Buch-Rezension: Wie das Christentum die Welt veränderte - Menschen - Gesellschaft - Politik - Kunst

Wie das Christentum die Welt veränderte

Autor:

Ein Werk, das lange überfällig war. Der Verfasser, emeritierter Professor für Soziologie am Illinois College in Jacksonsville, beschreibt das Christentum im Kontext der geschichtlichen Entwicklung. Fast tausend Fußnoten belegen die sorgfältige Recherche des Autors. Trotzdem liest sich das Buch streckenweise wie ein spannender Roman.

In fünfzehn Kapiteln zeigt Schmidt die christlichen Wurzeln von vielen wie selbstverständlich erscheinenden Errungenschaften der modernen Gesellschaft: angefangen von der Achtung des menschlichen Lebens über die Krankenversorgung, das Bildungswesen, die Wissenschaft, die ökonomische Freiheit, die Abschaffung der Sklaverei, Freiheit und Gerechtigkeit. Staunend verfolgt man, wie Jesus Christus Menschen verwandelte, und wie dann das Christentum die Gesellschaft zum Guten veränderte. Selbst ein Nichtchrist könnte den unschätzbaren Wert des Christentums für unser tägliches Leben erkennen. Viele der als modern gepriesenen Werte entstammen eindeutig der christlichen Botschaft.

Hochinteressant das Kapitel über die Wissenschaft, das deutlich zeigt, wie der christliche Glaube Wissenschaft erst möglich machte und dass die Pioniere der Wissenschaft Christen waren. Erschütternd das Kapitel über Kindstötung und das Aussetzen von Neugeborenen in der römischen Gesellschaft. Erst das Christentum hat das geändert.

Einzig bei dem Kapitel über die Rolle der Frau scheint der Autor etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein. Selbstverständlich brachte das Christentum den Frauen Freiheit und Würde. Was aber ihre Rolle in der Urgemeinde betrifft, ist der Verfasser eher fragwürdigen Autoren aufgesessen als den biblischen Quellen gefolgt. Das betrifft auch die Bemerkung, „dass im Zug der Entwicklung der Amtskirche die Frauen nach und nach aus den leitenden Funktionen verdrängt wurden“ (S. 128). Sie waren nie in diesen Funktionen. Trotzdem hat das Christentum den Frauen Würde, Freiheit und Rechte verliehen, wie sie noch keine Kultur gekannt hatte.

Nach jedem Kapitel fasst der Autor in einer Tabelle alle wichtigen Aussagen noch einmal zusammen. Ein Stichwortregister vervollständigt das gut zu lesende empfehlenswerte Werk.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Geschichte, Kirchengeschichte

  Verlag: Resch-Verlag
  Jahr: 2009
  ISBN: 978-3-935197-58-8
  Seiten: 494
 €    Preis: 19,90 Euro