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Predigten zu 2. Mose 14,31

"Und Israel sah die große Macht, die der HERR an den Ägyptern betätigt hatte; und das Volk fürchtete der HERR, und sie glaubten an der HERR und an Mose, seinen Knecht."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es ist schön, was da von diesem Volke gesagt ist. Möchte es doch auch bei uns so sein, daß wir endlich alles Mißtrauen beiseite werfen und daß es von uns heißt: „Sie glaubten dem Herrn und seinem ,Knecht' (Jes. 52, 13) Jesus." Nun, dieses Volk hatte ja auch Grund genug zu solchem Glauben. Hatte der Herr nicht vor ihren Augen das Meer geteilt, daß sie hindurchgeschritten waren wie auf einem gebahnten Wege? Und waren nicht vor ihren Augen ihre Bedränger in den Fluten des Meeres umgekommen? Hatten sie nicht Gottes Gnade und Sein Gericht gewaltig erlebt?

Kein Wunder, daß es nun bei ihnen heißt: „Sie glaubten dem Herrn und seinem Knecht Moses." Aber wißt ihr auch, wie lange dieser Glaube vorgehalten hat? — Genau 3 Tage. Genau 3 Tage später hatten sie in der Wüste kein Wasser zu trinken. Und „da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken?" Drei Tage! Ach du liebe Zeit! Drei Tage — und alles ist vergessen: die Wunder des Herrn, Seine Verheißungen und Seine Zusagen, Seine Macht und Durchhilfe, alle eigenen Vorsätze. Alles vergessen! Sie murren, als sei der Herr in den drei Tagen verstorben.

Da habt ihr das Menschenherz, wie es ist. Wie sollen wir denn ans Ziel kommen, wenn wir so wankelmütig sind und wenn unser Glaube so schwach ist, wenn wir bei den kleinsten Schwierigkeiten umfallen, während wir kurz vorher uns noch des Herrn rühmten?! Wenn der Herr nicht selbst täglich „den glimmenden Docht" anfachte, würde es wohl nichts werden. Amen.