Buch-Rezension: Sermon von den guten Werken

Sermon von den guten Werken

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Oft hört man, dass es in der Bibel eine große Kontroverse gäbe: Die guten Werke. „Gerecht allein aus Gnaden“ der Paulusbriefe sei ein Wiederspruch zu dem „Glauben, den man an den guten Werken sieht“, welchen Apostel Jakobus in seinem Brief darstellt. In der Tat ist die Diskussion über die Bedeutung der Werke durch die ganzen Jahrhunderte in der Kirche Gottes lebendig geblieben. Ein jeder Christ frägt sich, welche Taten zur Ehre Gottes dienen, seinen Namen Ehren und das Werk des Reiches Gottes vorantreiben.

Luther wollte 1520, also als er noch am Anfange der Reformation stand, eine Predigt über die guten Taten eines Christenmenschen verfassen, es entstand jedoch ein ganzes Büchlein. Dieses sollte nachher sogar die Grundlage des evangelischen Katechismus werden. Er selber schrieb im März 1520 an Georg Spalatin:

„Wenn es so fortschreitet, wird es meines Erachtens mein allerbestes Buch.“

Was also entsteht ist eine Auslegung der 10 Gebote. Die ersten drei Gebote werden dabei sehr ausführlich betrachtet. Jedem „du sollst nicht…“ werden Pflichten für den Christen abgeleitet. Wenn wir keine anderen Götter als Gott den Herrn haben sollen, dann muss ein Christ in allen Angelegenheiten Gott allein suchen. Dann muss ein Christ Gott mehr gehorsam sein als den Menschen. Gibt es für mich nur einen Gott, dann ist mein erstes Gutes Werk somit auch mein Glaube an diesen Gott. Das Erste Gebot ist für Luther somit der Glaube an Jesus Christus. Luther sagt:

„Darum, wenn ein Mensch nicht mehr zu tun hätte als dieses(…) Werk dieses Gebotes, hätte er doch sein Leben lang vollauf damit zu schaffen.“

In einer Zeit als man unter Guten Werken vor allem Fasten, Wallfahrten, Ablässe und Kirchenbauten verstand, wurden in diesem Werk die biblischen Werke freigelegt. Ist es auch nicht eine Mahnung für uns, die wir oft der allgemeinen Geschäftigkeit oder äußerer Frömmigkeit mehr Gewicht geben als einem der wichtigsten Fundamente des Christlichen Glaubens?

Somit sind die Zehn Gebote die Grundlage des Menschlichen Handelns, aus denen man sämtliche Punkte biblischen Handelns ableiten kann. Gesetz und Evangelium werden dabei auf köstliche Weise miteinander verknüpft. Für Luther ist die Reihenfolge der Gebote gleich einer Gliederung nach Ihrer Wichtigkeit. Somit kommt erst Gott. Er bleibt einiger Gott, Sein Name ist heilig und der Sonntag ist der Tag seiner Ehre.

Für mich war dieses Buch sehr erbauend. Es half mir in meinem Leben Prioritäten zu setzen. Es erinnert einen an die Größe Gottes, und das allein seine Gebote bei einem Christen gelten sollten. Obwohl dieses Buch eine der Grundsäulen reformierter Theologie darstellt und bis heute Kommentare und Analysen zu dieser Schrift entstehen, kann man es derzeit bei keinem Verlag neu beziehen.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Sergej Pauli
 Kategorie: Biblische Lehre

  Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  Jahr: 2002
  ISBN: 978-3579051437
  Seiten: 152
 €    Preis: 9,90 Euro

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