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Predigten zu 1. Korinther 3,16

"Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Wisst ihr nicht, dass ihr ein Tempel Gottes seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?"

Um die Christen in Korinth von ihrem unheiligen Wesen zu heilen, enthüllte ihnen Paulus das Geheimnis der Einwohnung des Geistes. Wie wir Heutigen, mussten sie begreifen, dass Gott in ihnen Wohnung genommen hatte. Für viele von uns ist der Heilige Geist etwas ganz Unwirkliches. Wir betrachten ihn als einen blossen Einfluss - einen Einfluss zum Guten, ja, aber mehr sehen wir in ihm nicht. Heiliger Geist, meinen wir, sei mehr oder weniger gleichbedeutend mit Gewissen - ein bestimmtes "Etwas" in uns, das uns zur Rede stellt, wenn wir schlecht sind, und uns zu zeigen sucht, wie wir gut sein können. Wie bei den Korinthern ist unser Mangel nicht der, dass uns die Gottesgabe der Geistesinnewohnung fehlte, sondern wir haben die Wirklichkeit seiner Gegenwart noch nicht erkannt. Die Heiligkeit dessen, der gekommen ist, in unseren Herzen zu wohnen, ist uns noch nicht aufgegangen.


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?"

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man selig wird wie ein Lot, oder ob man selig wird wie ein Abraham. Wer ist denn heute bereit, sich segnen zu lassen im Namen eines Lot? Wer aber möchte nicht gesegnet sein im Namen Abrahams!

Es handelt sich daher um die große Frage: ob wir selig werden wollen wie einer, der durchs Feuer gegangen ist, oder ob wir selig werden wollen mit jener wunderbaren Begrüssung des Herrn: "Ei du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, Ich will dich über viel setzen!"

Daher die große Besinnung, zu der der Apostel Paulus uns auffordert, wenn er diese ganze Abhandlung mit den Worten schließt: "Wisst ihr denn nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass der heilige Geist in euch wohnt?" Wie könnt ihr sagen: Ich bin des Paulus! Wie könnt ihr sagen: Ich bin des Apollos! Wie könnt ihr sagen: Ich bin des Kephas! Wie könnt ihr sagen: Ich bin nur christisch! Wisst ihr denn nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und dass nur einer Anspruch hat, Herr des Tempels zu sein? Und das ist Christus in der Gegenwart seines Geistes! Ist diese Herrschaft sichtbar in unserem Leben, regiert sie in unserer Kirche, wird sie offenbar als die Kraft des heiligen Geistes innerhalb des gegenwärtigen Gottestempels? Oder herrscht ein anderer Geist in dem Tempel, den wir bauen?

Das ist der ganze Ernst dieses Wortes. Ein jeder sehe daher zu, was er darauf baut. Wird diese Besinnung kommen? Diese Besinnung auf die Bedeutung und eigentliche Bestimmung des Gottestempels? Oder werden wir die Warnung überhören: "Euer Tempel ist heilig! Und wer diesen Tempel entweiht, den wird der Herr verderben." Im Griechischen ist für Entweihung ein Wort gebraucht, das gleichbedeutend ist mit Schändung einer Jungfrau. Dasselbe Wort braucht hier der Apostel für Entweihung des Gottestempels. Wenn ein fremder Geist sich der Braut Christi bemächtigt, dann tritt Schändung ein! Wenn ein fremder Geist Einfluss gewinnt und sich vermählen kann mit unserem Leben, das Christus geweiht ist, dann tritt die schwerste Entweihung ein. Eine solche Entweihung ist dann immer der Vorbote des Gerichts.

Lernt man das sehen, dann fleht man nicht nur für die eigene Gemeinde oder für den Kreis, in dem man selbst steht und dient, dann wird die ganze Kirche Christi zu einer priesterlichen Last auf unserer Seele. Dann lernt man beten: Reinige, Herr, deinen Tempel der Gegenwart! Löse deine Gemeinde von jeder falschen Verbindung! Denn welche Geister haben sich nicht gelegentlich derer bemächtigt, die allein unseres Gottes und unseres Herrn Jesu Christi sein sollen.