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Predigten zu Titus 3,5

"errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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DURCH DIE PFORTE GEHEN

Durch die enge Pforte musst du ganz alleine gehen. Eine Vereinzelungsschleuse kommt dem wohl am nächsten. Nur eine Person passt durch – kein Gepäck. Gott hat verordnet, dass man sein Reich nur als Einzelperson betreten kann, nicht als Gruppe. Du kannst nicht im Windschatten deiner Gemeinde, deiner Familie oder deiner Freunde hineinkommen, ganz egal wie gottesfürchtig sie sein mögen.

Die Pforte ist sogar so eng, dass du nicht nur alleine durchgehen musst, sondern auch nackt. Bekleidet mit deiner Sünde und deinem Eigenwillen passt du nicht durch. Ein Liederdichter beschrieb es wie folgt: „Nichts halt ich in Händen, einzig an dein Kreuz mich schmieg.“ Das ist der Weg des Kreuzes, das Evangelium. Die gute Botschaft ist die enge Pforte und erfordert Selbstverleugnung. Jesus sagte: „Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! Denn wenn jemand sein Leben erretten will, wird er es verlieren; wenn aber jemand sein Leben verliert um meinetwillen, wird er es finden“ (Mt 16,24-25).


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Die 0Wiedergeburt besteht in einer gänzlichen Erneuerung des Menschen. Die Taufe heißt bei dem Apostel ein Bad der Wiedergeburt; nicht dass die Taufe die Wiedergeburt hervorbringt, oder dass man in oder durch die Taufe an sich zur Wiedergeburt kommt, sondern die Taufe versiegelt die Wiedergeburt. Es soll aber niemand den Irrtum hegen, dass er durch die Taufe wiedergeboren ist; es heißt hier: durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes.
Es wird auch das Fleisch nicht erneuert, es besteht die Wiedergeburt mitnichten in einer Verbesserung unserer alten Natur, sondern darin besteht die Wiedergeburt oder die Erneuerung des heiligen Geistes, dass Gott sich unserer erbarmt mit herzlichem Erbarmen und wirkt in uns, dass wir es in unserer alten Natur nicht mehr aushalten können, sondern müssen Gott gefunden haben als unser höchstes und einziges Gut, – müssen Gnade vor ihm gefunden und Frieden mit ihm gemacht haben. Da zieht uns Gott mit Macht zu seinem Sohne hin und nimmt uns auf in den Bund, den er mit seinem Sohne gemacht. – Der Mensch war verloren, Gott hat ihn mit einem Mal selig gemacht; und der soeben in tiefer Finsternis lag, ist in das Licht gekommen, er ist aufgenommen in Gottes Königreich. Durch Jesum Christum, unsern Seligmacher, hat Gott so reichlich über uns ausgegossen seinen heiligen Geist, dass wir aus diesem Geist als neugeborene Kindlein hervorgehen, und sind in Gnaden, in Christo betrachtet nicht mehr Fleisch oder in dem Fleische, sondern Geist mit Christo und sind in Christo geheiligt durch den Geist.

Die Sündenschuld warf uns darnieder
und drückte, ach, wie schwer!
Doch du vergibst und stellst uns wieder
durch deine Gnade her.
Wohl deinem Liebling, dem du schenkest,
zu nahn zu deinem Thron,
und dessen du in Huld gedenkest,
dass er im Vorhof wohn'!


Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung

"Nach Seiner Barmherzigkeit macht Er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt."

Welch große Gnadenschätze hat der Herr doch mit der Taufe verbunden; was und wieviel empfangen wir da! Es heißt nämlich nichts Geringeres als "selig zu werden". Selig werden bedeutet und enthält, von allen unseren Sünden, vom Tod und von der Gewalt des Teufels befreit und dafür in das unendliche Erbe und die Güter der ewigen Seligkeit versetzt zu werden, um auf einmal die volle Gnade, das Kindesrecht bei Gott, die Ehre und die Herrlichkeit wiederzuerhalten, zu denen wir bei der ersten Schöpfung bestimmt waren. Durch den Sündenfall hatten wir sie verloren, durch Christi Dazwischentreten mit Seinem Tun und Leiden, ja, mit Seinem Tod und Seiner Auferstehung wurden wir aber wieder voll berechtigt. Liebesrat sondergleichen! Dies alles wollte Christus durch die angeführten Worte mit der Taufe verbinden und in sie gleichsam hineinlegen, um in dieser Weise den einzelnen Besitzer all dieser Gnade durch ein sichtbares Zeichen in Seiner Gemeinde hervorheben zu können und uns dadurch endlich dazu zu vermögen, Seine große, aber geistliche und unsichtbare Gabe zu umfassen und daraus Trost zu holen.

