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Predigten zu Römer 2,6

"welcher einem jeden vergelten wird nach seinen Werken:"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Gott wird geben einem jeglichen nach seinen Werken. Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.

Wir bedürfen aufrichtigen, keuschen Sinn, wenn wir verschiedene Schriftaussprüche so zusammenfassen wollen, dass sie uns dienen können zu der inneren Zubereitung, unserem Herrn zu begegnen, wie er uns auch abrufen mag, ob durch Sterben, oder durch seine Zukunft. Es gibt einseitige, kränkliche Fromme, die meinen, Stellen wie obige: Gott wird geben einem jeglichen nach seinen Werken, gehen sie nichts an; sie sagen: „solche Stellen beziehen sich auf das jüngste Gericht. Wir kommen aber nicht in's Gericht, wie der Herr in Joh. 5,24 sagt, denn wir haben das ewige Leben durch den Glauben an ihn.“ Es ist immer eine sehr ernste Sache, wenn man so vorlaut davon redet, man komme nicht in das Gericht, und deshalb auf „Werke“ nicht so viel hält. Was sind denn unsere Werke? sie sind Früchte unseres Glaubens. Der Herr sagt: an den Früchten sollt ihr sie erkennen Matth. 7,20, und Jakobus schreibt: der Glaube ohne Werke ist tot Kap. 2,17.20. Der Herr will weder eine äußere Vieltuerei ohne inneres Leben, noch will er eine Innerlichkeit ohne Werke. Es ist für diese Frage sehr wichtig, an Offenb. 2,5 zu denken. Dort redet der Herr mit seiner Gemeinde zu Ephesus. Er will, dass sie eine Gemeinde von Überwindern sei, und darum fordert er sie nicht nur auf, zur ersten Liebe zurückzukehren, sondern auch die „ersten Werke“ zu tun, wobei er ihre damaligen Werke und ihre Arbeit, in der sie unermüdlich stand, anerkennt. Also der Herr will Werke, auch, ja gerade von seinem Volk, das auf seine Zukunft wartet. Eine geordnete Tätigkeit, bei der Zeit und Kraft im Dienste des Herrn steht, ist von unbeschreiblichem Segen für unsern inwendigen Menschen, und bringt uns viel weiter, als geistliche Liebhabereien. Seien wir recht nüchtern und bedenken wir: vor Gott ist kein Ansehen der Person. Nicht das entscheidet bei der Zukunft des Herrn, was wir von uns selber halten, sondern dass wir nach innen und außen so vor dem Angesicht des Herrn wandeln in Demut und Treue, dass er uns an unsern Früchten als die Seinen erkennt.

Herr mein Gott! Stelle mich innerlich ganz in Deine Wahrheit hinein. Lass Herz und Sinne, Gedanken, Worte und Werke von Dir regiert werden, damit ich in keinem Stück mich selbst betrüge, sondern in Dir erfunden werde. Amen