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Predigten zu 1. Korinther 6,20

"Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlichet nun Gott in eurem Leibe."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Darum preiset Gott an eurem Leibe."

Das Lager der Israeliten bestand aus Hunderten von Zelten, eines aber war ganz anders als alle übrigen. In den gewöhnlichen Zelten konnte man tun, was man wollte: essen oder fasten, arbeiten oder sich ausruhen, sich lauter Fröhlichkeit hingeben oder ernst und still sein. Jenes andere Zelt aber gebot Ehrfurcht. Wenn man sich ihm näherte, ging man unwillkürlich ruhiger, und wenn man davor stand, neigte man in feierlichem Schweigen das Haupt. Was war an diesem Zelt so Besonderes? Äußerlich bestand es aus ganz gewöhnlichem Material; drinnen aber war die Herrlichkeit des lebendigen Gottes. "Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist?" Ist uns die wunderbare Tatsache schon ganz zu Bewusstsein gekommen, dass bei der Wiedergeburt Gott selbst unsere Herzen zu seiner Wohnstatt gemacht hat?


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Teuer erkauft

»Dein Reich komme.« Das Reich Gottes ist ein Reich der Gerechtigkeit und Wahrheit, wie Christus in Matthäus 6 sagt: »Trachtet am Ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit.« Was ist nun Gottes und seines Reiches Gerechtigkeit? Sie ist da, wo alle unsere Glieder und alle unsere Kräfte Gott untertan sind und ihm zur Verfügung stehen, nachdem wir der Sünde entsagt haben, sodass wir mit Paulus sagen können: »Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir« (Gal 2,20). Und an die Korinther schreibt er: »Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preist Gott an eurem Leibe« (1Kor 6,19-20). Es ist, als ob er sagte: »Christus hat euch durch sich selbst erkauft. Darum sollt ihr sein Eigen sein und ihn in euch leben und regieren lassen.« Das geschieht aber erst, wenn keine Sünde mehr in uns regiert, sondern allein Christus mit seiner Gnade. Also ist Gottes Reich nichts anderes als Friede, Zucht, Demut, Keuschheit, Liebe und allerlei Tugend, damit nicht mehr Zorn, Hass, Bitterkeit, Unkeuschheit und dergleichen in uns herrsche.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Unser Ziel: Tue alles zur Verherrlichung Gottes!

Als Christen haben wir die Aufgabe, zur Verherrlichung Gottes zu leben, tatsächlich und entschieden – denn die Ermahnung des Apostels Paulus, »Tut alles zur Ehre Gottes!«, ist mehr als nur frommer Idealismus! Es ist ein unablösbarer Bestandteil der heiligen Offenbarung und als solcher so anzunehmen wie jedes Wort der Wahrheit. Dadurch wird uns die Möglichkeit eröffnet, jede Handlung in unserem Leben der Ehre Gottes zu weihen. Weil wir zu zaghaft wären, alles einzuschließen, erwähnt Paulus ausdrücklich das Essen und das Trinken, das demütigende Vorrecht, das wir mit den Tieren teilen. Wenn diese niedrigen, tierischen Handlungen zur Ehre Gottes ausgeübt werden können, ist schwer vorstellbar, was nicht dazugehören sollte. Das Neue Testament nimmt es für selbstverständlich, dass der Herr während Seines Menschseins einen wirklichen menschlichen Leib trug, und nirgends wird der Versuch gemacht, alles, was damit verbunden ist, zu verheimlichen. Der Herr Jesus lebte in diesem Leib hier unter den Menschen und tat niemals etwas Unheiliges! Sein Hiersein im menschlichen Fleisch räumt für immer mit der hässlichen Meinung auf, der menschliche Körper an sich sei der Gottheit zuwider. Gott schuf unsere Leiber, und wir tun Ihm kein Unrecht, wenn wir die Verantwortung da lassen, wohin sie gehört. Er schämt sich der Werke Seiner Hände nicht!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Er ist unser Sieg

Wir werden niemals den Stolz unseres selbstsüchtigen Wesens los, wenn wir es nicht dem Heiligen Geist Gottes erlauben, dass Er uns Gottes eigenen Sieg in uns selbst erweist. Ich bin ungehorsamen Gläubigen begegnet, die mir versichert haben: »Aber Herr Tozer, ich weiß schon, dass ich schlecht bin. Ich glaube an die vollkommene Verderbtheit! « Meine Antwort lautet: Man kann von der völligen Verderbtheit des Menschen total überzeugt sein und dabei so stolz wie Luzifer sein. Du kannst so auf dich selbst vertrauen, dass dir Gottes Gesicht verborgen bleibt und du niemals geistlichen Sieg erlebst.

