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Predigten zu Sprüche 9,10

"Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang; und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand."

Torheit oder Weisheit? Das hängt davon ab, ob man den Gehorsam hinausschiebt oder sofort gehorcht. Manche von uns sind verheiratet und haben Kinder. Wie sehr können Kinder in ihrem Temperament verschieden sein! Das eine Kind folgt sofort; das andere denkt, wenn es sich zunächst einmal drückt, könne es um die Befolgung des Befehls ganz herumkommen. Wenn das der Fall ist, d. h. wenn du schwach bist und immer ein Schlupfloch lässt, durch das man entwischen kann, dann allerdings ist dasjenige Kind das kluge, das hinausschiebt, denn es erreicht, dass es nichts tun muss. Wenn aber dein Wort bestehen bleibt und am Schluss doch befolgt werden muss, dann handelt dasjenige Kind klüger, das sich sofort und ohne Verzögerungsversuche an die Sache heranmacht. Du musst dir klar werden darüber, was der Wille Gottes für eine Bedeutung hat. Wenn Gottes Worte nicht so sehr ernst zu nehmen sind, dann wäre es vielleicht nicht so töricht von dir, wenn du dich ihrem Anspruch zu entziehen versuchtest; ist aber Gott ein unveränderlicher Gott mit einem unveränderlichen Willen, dann sei klug; handle sofort; kaufe die Zeit aus.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Die ganze Welt kommt mir manchmal vor wie ein Irrenhaus, worin ein jeglicher träumt, dass er vor allen andern etwas ganz besonderes sei, während er doch an Ketten und Banden oder im Gefängnis liegt, selbst der Freiheit beraubt, welche das unvernünftige Vieh hat; und so scheinen die Menschen mir häufig verrückt in all ihrem Treiben und fast wie toll in ihrem Jagen nach dem Sichtbaren und Vergänglichen, wobei sie den großen Gott aus dem Himmel reden lassen, was er will, ohne sich darum zu bekümmern. Die Erkenntnis, dass die Furcht des Herrn der Weisheit Anfang ist, scheint unter den Menschenkindern verschwunden zu sein, und die heiligen zehn Gebote Gottes werden ungescheut mit Füßen getreten, als lebte kein Gott mehr, der gesagt hat: Ich will der Väter Missetat heimsuchen an den Kindern bis ins dritte und vierte Geschlecht derer, die mich hassen.

Die Weisheit der Welt und des Fleisches ist Torheit und Tollheit, denn sie spricht im Grund ihres Herzens: Es ist kein Gott. Die Weisheit der Welt und des Fleisches sucht das Leben fortwährend nur in sich und in dem, was vor Augen ist. Wer aber die Weisheit aus Gott, wer Christum gewählt hat zu seinem höchsten Gut, wer ihn gesucht und gefunden hat, wird von solcher Weisheit sagen, dass sie köstlicher ist denn Perlen und Rubinen. Euer Herz sei auf die ewige Weisheit aus und liebe sie allein, so habt ihr alles obendrein, was euch für dieses Leben Not tut.

Drum soll die Furcht des Herrn allein
bei uns der Weisheit Anfang sein,
sie wird uns zum Verstande führen;
sie macht uns edel und beglückt,
für Wert und Himmel uns geschickt
und wird mit ew'gem Schmucke zieren.