Tauet, Himmel, den Gerechten    

1) Thauet, Himmel den Gerechten!
Wolken! regnet ihn herab!
Also rief in langen Nächten
Einst die Welt, ein weites Grab!
In von Gott verfluchten Gründen
Herrschten Satan, Tod und Sünden.
Fest verschlossen war das Thor
Zu des Heiles Erb’ empor.

2) Doch der Vater ließ sich rühren,
Dass er uns zu retten sann,
Und den Ratschluss auszuführen
Trug der Sohn sich freudig an.
Gabriel flog schnell hernieder,
Kehrte mit der Antwort wieder:
Sieh! ich bin die Magd des Herrn,
Was er will, erfüll’ ich gern!

3) Dein Gehorsam ist mein Leben,
Jungfrau demutvoll und keusch!
Gottes Geist wird dich beschweben,
Und des Vaters Wort wird Fleisch.
Menschen betet an im Staube!
Weh der Höll’ und ihrem Raube!
Aber Adamskindern wohl!
Weil ein Heiland kommen soll.

4) Einen Zuruf hör’ ich schallen,
Brüder wacht vom Schlummer auf!
Denn es naht das Heil uns allen,
Nacht ist weg, der Tag im Lauf.
O dann fort mit allen Taten,
Die die Nacht zur Mutter hatten!
Künftig ziehe jedermann
Nur des Lichtes Waffen an!

5) Lasst uns wie am Tage wandeln,
Nicht in Fraß und Trunkenheit!
nicht nach Fleischbegierden handeln,
Weit verbannt sei Zank und Neid!
Jenem gänzlich nachzuarten,
Dessen Ankunft wir erwarten,
Dieses ist nun unsre Pflicht;
So wie sein Apostel spricht.

6) Welterlöser, ich erfülle
deines treuen Knechtes Rat,
Komm in meines Fleisches Hülle!
Wie dein Bot verkündet hat.
Komm und bringe mir den Frieden!
Menschen ist er nur beschieden,
Die von gutem Willen sind,
Komm! ich bin es göttlichs Kind!

"Tauet, Himmel, den Gerechten" ist der Name eines deutschen Adventslieds, das in mehreren Text- und Melodiefassungen vorliegt und in der katholischen Tradition der Roratemessen steht.

Text-Erklärung:

Das Lied beginnt mit dem Schrei der von Sünde, Tod und Satan bedrängten Welt, die den Gerechten vom Himmel erfleht, weil das Tor zum Heil verschlossen ist. Gott der Vater lässt sich erbarmen, der Sohn nimmt den Heilsplan freudig an, und durch Gabriels Botschaft spricht Maria ihr „Fiat“. Der Geist überschattet sie, das Wort wird Fleisch: Die Hölle verliert ihre Beute, und Adams Kindern wird der Heiland verheißen. Dann ertönt ein Weckruf: Die Nacht weicht, der Tag bricht an; weg mit den Werken der Finsternis, her mit den Waffen des Lichts. Die Gemeinde wird zu nüchternem, friedfertigem Leben ohne Völlerei, Begierde, Zank und Neid gerufen, in Nachfolge dessen, dessen Kommen sie erwartet. Am Ende wird der Welterlöser persönlich angerufen, Frieden zu bringen und im Herzen eines gutwilligen Kindes Gottes Wohnung zu nehmen.

Text: (1774)
Melodie: , (1777)
Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Tauet,_Himmel,_den_Gerechten

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