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Predigten zu 1. Mose 6,6

"Und es reute der HERR, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es schmerzte ihn in sein Herz hinein."

Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Mit dem Gewimmel und Getümmel unseres Lebens füllt sich jeder Tag. Der Blick auf das, was es uns bringt, kostet Überwindung. Denn unser Tun und Treiben ist hässlich, so leer, so gottlos. Gott mutet mir nicht zu, dass ich daran ein Wohlgefallen habe. Er sagt von der Menschheit auch, sie sei nicht wert, dass sie lebe, eine Verunzierung seiner Schöpfergröße. Das Tier ist keine Schande für Gott; das ist nur der Mensch. Darum gibt es Fluten, die Tausende wegraffen, darum sterbende Völker, darum lädt der Tod den Menschen zum Tanz. Aber ich habe mit diesem Schriftwort noch nicht die ganze Schrift gehört. Sie verkündet nicht einzig den Abscheu Gottes von der Welt, sondern sagt mir zugleich: „Also hat Gott die Welt geliebt. “ Er hat sie wert gehalten, dafür gesorgt, dass sie nicht verderbe, und ihr die Rettung bereitet. Nimm beide Worte der Schrift zusammen, dann steht Gottes Wunderbarkeit vor dir. Nun kannst du anbeten und bist für das, was der neue Tag dir bringt, gerüstet. Um diese Menschen, deren leeres Treiben dir verächtlich ist, müht sich Gott und stellt sie unter die Herrschaft seines Sohnes. Ihnen gibt der er den Herrn der Herrlichkeit, damit er am Kreuz offenbare, was es heißt: Gott hat das menschliche Gesindel lieb.

Herr Gott, ich versuche es, barmherzig zu denken, und kann es nicht recht. Du lehrst es mich, weil Du mir deine Barmherzigkeit zeigst, die, die ich bedarf wie alle, die, die mir hilft wie allen. Damit ich mich unbefleckt von der Welt erhalte, dazu hast Du mich in sie hineingestellt. Sie befleckt mich, wenn sie mich mit sich reißt; sie befleckt mich aber auch, wenn ich sie unbarmherzig verachte. Darum suche ich Dein Angesicht und folge Dir, Herr Christus, nach. Amen.