Buch-Rezension: Zielstrebich - Mit Gott ins Ziel

Zielstrebich

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Mit der Übersetzung des im Jahr 1995 unter dem Titel Finishing Strong erschienenen Werkes hat der Verlag eine wichtige Lücke gefüllt. Farrar versucht in drei Teilen seines Buchs zu einem Leben zu motivieren, das mit Gott „stark abschließt“. Er wendet sich besonders an Männer, aber auch Frauen werden einigen Nutzen daraus ziehen können.

Bereits am Anfang schockiert der Autor mit der unangenehmen Wahrheit, dass viele Personen in der Kirchengeschichte stark angefangen, dann aber im Glauben Schiffbruch erlitten haben. Er benennt mit u.a. Chuck Templeton und Bron Clifford zwei Prediger, die dem bekannten Billy Graham in Nichts nachstanden, dann aber ihren Glauben über Bord warfen. Außerdem macht er sich die Beobachtung eines anderen Zeugen zu eigen, dass nur einer(!) von zehn Brüdern, die mit 21 Jahren im vollzeitlichen Dienst für den Herrn anfangen, im Alter von 65 Jahren noch auf Kurs ist (S. 17).

Im ersten Teil betont Farrar, wie wichtig es ist, sein Leben im Glauben nicht nur durchschnittlich zu leben, sondern zu einem guten Ziel zu bringen. Er kommt auf die Fallen „Geld“, „eine andere Frau“ und „eine vernachlässigte Familie“ zu sprechen und stellt in Anlehnung an den Puritaner Thomas Watson 24 Charaktereigenschaften eines gottesfürchtigen Mannes vor, die Beweismittel eines Christen seien. Teil 2 legt das Augenmerk auf die Gefahren im Leben des Christen. Die Folgen von Sünde werden benannt und die Auswirkungen besonders schwerwiegender Sünden wie Stolz näher vorgestellt.

Der letzte Teil stellt den Prototypen eines starken Endes vor. Mit dem Hinweis auf das Leben Manasses macht der Autor Mut, dass auch am Ende des Lebens Veränderung erfolgen und stark abgeschlossen werden kann. Kapitel 8 ist m.E. das stärkste Kapitel des Buches. Farrar zeigt anhand von Mose auf, wie Gott durch Scheitern und Leiden Menschen brauchbar macht und deren Charakter formt: „Aber die Karriereleiter hochzuklettern wird dich niemals darauf vorbereiten, stark abzuschließen. Gott will, dass du die Charakterleiter hochkletterst.“ (S.226; Hervorhebung im Original) An anderer Stelle bemerkt er treffend: „Es erfordert Zeit, Charakter zu formen. Viel Zeit. Aus diesem Grund nimmt Er sich so viel Zeit mit deinem Leben. Gott hat es nicht eilig.“ (S. 227)

Das Buch ist leicht verständlich geschrieben. Es berührt emotional und lässt dabei Tiefgang nicht vermissen. An manchen Stellen wird der Leser womöglich eine andere Sichtweise haben (ob David wirklich nur „so lala“ abgeschlossen hat, muss letztlich unser Herr beurteilen). Ich persönlich hätte mir noch deutlich mehr Verweise und Belegstellen aus dem NT gewünscht, was allerdings durch den wertvollen Studienleitfaden im Anhang, der einige Bibelstellen benennt, relativiert wird. Die Beispiele aus dem AT wie Josef, Ussija, Manasse uvm. sind anschaulich und treffend. Allerdings muss das NT vor allem wegen der Bedeutung des (dauerhaft) innewohnenden Heiligen Geistes berücksichtigt werden, damit das gesamtbiblische Bild vollkommen zur Geltung kommt.

Fazit: Ein sehr motivierendes Werk, den Lauf gut zu vollenden (2Tim4,7)!

 Die Rezension/Kritik stammt von: Thimo Schnittjer
 Kategorie: Nachfolge, Leben als Christ

  Verlag: Daniel-Verlag
  Jahr: 2021
  ISBN: 978-3-945515-49-5
  Seiten: 288
 €    Preis: 16,90 Euro

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