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Predigten zu 1. Mose 9,1

"Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde;"

Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch, und erfüllet die Erde." 1.Mose 9,1.

Die Ehe ist das Allerheiligste auf dem ganzen Gebiet des menschlichen Zusammenlebens. Sie ist berufen, jenes göttliche Naturgesetz der Fruchterzeugung zu verwirklichen, das Gott in seine ganze, organische Schöpfung hineingelegt hat. Es handelt sich hier um nichts Geringeres, als um die Vollmacht jenes göttlichen Wirkens, auf Grund dessen der Mensch fähig ist, durch Zeugung und Empfängnis jenes Kind zu schaffen, das die einzige Frucht ist nach seinem Bilde, das Höchste, was der Mensch von seiner ganzen Wesensbeschaffenheit als geistes- und wesensverwandtes Leben "von sich werfen", in die Welt "hinausstrahlen" kann. "Wie in der Pflanzenfrucht die edelsten Kräfte und Säfte des Baumes, zu einem selbständigen Keim gereift, frei werden, so vereinigen Vater und Mutter das ihnen an Göttlichem und Menschlichem innewohnende Edelste zur Erzeugung eines selbständig werdenden Menschenkeims."

Dieses höchste Können des menschlichen Lebens hat Gott durch den Begriff Ehe umschrieben und begrenzt. Sie ist das Fundament der Weltgeschichte. Das Wohl eines ganzen Volkes und die Zukunft der Geschichte sind von ihr abhängig. Mit dem Verschwinden der Ehe, wie Gott sie gegeben, schwinden auch alle Segnungen, die mit ihr für ein Volk und die Zukunft verbunden sind. Es handelt sich hier nicht um ein willkürliches Fruchtbringen zweier Geschlechter, sondern um die lebenslängliche, freiwillige Vereinigung von Mann und Frau, die in der Gründung der Familie und des Hauses ihren reinen Ausdruck findet.

Die Reinheit der Ehe und Heiligkeit der Familie bildeten daher von jeher die einzigen Fundamente für den gesunden Aufbau eines Geschlechts und für die weltgeschichtliche Mission eines Volkes. "Nicht in den Kabinetten der Fürsten, nicht auf den Feldern der Schlachten, nicht in den Werkstätten der Industriellen, nicht in den Hallen der Geschäfte, nicht einmal in den Hörsälen und Bildungsstätten der Wissenschaften und Künste, auch nicht in den Tempeln der Gottesverehrungen - in den Häusern, in den Häusern wird über Glück und Unglück, über Blüte und Elend der Völker und Menschen entschieden."

Wer daher die Zukunft eines Volkes sehen will, der belausche das Familienleben dieses Volkes. Die Sprache, die hier gesprochen, die Liebe, die hier gepflegt, die Erwartungen, die hier geweckt, der Friede, der hier gesegnet, die Hingabe, die hier erwartet wird - es werden uns die wesentlichen Züge sein, die die Zukunft beherrschen.