Buch-Rezension: Wenn Kinder zu Hause zur Schule gehen

Wenn Kinder zu Hause zur Schule gehen

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Obwohl der Hausunterricht in Deutschland nahezu unbekannt und praktisch verboten ist, legen die Herausgeber eine Dokumentation vor, die den Sinn und die Möglichkeiten von Hausschulen aufzeigt.

Im ersten Teil präsentieren sie, wie Hausunterricht als Alternative zum öffentlichen Schulsystem entstand und gehen dabei auch auf kritische Anfragen ein. Dann folgen Fallbeispiele, Hausschulen in der Diskussion, einiges zur Frage der Sozialisation und zur Praxis der Hausschulen.

Ein wichtiges Kapitel behandelt die rechtlichen Aspekte und druckt auch relevante Gesetzestexte ab. In den USA werden etwa zwei Millionen Schüler zu Hause unterrichtet. Alle Studien haben bisher bewiesen, dass Kinder, die zu Hause lernen, wesentlich bessere Schüler sind und auch im sozialen Umgang kompetenter da stehen (S. 46).

Die Dokumentation einzelner Fallbeispiele aus Deutschland ist allerdings deprimierend. In den meisten Ländern Europas werden Heimschulen toleriert, aber eben nicht in Deutschland (Liste S. 195). „Während der Staat Verbrechern und Gewalttätern gegenüber immer weniger durchgreift, zeigt er seine ganze Stärke, wenn Christen ihre Kinder selbst unterrichten wollen.“ (S. 39) Von daher blieb für manche Familien nur die Umsiedlung bzw. Flucht nach Österreich. (S. 103ff) Der Anhang behandelt einige häufig gestellte Fragen. Literaturangaben, Adressen und Links vervollständigen die bemerkenswerte Dokumentation.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Ehe, Familie, Beziehung, Liebe

  Verlag: Verlag für Theologie und Religionswissenschaft (VTR)
  Jahr: 2004
  ISBN: 3-933372-87-9
  Seiten: 260
 €    Preis: 19,80 Euro