O mein Heiland, viel zu wenig    

1) O mein Heiland, viel zu wenig
liebt Dich meine Seele noch!
Hilf mir, denn ich weiß, Du liebst mich,
tragen gern Dein leichtes Joch!
Täglich fühle ich mich schlimmer,
täglich find ich neue Sünd.
O es liebet Dich nicht immer,
wie es sollt, Dein schwaches Kind!

2) Du kennst wohl des Herzens Schwäche
und übst Nachsicht und Geduld;
gieß drum neue Lebensbäche
in mein Herz durch Deine Huld!
Lass mich fester an Dir hangen,
sei Du meines Herzens Kron;
nur nach Dir geht mein Verlangen,
nur nach Dir, o Gottessohn!

3) Ach, umfang mit Deiner Liebe
meine Seel, die nach Dir dürst!
Gib ihr neue Lebenstriebe,
zeige Dich, du Lebensfürst!
Jesu, Du mein tiefstes Sehnen,
weinend ruft mein armes Herz:
Komm und stille meine Tränen,
komm und lindre meinen Schmerz!

Text-Erklärung:

Bei diesem Lied geht es um eine tief empfundene Sehnsucht nach der Liebe Jesu und das Bewusstsein der eigenen Schwäche und Sündhaftigkeit. Die Seele bittet um Hilfe, um Jesus mehr zu lieben, erkennt ihre Fehler und sucht Trost und Kraft in seiner Nähe.

1. Strophe: Der Sänger drückt aus, dass seine Liebe zu Jesus noch zu schwach ist. Er bittet Jesus um Hilfe, weil er weiß, dass Jesus ihn liebt. Der Text spricht davon, dass das Tragen von Jesu "leichtem Joch" möglich ist, aber dennoch erkennt der Sänger täglich neue Sünden und fühlt sich immer schlechter. Die Liebe zu Jesus bleibt hinter den eigenen Ansprüchen zurück; das "schwache Kind" kann nicht so lieben, wie es eigentlich sollte.

2. Strophe: Hier wird betont, dass Jesus die Schwäche des Herzens kennt und mit Nachsicht und Geduld begegnet. Der Sänger bittet darum, dass Jesus neues Leben und neue Kraft ins Herz gibt. Es wird der Wunsch geäußert, noch näher mit Jesus verbunden zu sein – er soll die "Krone des Herzens" sein. Das ganze Verlangen richtet sich einzig und allein nach Jesus, dem Sohn Gottes.

3. Strophe: Die letzte Strophe ist eine eindringliche Bitte, dass Jesus die Seele mit seiner Liebe umfängt, denn sie "dürstet" nach ihm. Die Bitte nach neuen Impulsen zum wahren Leben, nach der Offenbarung Jesu als "Lebensfürst", schließt sich an. Aus einem tiefen, weinenden Herzen wird Jesus – das tiefste Sehnen der Seele – angerufen, die Tränen zu stillen und den Schmerz zu lindern.

Zusammenfassung: Das Lied ist ein persönliches Gebet, durchdrungen von dem Gefühl eigener Schwäche und einem Mangel an Liebe zu Jesus. Es bringt die Sehnsucht zum Ausdruck, von Jesu Liebe erfüllt zu werden, seine Nähe zu erfahren und inmitten von Schwäche und Sünde Trost, Kraft und Veränderung zu erhalten. Die einzelnen Strophen bauen aufeinander auf: vom Erkennen der eigenen Schwäche, über die Hoffnung auf Jesu Gnade und Zuwendung, bis hin zum eindringlichen Verlangen nach seiner Liebe und Trost für ein schmerzerfülltes Herz.

Text:
Melodie: Bei dir, Jesu, will ich bleiben
Alternative Melodie: Jesus, alles sei Dein eigen

Das Lied "O mein Heiland, viel zu wenig" ist in 2 Liederbüchern enthalten:

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