Christliche Liederdatenbank    

Gott der Tage, Gott der Nächte

1) Gott der Tage, Gott der Nächte,
meine Seele harret Dein,
lehnet sich an Deine Rechte,
nie kannst Du mir ferne sein,
Vater, nie dein Kind verlassen,
immer kann ich dich umfassen.
Deine weise Huld und Macht
leitet mich bei Tag und Nacht.

2) Vater aller Menschenkinder,
Hüter deiner ganzen Welt,
der mit Langmut trägt die Sünder,
der die Schwachen führt und hält,
täglich Gutes zeigt und gibet,
immer segnet, alle liebet,
alle siehet, leitet, kennt,
allen alles Gute gönnt.

3) Vater, sende Mut den Schwachen,
Licht in jedes dunkle Herz.
Allen, die beklommen wachen,
mildere den heißen Schmerz.
Lass die Witwen, lass die Waisen,
Vater, deine Liebe preisen,
gönne Kranken sanfte Ruh!
Sterbenden sei Tröstung du.

4) Jesus Christus, manche Nächte
hast du für uns durchgewacht,
hast dem menschlichen Geschlechte
durch dein Wachen Ruh gebracht.
Den Geliebten gönnst du Schlummer,
linderst ihnen Sorg und Kummer;
schlafen oder wachen sie
weichest du doch von ihnen nie.

In der zeittypischen Mischung aus Schlichtheit und dichterischem Pathos drückt der Zürcher Pfarrer Johann Caspar Lavater ein Gottvertrauen aus, das er in Bilder des Verhältnisses von Kind und Eltern fasst. Dazu kommt in der dritten Strophe ein Fürbittegebet, wie es aus vielen Abendliedern bekannt ist. Die vierte Strophe schließlich spricht Christus an und erinnert an die durchwachte Nacht in Gethsemane; allerdings geht der Gedanke weiter zu den vielen Nächten, in denen wir uns seinem schützenden Wachen anbefehlen. Die Melodie stand zuerst bei dem in unseren Gesangbüchern nicht mehr enthaltenen Lied „Du geballtes Weltgebäude“. (Andreas Marti)

Text: (1776)
Melodie: , (1649)

Den Liedtext und Noten findet man in folgenden Liederbüchern:

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Lieder für das christliche Haus 56
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