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Predigten zu Römer 2,5

"Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf am Tage des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes,"

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Wer ist denn tüchtig, solche Werke zu tun, die am Tage der Offenbarung bestehen mögen? Antwort: Nur die, welche durch lebendigen Glauben Christo einverleibt sind. Wenn ein Mensch Jesum Christum wahrhaftig im Glauben ergriffen hat, so hängt er auch mit ganzem Herzen an Jesu; alle seine Gedanken fließen auf Jesum zusammen, auf den treuen Heiland, der ihn vom ewigen Tode freigemacht und unverdient zur Seligkeit gebracht. In dieser herzlichen Liebe tut der Mensch alles um Jesu willen; er liebt Jesum in seinen, wenn auch geringen und vor der Welt unansehnlichen Brüdern; er schämt sich dieser Glieder seines Heilandes mitten unter einem unschlachtigen und verkehrten Geschlechte nicht; er überwindet und zerbricht seine liebste Lust, um dem Heilande zu gefallen; er überwindet um Jesu willen Geiz, Bequemlichkeitsliebe, Menschenfurcht, Menschengefälligkeit und alle die tiefen und verborgenen, oft vom Weltgeiste als Weisheit gerühmten Stricke, die der Liebe gegen die Brüder und dem Bekenntnisse zu der oft so unscheinbaren Sache des Heilandes im Wege stehen. So wird um Jesu willen der Hungrige gespeist, der Nackende gekleidet, der Durstige getränkt, der Kranke und Gefangene besucht; so werden noch viele andere Werke getan; man tut es um des Heilandes willen, meint nicht, daß man etwas Sonderliches getan habe, und vergißt es bald wieder.

Sehet, das ist der Sinn, den wir haben müssen, wenn wir wollen vom Richter unter die Gesegneten seines Vaters gezählt werden. Seine Reichssache muß unsere Herzenssache sein. Das Geschwätz vom Christentum macht's nicht aus; auch das macht's nicht aus, daß man aus Gewohnheit oder aus stinkender Eigenliebe dies und jenes Gute tue; - ein Gewächs der Gerechtigkeit, ein Gewächs des Glaubens, der in Liebe tätig ist, ein Gewächs der Wiedergeburt muß in unsern Herzen sein, das die Prüfung Dessen, der Augen hat wie Feuerflammen, aushalten kann. Wenn dieses nicht in uns erfunden wird an jenem Tage, so werden wir dem Feuer anheimfallen.

Verklär in mir mein Herz, das fromm ist und vollkommen, und mach mich ähnlich dir mit allen deinen Frommen; ja so gestalt in mir dein Bildnis, das dir gleich, so wie du selber bist in deinem Freudenreich.