wir mitten unter Kämpfen und Anfechtungen aller Art und trotz des langen Wartens, auf das wir verwiesen sind, uns nicht nehmen lassen. Der HErr erhalte uns in ihr!

Mel. Befiehl du deine Wege. Ich will den HErren loben Allzeit, und alle Stund Sei Er von mir erhoben, Sein Lob in meinem Mund. Und meine Seel soll ehren Den HErrn, sich rühmen Sein, Daß Elende es hören, Und herrlich drob sich freu'n.