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Predigten zu 1. Samuel 22,1

"Und David ging von dannen und entrann in die Höhle Adullam. Und als seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters es hörten, kamen sie dorthin zu ihm hinab."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Da ging David von dannen und entkam in die Höhle von Adullam Es waren bei ihm ungefähr vierhundert Mann."

Die Höhle Adullam wurde zum Sammelpunkt derer, die sich der Führung des Geistes Gottes unterstellten. Saul hatte das Amt des Königs inne und besass einen großen Anhang. Die ganze Regierungsgewalt lag in seinen Händen. Gott erkannte ihn als König an, aber sein Geist war von ihm gewichen und auf David gekommen, der nun mit Gott in die Wüste gehen musste. So wurde die Höhle sein Aufenthaltsort. Dort sammelten sich um ihn eine Schar von Männern, die sich mit den gottlosen Zuständen unter Saul nicht abfinden konnten, und David wurde ihr Anführer.

David ist ein Abbild des von den heutigen Menschen zurückgewiesenen Jesus. Auch heute gibt es eine Schar von solchen, die unterwegs sind, um sich an seinem Zufluchtsort um ihn zu sammeln. Sie sehnen sich nach der Wirklichkeit, die sich dort findet, wo der Geist herrscht. Sie kommen zu Jesus, und er erkennt sie an als die Schar seiner Getreuen. Es ist ein Weg, der in die Einsamkeit führt. Einsam ist immer, wer dem von Menschen geschaffenen System widersteht. Aber diese Kernschar, die sich in der Zeit, da fast alle Jesus ablehnen, um ihn sammeln, wird ihm, wenn er wiederkommt, sehr teuer sein.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Irgendwo im todeinsamen Felsengebirge liegt die Höhle Adullam. Lange Zeit hat sie nur den Tieren zum Unterschlupf gedient. Nun aber ist ein Gast eingezogen: David! David ist der Geliebte Gottes. Der Prophet Samuel hat ihn heimlich zum König über Gottes Volk gesalbt. Davon hat der verworfene, finstere König Saul Nachricht bekommen. Und nun verfolgt er den David mit glühendem Haß. So wird David, der heimliche König, der Ausgestoßene und Verachtete.

Doch nun geschieht das Wunderbare: Dieser ausgestoßene, heimliche König zeigt eine seltsame Anziehungs- kraft . „Allerlei Männer, die in Not und Schulden und betrübten Herzens" sind, finden sich ein. Wir sehen im Geist diese Mühseligen und Beladenen heranziehen. Und dann verstehen wir, daß dieser ausgestoßene, heimliche König ja eine Abschattung des Herrn Jesus ist. Er hat eine ungeheure Anziehungskraft für alle, „die in Not und Schulden und betrübten Herzens" sind. Es waren sicherlich sehr verschiedenartige Leute, die sich dort in Adullam einfanden. Da waren Verwegene und Schüchterne, Alte und Junge, Kluge und Törichte. Was verband sie? Ihre Not und der heimliche König! Und da haben wir das rechte Bild der wahren Gemeinde. Sie umfaßt mancherlei Geister. Aber das verbindet alle, daß sie sich aus ihrer Not und Schuld heraus um ihren heimlichen König, um Jesus sammeln. Er zieht sie an. Jesus ist der Mittelpunkt der Gemeinde. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es war schon ein wunderlicher Haufe, der sich dort in der Höhle Adullam zusammenfand. Es gab gewiß viele, die ges- pottet haben über diese 400 Mann. Der verworfene König Saul hat diese Schar mit seinem Haß verfolgt . Die Philister haben sie gefürchtet.

Verlacht — gehaßt — gefürchtet —, ja, so steht auch die wahre Gemeinde Jesu Christi, die durch diese Schar in Adullam vorgebildet wird, zu allen Zeiten in der Welt. Und doch lesen wir nirgendwo, daß diese 400 Mann sich dadurch hätten verwirren lassen. Ich denke mir, das lag einfach daran, daß diese 400 Notbeladenen, Schuldverhafteten und betrübten Leute gar keine andere Möglichkeit mehr für ihr Leben sahen, als zu David in die Höhle Adullam zu fliehen. Es gab darüber für sie keine Erwägung mehr. David und die Höhle Adullam waren ihr einziger Ausweg. So auch steht es mit der Gemeinde Jesu Christi. Die wahren Christen sind solche Leute, denen die Not ihres Lebens und noch viel mehr ihre Schuld so über den Kopf gewachsen ist, daß sie gar keine andere Möglichkeit mehr sehen als den heimlichen König Jesus.

Sie wissen wohl, daß es viele Wege durch die Welt gibt. Aber für sie kommt kein anderer mehr in Frage als Jesus, der gesagt hat: „Ich bin der Weg." Darum verwirrt es sie nicht, wenn sie auch verspottet, gehaßt oder gar verfolgt werden. Ja, selbst wenn sie getötet werden, so wissen sie: „Niemand kann mir das Leben nehmen. Denn mein Leben ist ja Jesus." Wenn sie aber Ihn verlören, dann hätten sie das Leben verloren. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Wundervoll wird uns hier ein Bild der wahren Gemeinde des Herrn gezeigt. „Adullam" — das heißt in unsere Sprache übersetzt: „Volk der Gerechtigkeit". Ja, die Mühseligen und Beladenen, die sich um den heimlichen König und Davidssohn Jesus sammeln, sind ein „Volk der Gerechtigkeit".

Allerdings — in sich selbst haben sie diese Gerechtigkeit nicht. Im Gegenteil! Diese Männer, die aus Not und Schulden und Betrübnis kamen, waren gewiß ein sehr fragwürdiger Haufe. Davon war nicht nur die Welt überzeugt, sondern — und das ist wichtig! — ganz gewiß auch sie selbst. Denn so steht es in der wahren Gemeinde des Herrn, daß man da sein eigenes Herz und sein Sündenelend recht klar erkennt. Da singt man stets mit allen Gleichgesinnten: „An mir und meinem Leben / ist nichts auf dieser Erd!..." Oder: „Wenn ich mich selbst betrachte / so wird mir angst und weh..." Aber gerade dieses Lied geht so weiter: „ . . . wenn ich auf Jesum achte / so steig' ich in die Höh'..." Das ist es: Die wahren Christen sind solch ein „Adullam" — ein „Volk der Gerechtigkeit". Sie sind Leute, die mit Vorliebe den Römer-Brief studieren. Jesus Christus ist ihre Gerechtigkeit vor Gott. In Ihm sind sie gereinigt, versöhnt, entsündigt und völlig gerecht gesprochen. Im Blick auf Ihn singen sie: „In ihm kann ich mich freuen / hab einen Heldenmut / darf kein Gerichte scheuen /wie sonst ein Sünder tut."

O wie wunderlich ist doch die Gemeinde Jesu! In den Augen der Welt, ja in den eigenen Augen „in Not, in Schulden und betrübten Herzens"; um ihres Obersten willen aber sind sie in Gottes Augen ein „Volk der Gerechtigkeit". Amen.