Das Taufwasser, wie gering es dem äußeren Auge auch scheinen mag, ist also ein überaus reiches und kostbares Wasser. Es verhält sich damit geradeso, als wenn ein sehr reicher Mann von einem einfachen Ring sagt: "Wer diesen Ring bekommt und annimmt, der soll mich und mein ganzes Vermögen besitzen." Dann wäre dieser Ring, der an und für sich nur einige Mark wert ist, dennoch ein wunderbar kostbarer Ring. Er besitzt ja nicht nur seinen materiellen Wert, sondern mit ihm ist zugleich die Person, die das Versprechen gab, und ihr ganzes Vermögen verbunden. Und warum dies? Nur um des Versprechens willen, dass nämlich derjenige, der diesen Ring bekommt und annimmt, dies alles besitzen solle. Genauso verhält es sich mit der Taufe. Ohne das Wort Gottes ist sie nur Wasser und von keinem Wert, durch das Verheißungswort aber, das Christus mit diesem Wasser verband, ist sie ein Sakrament, in das alle Gnade und die ganze Seligkeit hineingelegt ist.

Wie oft verfährt Gott so, dass Er unsichtbare und himmlische Gnadengaben mit irdischen und sichtbaren Dingen und Zeichen verbindet. Das schwache, sinnliche und kleingläubige Menschenherz hat immer dessen bedurft. Dafür haben wir viele Beispiele im Alten Testament, Beispiele, die gerade unsere Erlösung durch Christus bezeichnen. Als die Kinder Israel vom Schwert des Würgeengels verschont bleiben sollten, geschah dies durch das sichtbare Zeichen, dass die Türschwelle mit dem Blut des Passahlammes bestrichen wurde. Als sie in der Wüste von den feurigen Schlangen gebissen wurden, sollten sie durch das Anschauen der ehernen Schlange vom Tod errettet werden. Von diesem Rettungszeichen steht ausdrücklich: "Welche sich zu demselben Zeichen kehrten, die wurden gesund, nicht durch das, was sie anschauten, sondern durch Dich, aller Heiland. - Denn es heilte sie weder Kraut noch Pflaster, sondern Dein Wort, Herr, welches alles heilt."

In 2. Kön. 5 haben wir ein treffendes Vorbild auf die Taufe sowie darauf, wie sich unsere Vernunft dazu stellt. Als der syrische Feldhauptmann Naeman zum Propheten Elisa kam, um Hilfe zu suchen und von seinem Aussatz gereinigt zu werden, erhielt er durch seinen Boten lediglich die Zusage: "Wasche dich siebenmal im Jordan, so wirst du rein." Das erzürnte Naeman, und er zog weg, weil der Prophet nicht ein Mittel anwandte, sondern ihm nur einen Diener mit einem so einfachen Gebot sandte. Als er sich aber doch noch dazu bewegen ließ, auf die Worte des Propheten hin in den Jordan zu steigen, wurde er laut der Zusage sogleich vollständig gesund und rein. Und wodurch geschah dies? Gewiss nicht wegen irgendeiner Eigenschaft des Jordanwassers, sondern wegen des damit verbundenen Verheißungswortes: "Wasche dich, so wirst du rein!"

Welch ein Vorbild auf die Taufe - und auf uns! Erstens sehen auch wir nur einen geringen Diener Gottes die Taufe verrichten, und zwar in so schlichter und einfacher Weise. Wenn wir Gott selbst mit himmlischer Feierlichkeit taufen sähen und Ihn uns die Seligkeit zusagen hörten, dann würden wir glauben, dann wäre es auch von Wichtigkeit und Wert; nun aber ist es eine so alte und weit hergeholte Zusage, nun sehen wir nichts vor Augen. Zweitens starren wir das Wasser an und denken: "Ist denn nicht das Wasser z.B. meiner reuevollen Tränen besser, um die Sünde damit abzuwaschen, als dieses aus dem Brunnen geschöpfte, das auf den Leib gegossen wird?" Fahren wir nun fort, nur auf das Wasser zu blicken und die Worte der Verheißung zu vergessen, dann werden wir leichtsinnige Verächter der Taufe und des Herrn Jesus und verbleiben im Aussatz unserer Sünde. Können wir dagegen im Glauben auf das Wort und auf die Verheißung Jesu zu diesem Wasser sehen, dann wird es uns ganz dem Worte gemäss ergehen, dass wir rein, ja, selig werden. Denn es ist weder ein Traum noch eine Erdichtung, sondern es ist eine ewige, göttliche Wahrheit. Er, der da spricht: "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden," kann doch nicht lügen! Und wenn dieser Herr ein Wort spricht, dann gilt das tausendmal mehr als alle unsere Meinungen und Gedanken. Lasst uns darum ohne die geringsten Seitenblicke die Augen fest auf die Worte des Herrn gerichtet halten, denn nichts in der Welt ist gewisser und zuverlässiger als dieses.

