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Predigten zu 1. Mose 6,7

"Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zum Gevögel des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe."

Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Darum sagte der Herr: Ich will die Menschen, die Ich geschaffen habe, vom ganzen Erdboden vertilgen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn Ich bereue es, sie geschaffen zu haben."

Große Gerichtszeiten begruben immer nicht nur Völker, sie begruben auch deren Kulturen und Umwelt. Das beweist, welch enge Beziehungen zwischen dem Menschen und der Schöpfung bestehen, die zu beherrschen und zu einem Gottestempel zu gestalten er berufen ist. "Wenn der Mensch sinkt, trauert und welkt die Erde." Sie wartet in ihrer Sehnsucht, dass der Geist des Menschen in gottgewollter Beherrschung die in ihr gebundenen Kräfte und Schätze zum Preise des Schöpfers auslöse und zu Segensquellen für die Menschheit werden lasse.

Der Mensch jedoch in seiner widergöttlichen Herzenseinstellung rang ihr ihre Kraft und ihren Reichtum ab, um seine Schuld zu vermehren und seine Gerichte vorzubereiten. Anstatt aus den ihr abgewonnenen Werten einen Quell des Segens für den Nächsten werden zu lassen, schuf er sich in ihnen eine Waffe wider den Nächsten. Daher wartet die ganze Schöpfung mit Sehnsucht auf den Tag der Offenbarung der Herrlichkeit der Söhne Gottes, weil auch sie dann frei werden wird von dem Fluche der Vergänglichkeit, dem sie ohne ihre Schuld unterworfen wurde.

Dass Gott sich zu solch einem gerichtlichen Eingreifen in die damalige Menschheitsentwicklung genötigt sah, betrübte Ihn sehr in seinem Herzen. Der hebräische Ausdruck, der in der Übersetzung mit "betrübte" wiedergegeben ist, drückt "ein schmerzliches Gefühl des Entsagens aus". Gott sah sich zu seinem Schmerz genötigt, auf etwas zu verzichten, was Er sich zur Freude und seligen Gemeinschaft mit sich selbst geschaffen hatte. Denn nicht für die Vernichtung, für das Leben hatte Er den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen. Er hatte ihn als seinen Sohn nicht zum Sklaven der Erde, sondern zum Herrn der Schöpfung berufen. Nicht in Selbstberauschung und in Kulturseligkeit, im vertrauten Verkehr mit seinem Vater sollte der Mensch das Höchste seines Daseins, den Wert seines Lebens finden. In dieser Stellung sollte er der Welt durch die Schöpfungen seines Geistes nicht Versklavung und Untergang, sondern Erlösung und Vollendung bringen.

Als der Mensch sich in seiner ganzen Geisteshaltung aber unabhängig machte von Gott, da wurde er abhängig von der Erde. Sein Königreich wurde ihm zum Fluch. Denn die Erde ist für ihn immer nur insoweit ein Segen, als er sie beherrscht. Die erniedrigte Erde zerreißt den Menschen, sobald er sich durch sie versklaven lässt.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Noah war ein frommer Mann, ohne Tadel

Gottes Augen schauten hin und her über jene gefallene Welt, wo die Sünde ungehindert regierte, ob Er irgendwo jemand fände, der Ihm wohl gefiele. Ach, Er fand Keinen, bis Er Noah erblickte. Dieser fand Gnade vor dem HErrn weil Er ihn allein als gerecht erkannt hatte in seinem ganzen Geschlecht. Gleich Antipas wohnte er da, wo Satans Stuhl war, aber er hielt fest am Namen Seines Gottes und war Sein treuer Zeuge. Sei du deinem Gott getreu, meine Seele, ob du auch vereinsamt dastehen solltest. Wir sehen drei Merkmale an dem Mann, der Gnade fand vor dem HErrn.

1. Er ist ohne Tadel
Nicht fleckenlos, vom hellen Licht der Ewigkeit beschienen; aber ohne Tadel soweit seine Erkenntnis geht. Er trägt die weiße Blume eines unbedeckten Lebens; seine Kraft ist verzehnfacht, weil sein Herz rein ist. Er übt sich allezeit zu haben ein reines Gewissen, beides, gegen Gott und gegen Menschen. Diese Stellung ist nur dem Glauben möglich; er öffnet das Herz, um das Leben aus Gott aufzunehmen. Willst du gerecht sein, so lass den Gerechten ein, lass Ihn in dir leben.

2. Gegen Menschen ist er aufrichtig
Er senkt Seine Augen nicht verschämt zu Boden, und blickt nicht verstohlen umher um irgend einen Vorteil zu entdecken; er schaut der ganzen Welt offen ins Gesicht. In seinen Augen widerspiegelt sich die Aufrichtigkeit und Redlichkeit seiner Seele, sie strahlen von Wahrheit, Selbstlosigkeit und Liebe.

3. Er bleibt in beständiger Gemeinschaft mit Gott
Wenn wir uns auch von allem anderen Kostbaren trennen müssten, um dies zu erlangen, so wäre es das Opfer wohl wert. Mit der göttlichen Natur in Übereinstimmung gebracht zu werden, immer da gefunden zu werden, wo Gott ist, und nie da, wo Er nicht ist, – das wäre in der Tat Leben.