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Predigten zu 1. Petrus 3,1

"Gleicherweise ihr Weiber, seid euren eigenen Männern unterwürfig, auf dass, wenn auch etliche dem Worte nicht gehorchen, sie durch den Wandel der Weiber ohne Wort mögen gewonnen werden,"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Dass auch die, so nicht glauben, ohne Wort durch den Wandel gewonnen werden."

Der Christ wurde in die Welt gesandt, um ein Prediger zu sein; und er predigt allezeit von seinem Herrn, wie jede andere Kreatur, die Gott gemacht hat. Predigt nicht die ganze Welt von Gott? Schauen nicht die Sterne in ihrem Schein vom Himmel und verkündigen uns das Dasein eines Gottes? Besingen nicht die Winde den Namen Gottes durch ihr gewaltiges Brausen? Toben nicht die Wellen des Meeres am Gestade oder donnern in den Stürmen? Die Fluten und Felder, die Luft, die Ebenen, die Berge und Täler, die Ströme und Bäche, reden sie nicht alle für Gott? Und sollte nicht eine neue Kreatur - ein Mensch, neu geschaffen in Christus Jesus - auch Jesus Christus predigen, wo er geht und steht?

Dies ist der Nutzen der guten Werke, aus Gott gewirkt: Sie sind die Predigt eines Christen, die er hält, nicht immer mit dem Mund, sondern durch sein Leben, durch alles, was er sagt und tut. Dein Tun ist Predigen. Die Predigt, welche mit gesprochenen Worten gehalten wird, ist bald vergessen; aber was wir durch unser Leben predigen, bleibt unvergesslich.

Nichts predigt der Welt mehr als ein heiliges Leben. Aber auch: nichts kann das Christentum mehr verunehren als der Widerspruch zwischen guten Lehren und bösem Leben, zwischen christlichem Glauben und unchristlichen Werken in der Sünde, Ungerechtigkeit und Heuchelei.

Komm zu Christus, er will dich bewahren bis an das Ende und ewig selig und herrlich machen.


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten."

Wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung! Damit bezeichnet Petrus die Gemeinde Christi als einen Organismus, der allein durch das schöpferische Wirken Gottes in den einzelnen Jesusjüngern auferbaut und zusammengehalten wird.

Wie konnte dieses Neue entstehen? Nach der Petrusbotschaft und der der anderen Apostel ist die Gemeinde Jesu Christi eine Tat des göttlichen Erbarmens. Denn der Apostel findet hier zur Beschreibung dieses Erbarmens kein anderes Wort als den Ausdruck: "Nach seiner großen Barmherzigkeit." Gottes Erbarmen ist so groß wie Gott selbst. Wir werden Gott in seiner Grösse niemals zu fassen vermögen, auch als Wiedergeborene und Erlöste nicht. Gott ganz zu fassen vermag nur Gott. Wir können Gott in seinem Erbarmen nur bemessen nach der Tiefe unseres Falles. Denn die Grösse seines Erbarmens entspricht der Tiefe unseres Falles. Nur wenn wir den Mut gewinnen, in die letzte Tiefe unseres Falles hinabzusteigen, werden wir fähig sein, auch das große Erbarmen zu fassen, durch welches wir auf Grund der Auferstehung Jesu Christi wieder geboren worden sind.

Wer uns sehen will in unserem Fall, der schaue nach Golgatha. Da haben wir unseren Fall als Mensch schlechthin, als Menschheit erlebt. Es ist zunächst ganz gleichgültig, dass es ein Hoherpriester Kaiphas war, der damals veranlasste, dass Jesus den Römern übergeben wurde. Es ist zunächst ganz gleichgültig, dass es ein Pilatus, ein wankelmütiger römischer Konsul im jüdischen Lande war, der die grausame Tat vollzog und den Schönsten unter den Menschenkindern ans Kreuz schlagen ließ. Golgatha mit seiner Auslieferung Jesu ans Kreuz ist unsere Tat, ist unser Angesicht. Dort sprach der Mensch als Mensch in seiner letzten Entscheidung. Vor die Wahl gestellt, bat er nicht um den vom Vater Gesandten und Gesalbten, sondern um den Mörder. Dort vollzogen wir, du und ich, die letzte Tat, wozu der Mensch als Mensch überhaupt fähig ist, und schlugen "Ihn", den Sohn des Vaters voller Gnade und Wahrheit, ans Kreuz.

Das ist unser Fall! Wenn wir nun das große Erbarmen Gottes ermessen wollen, durch das wir wiedergeboren sind, dann können wir es nur erfassen auf Grund dieser Tiefe unseres Falles. Wir suchen der wunderbaren Kreuzesbotschaft zu lauschen, um sie in ihrem Geheimnis zu verstehen. Wir verstehen sie aber erst, wenn wir in diese letzte Tiefe unseres Falles hinabzusteigen wagen. Von hier aus erfassen wir, wie groß das Erbarmen Gottes ist, durch das wir wiedergeboren sind zu einer lebendigen Hoffnung.