Wie die Gnadenworte lauten; O, dass wir Ihm doch besser trauten, Glaub' und Taufe stehn beisammen, So wie Unglaub' und Verdammen.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan haben, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig."

Gegensätze dienen dazu, die Wahrheit in helleres Licht zu stellen. Über einige solcher Gegensätze wollen wir nachsinnen. Unser heutiges Wort bringt uns gleich etwas Grundlegendes. Nicht um unseres Verdienstes willen, sondern durch Gottes Barmherzigkeit werden wir selig.

Tief will der Geist Gottes dies in unsere Herzen prägen; denn von der richtigen Erkenntnis und Erfahrung dieser großen Tatsache hängt das ganze fernere Gedeihen unseres Christenlebens ab. Bei einem Gebäude ist es von der größten Wichtigkeit, dass die Fundamente tief und fest gelegt seien; im Glaubensleben ist es nicht minder wichtig.

Die Selbstgerechtigkeit des natürlichen Herzens ist ein schlammiger Boden, auf dem kein Gemäuer sicher stehen kann. In den Stürmen der Not und der Trauer, in den Gewässern der Krankheit und des Todes fällt das Haus zusammen und tut einen großen Fall. Wir brauchen Felsengrund. Gottes Barmherzigkeit, sein vor Grundlegung der Welt gefasster Liebesrat, Jesu stellvertretender Tod, sein vergossenes Blut, seine vollkommene Gerechtigkeit, seine unerschütterliche Treue, das sind die granitenen Steine, die jedem Sturm trotzen. Wer darauf gründet, sieht völlig ab von sich, sowohl von dem etwa vorhandenen Guten als von dem ihn verurteilenden Bösen. Er baut auf Jesusm allein.

Ich beuge mich und bin erfreut Und rühme die Barmherzigkeit.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott hat ein Interesse daran, uns gerecht zu machen

Eine ganze Generation von Christen ist aufgestanden, die glaubt, es sei möglich, Christus »anzunehmen«, ohne die Welt zu verlassen. Doch was sagt der Heilige Geist? »Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?« (Jakobus 4,4), und: »Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist!« (1. Johannes 2,15). Das bedarf keines Kommentars, nur des Gehorsams. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, wir könnten die Rechtfertigung ohne Veränderung haben. Rechtfertigung und Wiedergeburt sind nicht dasselbe. Man kann sie theologisch trennen – aber in der Praxis sind sie stets beieinander! Wenn Gott einen Menschen gerecht spricht, beginnt Er sofort, ihn gerecht zu machen. Der Irrtum unserer Tage besteht darin, dass wir von einem Bekehrten gar nicht erwarten, dass er umgestaltet wird, und aus diesem Grund sind unsere Gemeinden voll von Christen, die dem biblischen Maßstab nicht entsprechen. Viele von ihnen bleiben bei der Ansicht, Errettung sei ohne Buße möglich, und dass sie aus der Frömmigkeit auch ohne Gerechtigkeit einigen Nutzen ziehen können. Eine Erweckung zeigt sich unter anderem an der Rückkehr zu der Ansicht, dass wahrer Glaube ausnahmslos heilige Herzen und gerechte Lebensführung bewirken werde!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Das Wesen des Geistes

Wir, die wir Jünger Jesu Christi sind, müssen oft daran erinnert werden, dass Gott uns erlaubt, mit zwei Flugzeugen zugleich zu reisen.

Er lässt uns in dem religiösen Flugzeug reisen, in dem Prediger, Chorleiter und Chöre, Lehrer und Evangelisten mitreisen - und das ist Religion. Ja, eigentlich ist dies »Religion im Arbeitsmantel« - es ist der nach außen sichtbare Teil der Religion, und dieser hat seinen eigenen Platz in Gottes Werk und Plan.

Aber darüber hinaus und über dem allem liegt in unserer religiösen Erfahrung das geistliche Wesen, das Wesentliche von allem! Es ist das geistliche Wesen, das ich in unserer Gemeinschaft in der Gemeinde Jesu auf dem Thron sehen möchte!

Wir brauchen die Warnung, dass viel Theologie, viel biblische Lehre und viele Bibelkonferenzen sich nur um sich selbst drehen. Sie drehen sich im vollen Sinne um sich selbst - und wenn jeder nach Hause geht, ist niemand anders, als er vorher war. Wir brauchen leider diese Warnung, dass wir die Wahrheit so halten, dass sie in sich selbst beginnt und endet. Die Gefahr, in der wir stehen, ist es, dass wir so lehren und leben, dass die Wahrheit keine Gelegenheit bekommt, sich selbst zum Ausdruck zu bringen!