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Predigten zu 2. Chronik 33,12

"Und als er bedrängt war, flehte er der HERR, seinen Gott, an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter und betete zu ihm;"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Als er [Manasse] nun in der Not war, flehte er den Herrn, seinen Gott, an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter."

Was? Manasse errettet? Manasse, dieser Bluthund, ist er durch Erneuerung des Sinnes in ein Lamm der Herde Gottes verwandelt worden? Er, der blutbefleckte Verfolger, ist er ein Bekenner des Glaubens geworden, den er einst ausrotten wollte?

Mit Recht sagt Bischof Hall: "Wer kann sich beklagen, dass ihm der Weg zum Himmel versperrt sei, wenn er einen solchen Sünder eingehen sieht? Klage dich des Schlimmsten an, du geängstigte Seele! Hier ist einer, der Menschen ermordete, Gott trotzte und den Teufel anbetete. Dennoch findet er den Weg zur Buße."

Ich kannte eine alte Dame, die nicht mit der Eisenbahn fahren wollte, weil sie glaubte, dass sich einige Brücken in schlechtem Zustand befänden. Sie fürchtete, diese Brücken würden unter ihrem Gewicht zusammenbrechen, obwohl Tausende von Tonnen jeden Tag hinübergefahren wurden. Jeder lächelt über solch eine Torheit.

Nun seht diesen ungeheuren Zug an, der die Brücke passierte. Seht Manasse, beladen mit schweren Verbrechen, und achtet auf die Brücke, ob sie unter den Lasten von Sünden, die über sie hinwegrollen, schwankt. Ach nein, sie trägt sie ohne Schwanken; und sie würde das Gewicht aller Sünden tragen, die je von Menschen begangen wurden. "Daher kann er [Jesus] auch bis aufs äußerste die retten, welche durch ihn zu Gott kommen."

Spreche ich zu einer Schwester, die in einer unbewachten Stunde den Pfad der Treue verließ und seitdem den Weg der Schande gegangen ist? Ich bitte dich, nimm diese Botschaft an: Die größte Sünde, die äußerste Schuld, die unglaublichste Missetat, die schändlichsten Übertretungen können vergeben werden. Der Erlöser lebt, das Opfer ist vollbracht. Wende dich von ganzem Herzen zum Herrn, bekenne deine Sünden, gib dein Ich auf! Traue auf die unendliche Gnade Gottes in Christus Jesus, seinem Sohn!

"Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Übeltäter seine Gedanken und kehre um zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott; denn er vergibt viel."


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Da er in der Angst war, flehete er vor dem HErrn, seinem Gott

So lange diese Geschichte auf den Seiten der Heiligen Schrift zu lesen ist, braucht kein Sünder zu verzagen. Es gab kaum eine Sünde, die Manasse nicht ausgeübt hatte. „Er tat, was dem HErrn übel gefiel, nach den Gräueln der Heiden, die der HErr vor den Kindern Israels vertrieben hatte.“ Ja, er verleitete sein Volk zu noch größeren Sünden, als die der Heiden. Dann kam schreckliche Trübsal. In Fesseln gebunden, der ausgesuchtesten Grausamkeit und Verachtung preisgegeben, wurde er nach Babylon geführt, dort in einen Kerker geworfen, wo andere gefangene Fürsten eingemauert waren, und es war wenig Wahrscheinlichkeit, dass er befreit oder ihm je erlaubt werden würde, sein Heimatland wiederzusehen. Aber jetzt setzte der Geist Gottes ein mit seiner Arbeit. Manasse demütigte sich tief und betete! Wie heiß mögen die Tränen, wie erschütternd die Ausbrüche seiner Reue gewesen sein! Wie waren jene Mauern getränkt von dem Hauch seiner Bekenntnisse, und jene Steinplatten, waren sie nicht Zeugen seines fast unaufhörlichen Gebets? – Und Gott besuchte ihn in seinem düsteren Kerker, Er hörte gnädiglich auf sein Flehen und brachte ihn zurück in sein Land. Er wird also auch an dir tun, mein Bruder. Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde; die Gnade Gottes ist überschwänglich groß; alle Sünde und Lästerung kann dem Menschen vergeben werden. Wende dich zu Ihm mit gebrochenem Herzen; Er wird dir nicht nur vergeben, sondern dich auch zurückführen; Er wird dir, wie einst Manasse, Gelegenheit geben, etwas von dem Bösen, was dein vergangenes Leben befleckt hat, wieder gut zu machen. Übrigens ist es besser, nicht auf eine Zeit der Trübsal zu warten, die uns aufrütteln soll, nach Gott zu fragen, sondern vielmehr in Ihm zu bleiben, um seiner Liebe willen.