Das Problem hierbei ist nicht die theologisch korrekte Auffassung von Verderbtheit. Es ist nicht zu widerlegen, dass wir, sobald wir stark genug sind, zu sündigen, sofort zu sündigen beginnen. Aber Gott versucht, durch Seinen Heiligen Geist zu offenbaren, dass ein Kind Gottes, das sein Vertrauen immer noch auf sich selbst setzt, äußerst schwach und kraftlos ist.

Warum brauchen wir so lange dazu, unser Vertrauen ganz in Gott zu setzen? Er hat es so einfach und so lohnenswert für uns gemacht, das zu werden, was wir für Ihn sein sollen!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Alles in der Welt hat seinen Preis. Sogar der Sohn Gottes. Wißt ihr auch, wieviel der den Menschen wert ist? Das ist genau festgestellt worden: 30 Silberlinge. Soviel wurden dem Judas.für die Auslieferung Jesu ausgezahlt. 30 Silberlinge. Ein Silberling ist 2,80 DM. Also 30 Silberlinge = 84,— Mark. Vierundachtzig Mark ist der Herr Jesus den Menschen wert.

Das ist nun wirklich nicht viel. Aber — ich glaube, den meisten Menschen ist der Herr Jesus nicht einmal 84,— DM wert. Das ist eine traurige Rechnung. Nun wollen wir die Sache aber einmal umkehren und fragen: Wieviel sind wir dem Herrn Jesus wert? Das ist auch festgestellt worden — damals, als der Herr Jesus auf Golgatha starb. Wir sind ihm so viel wert, daß es in Gold und Silber gar nicht auszudrücken war. Darum hat Er für uns Sein Leben bezahlt. Um uns für Gott zu erkaufen, hat Er Sein kostbares Leben dargegeben. Die Bibel sagt: „Ihr seid teuer erkauft!" Das kann man wohl sagen: Ein höherer Kaufpreis wurde nie erlegt. Darüber sollte man einmal nachdenken. Und wer es tut, der wird sagen: Da stimmt etwas nicht! Jesus ist doch nicht nur 84,— Mark wert! Und wir — wir sind doch nicht soviel wert, daß der Sohn Gottes Sein Leben für uns bezahlte. Wie ist das möglich?

Wer so fragt, dem kann ein wenig aufgehen davon, was es heißt: „Gott ist die Liebe / läßt mich erlösen. / Gott ist die Liebe / er liebt auch mich." Der fängt an zu verstehen, was die Bibel sagt: „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Ein junger Mann rannte auf der Straße mit langen Schritten und vielen Hallo-Rufen hinter einem älteren Herrn her. Dieser merkte schließlich etwas, blieb stehen und sah den Rufenden heraneilen. Unsicher schaute er um sich, wen der Rufer wohl meinen könne. Als er niemand sah, wollte er weitergehen. Aber da hatte der junge Mann ihn schon eingeholt:

„Mein Herr, Sie haben Ihre Brieftasche verloren. Hier ist sie." Verdutzt sagte der ältere Herr: „Ach, ich bin gemeint?" Genau so wie dem jungen Manne geht es dem Worte Gottes mit uns. Es läuft uns nach seit unserer Jugendzeit. Immerzu läuft es uns nach. Es will uns auch Verlorenes wiederbringen: nämlich unsre Gotteskindschaft und den Frieden mit Gott. Aber wir machen es wie der alte Herr. Wir kennen Gottes Wort gut. Wir hören es rufen. Aber im Grunde meinen wir so oft, es ginge doch nicht gerade uns persönlich an. „ Ihr seid teuer erkauft!" sagt Gottes Wort. Wer ist denn da angesprochen? Die Christen? Alle Leute? Die Ungläubigen? Oder wer?

Wenn wir es doch fassen wollten, daß mit dem Wörtlein „Ihr" das Wort Gottes uns nachläuft; daß es hier mit dem Finger auf uns zeigt; daß es in diesem Sätzlein eine Botschaft sagt, die unser ganzes Leben über den Haufen werfen kann. „Ihr seid teuer erkauft!" Wenn das wahr ist — und es ist wahr! — dann ist da ja etwas geschehen, was uns wirklich nicht gleichgültig sein kann. Es hat uns einer gekauft? Wie konnten wir immer wieder tun, als ginge uns das gar nichts an? „ Ihr seid teuer erkauft!" Da zeigt ein Finger auf uns. Amen.