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Predigten zu Römer 6,23

"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christo Jesu, unserem Herrn."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Es gibt in unsern Tagen gar viele, die sich den Tod als etwas gar Leichtes und Unbedeutendes, als einen leichten Übergang in ein anderes Leben vorstellen. Andere geben vor, daß sie den Tod verachten, daß sie zu viel innere Kraft besitzen, um durch die Trennung der Seele und des Leibes beunruhigt zu werden. Lauter eitle, törichte Menschengedanken und Menschenmeinungen, die nicht standhalten, und wenn es daran kommt, daß die Seele ihre Wohnung verlassen soll, zergehen und nichts zurücklassen als den peinlichen Vorwurf: Was bin ich doch für ein Tor gewesen, daß ich mich auf diese Stunde nicht bereitet habe! O es ist ein sehr ernsthafter Schritt aus diesem Leben in jenes. Wenn der Geist sich von seinem gewohnten Gefährten, dem Körper, das Unsterbliche vom Sterblichen, das Unverwesliche vom Verweslichen sich losreißen soll, das kostet einen harten Kampf, ist nichts so Leichtes, als man es sich im Leichtsinn und in der Gottesvergessenheit gern vorstellen möchte. Warum würde sonst auch wer sich noch so schwach, noch so krank fühlt, noch so sehr sich nach der wahren Heimat sehnt, so zurückschaudern vor der Verwesung seines Fleisches? Warum ein Apostel Paulus, der sol- ehe Lust hatte, außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn, sich nach seinen eigenen Ausdrücken wünschen, daß er nicht entkleidet, sondern überkleidet würde mit der unverweslichen Hülle und das Sterbliche würde verschlungen von dem Leben. Ja unser Herr Christus selbst, der allein Heilige unsers Geschlechts, der ohne Sünde und allezeit beflissen war, den Willen seines Vaters zu tun, geriet doch in ein Zittern und Zagen, und der Angstschweiß brach über ihm aus, als er seinen letzten Leiden und seinem Tod entgegenging. Gethsemane ist Zeuge, wie wenig sich der Menschensohn des natürlichen Erbebens vor dem Tod geschämt hat. Denn das Erbeben des Fleisches vor seiner Vernichtung ist ganz natürlich. Erst durch die Sünde des ersten Menschen ist ja der Tod hereingekommen in die Welt; er ist eine Strafe für die Sünde, und von dieser Strafe kommt es hauptsächlich her, daß der Mensch so zurückschaudert vor der Auflösung seines Leibes. Der Mensch, wie er aus Gottes, des Lebendigen, Hand hervorging, hatte das Leben in ihm; auch sein Körper sollte nicht sterben. Der Tod ist der Sünden Sold. Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen. Wen suchen wir, der Hilfe tu, daß wir Gnad erlangen? Das bist du, Herr, alleine; uns reuet unsre Missetat, die dich, Herr, erzürnet hat. Heiliger Herre Gott, heiliger, starker Gott, heiliger barmherziger Heiland, du ewiger Gott, laß uns nicht versinken in des bittern Todes Not, Kyrieleison.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wie gehen wir mit der Sünde um?

Viele Prediger betonen so stark die freie Gnade, die umsonst gegeben wird, dass der Eindruck entsteht, die Sünde sei keine ernst zu nehmende Sache und Gott kümmere sich nur sehr wenig darum. Man bekommt dann den Eindruck, es ginge Gott lediglich darum, dass wir die Folgen der Sünde nicht zu spüren bekämen.

Das Evangelium ist dann, wendet man es praktisch an, eigentlich nur noch ein Mittel, durch das man um die Früchte herumkommt, die aus unserer Vergangenheit erwachsen. Aber ein Herz, das das Gewicht der eigenen Sünde gespürt und die erschreckende Reinheit des allerhöchsten Gottes erkannt hat, kann nicht glauben, dass eine Botschaft der Vergebung, die das Leben nicht grundstürzend umwandelt, eine froh machende Botschaft ist. Die Vergangenheit eines Menschen zu tilgen und sein jetziges Leben nicht zu ändern, heißt, gegen seine moralische Aufrichtigkeit zu verstoßen.

Doch bei solch einer Sache macht Gott nie mit! Denn einem Sünder das Geschenk der Errettung anzubieten, das in dem Werk Jesu Christi begründet ist, und ihm zugleich die Vorstellung zu geben, dass mit diesem Geschenk keine moralische Verpflichtung verbunden ist, heißt, ihn stillschweigend an der Stelle zu verletzen, an der es ihn am meisten schmerzt.