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Predigten zu 2. Korinther 13,13

"Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen."

Die Liebe im Herzen Gottes ist die Quelle allen geistlichen Segens; die Gnade, zum Ausdruck gekommen in Jesus Christus, hat uns diesen Segen zugänglich gemacht, und die Gemeinschaft, das Einwirken des Heiligen Geistes, ist das Mittel, durch das uns der Segen übereignet wird. Was das Herz des Vaters uns zugedacht hat, hat der Sohn für uns vollbracht, und das wird uns jetzt vom Heiligen Geist übermittelt. Wenn wir also immer wieder etwas Neues entdecken, was uns in Christus zuteil geworden ist, dann wollen wir bedenken, durch wen Gott es uns zukommen lässt: durch den Heiligen Geist. In ihm wollen wir wandeln. Ihm wollen wir in allem gehorchen. Damit öffnen wir weit die Türe für Gott, so dass er alles, was er für uns geplant hat, verwirklichen kann.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Wenn im Konfirmandenunterricht von der Dreieinigkeit die Rede ist, brauche ich gern ein schlichtes Beispiel. Ich zeichne ein Kleeblatt an die Tafel und frage: „Wie viel Blätter hat das?" „Drei!" rufen die meisten. Aber ein paar werden stutzig. Sie rufen: „Eins!" „Nein, drei!" behaupten die anderen. „Wie oft müsst Ihr denn pflücken, um so ein Kleeblatt zu haben?" „Einmal!" „Also, wie viel Blätter?" „Eins", meinen zögernd ein paar. „Es sind aber doch drei", bleiben manche fest. Bis schließlich eins der Kinder sagt: „Drei in einem sind's!" „Richtig! Drei in einem!" Und nun erkläre ich ihnen dies Gleichnis. Das gilt vom lebendigen Gott. „Drei in einem: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist." Nun, trotz all unseres Erklären wird uns die Dreifaltigkeit Gottes ein verborgenes Ding bleiben, solange wir fern von Gott und Seinem Heil sind. Wie sollte unsere unerleuchtete Vernunft imstande sein, dies Wunder und Geheimnis der Dreieinigkeit zu verstehen!

Denen aber, die von der Finsternis zu Seinem wunderbaren Licht gekommen sind, ist die Dreieinigkeit kein dunkles Rätsel mehr. Sie kennen „die Gnade unseres Herrn Jesu Christi", durch die sie errettet wurden. Sie preisen „die Liebe Gottes, des Vaters", durch die sie erwählt wurden und die sie täglich umgibt. Und sie stehen in der „Gemeinschaft des Heiligen Geistes", der in ihnen und der ganzen Gemeinde Jesu Sein herrliches Werk tut. Amen.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Paulus zeigt uns, worin der Reichtum der Kirche besteht. Ich will ihn mit herzlicher Freude beschauen, um aufs neue zu erfassen, wie reich wir sind. Besieht nicht jeder, dem ein reicher Besitz gegeben ist, seinen Reichtum mit Freude? Ist es ein falscher, täuschender Besitz, so lauert in unserem vergnügten Blick eine Gefahr. Hier aber beschaue ich den echten Reichtum. Das erste, woran Paulus denkt, ist die Gnade Jesu. Dass Jesus gnädig ist, gern und reichlich gibt, wirklich und zu jeder Zeit hilft und immer der Gebende, immer der Helfende bleibt, das ist der Reichtum der Christenheit. Sie ist dadurch entstanden, dass Jesus voll Gnade und Wahrheit war, und besteht dadurch, dass er gnädig an ihr handelt. Seine Gnade kommt aus der Liebe Gottes. Darum ist Jesus uns gnädig, weil Gott uns wert hält und seine Liebe uns gibt. Das bringt in die Gütigkeit Jesu die Vollmacht hinein, die Ihn bei uns gegenwärtig und jeder Not überlegen macht. Deshalb weil seine Gnade in Gottes Liebe ihren Grund hat, ist Jesu Vergeben Gottes Vergeben, Jesu Gemeinschaft Gottes Gemeinschaft und der Jesus erwiesene Gehorsam Gottesdienst. Sichtbar wird die Liebe dadurch, dass sie gibt. Die Gabe, in der die göttliche Liebe in ihrer Vollkommenheit uns offenbar wird, ist die Gemeinschaft des heiligen Geistes. Dass Gottes Geist sich mit unserem Geist zusammentut und der Teilhaber an unserem Leben wird, so dass das, was wir denken und tun, von Ihm her stammt, das ist das Geschenk der Liebe Gottes, durch das sie uns ihre Herrlichkeit zeigt, und der Tatbeweis für die Gnade Jesu, durch den er uns erfahren lässt, dass er uns gnädig ist.

Keiner kommt zu Ende, wenn er versucht, den Reichtum zu beschauen, den Du, Vater, uns gegeben hast. O wenn ich doch von allen unzufriedenen Klagen frei würde. Du bist mir, Herr Christus, gnädig; das ist für mich genug. Du, o Vater, gibst mir Deine Liebe; was mangelt mir noch? Du, heiliger Geist, machst dich zu meinem Gefährten. In Deinem Geleit führt mein Weg mich zum Ziel. Amen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Die Gemeinschaft des heiligen Geistes

Wie oft werden diese Worte ausgesprochen, ohne dass die Tiefe ihrer Bedeutung beachtet wird. Das Wort Gemeinschaft will auf einen gemeinsamen Besitz hinweisen. Es wird gebraucht in Bezug auf unseren Verkehr unter einander (1. Kor. 10,16), und mit Gott (1. Joh. 1,3). Das Band der Gemeinschaft ist der heilige Geist. Wie der Ozean alle Länder unter einander verbindet, und den gegenseitigen Austausch ihrer Güter vermittelt. So ist es der heilige Geist, der in der Dreieinigkeit den Vater und den Sohn eint und uns mit Gott verbindet, so dass die Einheit zustande kommt, um die der Heiland gebeten hat (Joh. 17,21).

Wie groß sind doch die Vorzüge solcher göttlichen Gemeinschaft! Nie mehr brauchen wir uns einsam zu fühlen; jeden Augenblick dürfen wir uns an den heiligen Geist wenden, um Rat und Leitung. Seine Hilfsquellen sind uns jederzeit aufgeschlossen; es ist unmöglich seine Bereitwilligkeit uns zu helfen, zu stark in Anspruch zu nehmen oder gar zu erschöpfen; Er will uns begleiten bei jeglicher Arbeit, in jedes Leiden hinein! Wahrlich, wenn wir nur Zeit nähmen, uns diese wunderbaren Tatsachen zu vergegenwärtigen, so wäre kein Raum mehr da für die Verzagtheit, die uns zuweilen allen Mutes und Trostes zu berauben droht.

Es versteht sich, dass wir sehr sorgfältig umgehen müssen, mit den zarten Empfindungen, der heiligen Gesinnung unsers göttlichen Bundesgenossen. Wir können Ihn nicht rücksichtslos betrüben, durch unsere Härte oder Unreinheit, und dann im nächsten Augenblick uns um Hilfe und Leitung wieder zu Ihm wenden. Solche göttliche Verbindung verlangt von unserer Seite Wachsamkeit, ein zartes Gewissen, einen biegsamen, Gott anheimgegebenen Willen, – ein Herz, das keine andere Liebe, kein Verlangen, keinen Abgott – nichts duldet, das nicht im Einklang stände mit der Gemeinschaft des heiligen Geistes.