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Predigten zu 1. Petrus 1,1

"Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, auserwählt"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Den auserwählten Fremdlingen nach Vorkenntnis Gottes."

Ein Christ muss immer von der Welt unterschieden sein; und wenn er lebt, wie er soll, so wird er nicht viel Liebe von ihr geniessen, sondern er wird als ein Eindringling und Fremdling behandelt werden, den die Weltbewohner nicht brauchen. Dies ist eine große Lehre, welche sich in den kommenden Jahrhunderten ebenso bewahrheiten wird wie sie sich in den vergangenen Zeiten bewahrheitet hat. Sehen wir in die Geschichte zurück, so finden wir: "Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin." Wir sehen die Christen vertrieben und eingeschlossen in den unterirdischen Höhlen von Rom; wir sehen sie umhergejagt wie Rebhühner, und wo wir in der Geschichte Knechte Gottes finden, da erkennen wir sie an ihrem unterschiedenen und unveränderlichen Charakter - sie waren nicht von der Welt, sondern ein Volk, zerrissen und mit Narben bedeckt; ein Volk, ganz verschieden von den Nationen der Erde. Und wo es zu unserer Zeit kein unterschiedenes Volk gibt, wo keine Menschen sind, welche sich von denen unterscheiden, unter denen sie wohnen, da gibt es auch keine Christen. Denn Christen müssen allezeit von der Welt verschieden sein. Sie sind nicht von der Welt, wie auch Christus nicht von der Welt ist.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Das ist ein ganz großes Wort, das der Apostel Petrus an den Anfang seines Briefes gesetzt hat. Er redet da seine Brüder an: „Erwählte!" „Erwählt!" Das ist ein Wort, das ein Mensch von sich aus hätte gar nicht ausdenken können: „Von Gott erwählt!" Wer dies Wort ausspricht, der kommt ans Verwundern und Staunen.

Ein Mann Gottes lag im Sterben. Um ihn her standen seine Frau und seine Kinder. Und unsichtbar stand da auch der Herr Jesus. Sein herrlicher Friede lag über diesem Sterben. Auf einmal sagte der Schwerkranke – und es war, als bete er an –: „Was hat wohl Gott bewogen, dass er mich, gerade mich, vor allen meinen Schulkameraden, Freunden und Studiengenossen auserwählt und mich aus der verlorenen Welt herausgerettet hat!"

Es ist etwas Wunderbares um das Wort „auserwählt"! Es ist so wunderbar, dass sich die Welt daran ärgert. Wie sollte auch die armselige Vernunft die Tiefen der göttlichen Barmherzigkeit ergründen können? Selbst die Kinder Gottes bekennen im Blick auf dieses Wort „auserwählt": …wie will wohl mein schwacher Geist / ob er sich gleich hoch befleißt / seine Tief' ergründen können!"

Aber sie wissen: Gott hat eines Tages in den Strom der Menschen hineingegriffen und mich herausgerissen, dass ich Sein Eigentum sei. Und zwar hat Er diesen Plan gehabt vor Grundlegung der Welt. Und Er hat es sich viel kosten lassen, dass ich Ihm angehöre. Seinen eigenen Sohn Jesus Christus hat Er hingegeben zu meiner Erlösung. Warum Er gerade mich erwählt hat, der ich böser bin als tausend andere, dass weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Er mich erwählt hat. Nun steht mein Name im Buch des Lebens geschrieben. Nun habe ich Bürgerrecht in der zukünftigen Welt Gottes. Gelobt sei Er! Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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„Fremdlinge" nennt Petrus seine Brüder im Glauben. Wer es ernstlich mit Jesus hält, der muss es früher oder später erfahren: Diese Welt ist „fremdes" Land.

Wohl zeigt diese Welt noch die Spuren der alten Schöpfungsherrlichkeit, dass unser Herz an manchem schönen Sommertag darüber jauchzen kann. Wohl ist da unser liebes Heimatland, unser Vaterland, dem unsere Liebe und unsere Kraft gehören. Und doch! Jünger Jesu dürfen keinen Augenblick vergessen, dass diese Welt nicht unsere Heimat ist, sie ist eine gefallene Welt. Unsere Heimat ist bei der Quelle des Lebens, bei Gott. Darum sind die Jünger Jesu auf „großer Fahrt" zur ewigen Heimat. Die Welt lacht darüber, nennt uns weltfremd und Träumer. Lasst sie lachen! Wer ein großes Ziel vor Augen hat, kann sich durch das Lachen der Unverständigen nicht aufhalten lassen. Dies Lachen beweist uns ja nur, dass Jünger Jesu wirklich „Fremdlinge" sind.

Wehe uns, wenn wir das vergessen! Manch einer ist schon nach Amerika ausgewandert. Dann gefiel es ihm dort so gut, dass er sich naturalisieren ließ und in der Fremde heimisch wurde. Aber damit verlor er sein deutsches Bürgerrecht. Es gibt so viele, die waren zum ewigen Leben berufen. Aber dann gefiel ihnen die Welt mit ihren Zerstreuungen, mit ihrer Lust, mit ihren Ehren und Aufgaben so gut, dass sie ihr Herz an die Welt und ihr Wesen verloren. Paulus sagt: „Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist, und jage nach dem vorgestreckten Ziel." Amen.