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Predigten zu 2. Petrus 2,1

"Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volke, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, welche verderbliche Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die nebeneinführen werden verderbliche Parteiungen und verleugnen den Herrn."

Die verderblichsten Irrlehrer, welche je den Glauben Gottes verkehrt haben, haben zuerst kleine Irrtümer vorgebracht, aber zuletzt sich ganz von der Wahrheit entfernt. Deswegen, ihr Lieben, nehmt euch wohl in acht! Wenn ihr einem einzigen Irrtum Raum gebt, so könnt ihr nicht sagen, wie weit ihr gehen werdet.

"Haltet an dem Vorbild der heilsamen Lehre," denn der Irrtum in der Lehre führt zum Irrtum im Wandel. Wer etwas Falsches glaubt, wird auch bald falsch handeln. Der Glaube hat einen großen Einfluss auf unser Verhalten. Wie der Glaube eines Menschen ist, so ist auch der Mensch selbst.

Aber nicht nur um euer selbst willen haltet fest an der heilsamen Lehre, sondern auch um der Kirche willen. Wollt ihr das Wohlergehen und den Frieden der Kirche Christi, so haltet fest an der gesunden Lehre.

Was ist die Ursache der Trennungen, der Streitigkeiten in der Kirche? Der Fehler liegt nicht in der Wahrheit, sondern im Irrtum. Wäre immer völlige und beständige Reinheit in der Kirche gewesen, so wäre auch völliger und beständiger Friede in ihr gewesen. Wenn in einem Sturm die Anker losreißen, so stossen die Schiffe gegeneinander und tun einander großen Schaden. Genauso haben die verschiedenen Abteilungen der Kirche einander großen Schaden getan, weil ihre Anker nicht fest gewesen sind. Wären sie bei der Wahrheit geblieben, so wären keine unnützen Streitigkeiten entstanden; denn Streitigkeiten entstehen aus Irrtümern.

Der Lauf des Evangeliums ist gewaltig gehemmt worden durch die Irrtümer seiner Verkündiger. Ich wundere mich nicht, wenn ich sehe, dass ein Jude nicht an das Christentum glauben will, weil der Jude selten das Christentum in seiner Schönheit und Reinheit erblicken kann. Was hat der Jude jahrhundertelang vom Christentum denken müssen? Antwort: Es sei reine Abgötterei. Er hat die Römischen vor Holz und Stein niederknien sehen; er hat sie gesehen, wie sie vor der Maria und allen Heiligen sich niederwerfen. Der Jude sagte, dies ist meine Losung: "Höre Israel, der Herr, dein Gott, ist unser Gott; ich kann kein Christ werden, denn die Verehrung Eines Gottes ist ein wesentlicher Teil meiner Religion." Und so haben auch die Heiden sich an den Christen geärgert und sich geweigert, die christliche Lehre anzunehmen. Deswegen, wenn ihr wollt, dass Sünder sich bekehren, dass die Auserwählten Gottes eingesammelt werden, so haltet fest an der Wahrheit, haltet fest an dem Vorbild der heilsamen Lehre, im Glauben und Liebe gegen Jesum Christum.

Wer die Wahrheit festhält, wird schließlich schneller wachsen als der, welcher von einer Lehre zur andern abspringt. Wie viele geistliche Wetterfahnen gibt es jetzt in der Welt. Manche Leute hören morgens einen Prediger und sagen: "O, es ist herrlich gewesen!" Abends hören sie wieder einen andern: "O, das ist ebensogut;" obgleich einer dem anderen widerspricht. Die vielgerühmte Liebe unserer Zeit ist von der Art, dass man glaubt, Lügen und Wahrheit seien gleich gut; daher sich Lügen und Wahrheit einander begegnen und küssen; daher wird auch der, welcher Wahrheit redet, für einen blinden Eiferer gehalten, und die Wahrheit hat aufgehört, ehrenwert zu sein in der Welt. Eine solche schrankenlose Liebe aber ist eine falsche. Darum haltet fest an dem Vorbild der heilsamen Lehre, durch welche allein wir wachsen können im geistlichen Leben.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden."

"Vor Fälschungen wird gewarnt!" Man liest oft in der Zeitung eine solche Warnung, und ihr könnt nichts Besseres tun, als sie euch merken. Hütet euch vor Verfälschungen des Evangeliums, und zwar ganz besonders vor der Fälschung, die Priester an die Stelle Christi setzt, wo gelehrt wird, anstatt an das Blut der Versöhnung an den Priester zu glauben. Man braucht nur ein wenig hinzusehen, um die Fälschung zu entlarven.

Hütet euch vor der falschen Weisheit, die sich oft den Anschein von Wissenschaftlichkeit gibt. Man stellt Vermutungen auf und weist auf vermeintliche Tatsachen hin, um diese zu stützen. Eine Zeitlang schwören die Gelehrten auf die neue Ansicht, und man sagt euch, dass ihr euch nicht dem Fortschritt der Wissenschaft und dem Geist der Zeit entgegenstellen dürft. Aber schon nach kurzer Zeit wird die neuste Ansicht durch eine noch neuere vom Thron gestossen. Die Weisheit von gestern erweist sich als Torheit, und sie dient der "unfehlbaren" Weisheit von heute als Hintergrund. Diese wird aber bald demselben Schicksal verfallen wie ihre Vorgängerin. Wir wollen gewiss die Erkenntnis nicht verachten, sondern nach ihr wie nach einem verborgenen Schatz suchen; aber wir wollen uns keineswegs durch unbewiesene Theorien zum Narren halten lassen.

Hütet euch auch vor falscher Frömmigkeit, einer Frömmigkeit, die den Kampf gegen den Feind aufgegeben hat, die nichts von dem innewohnenden Verderben weiss, die keine Übertretungen zu bekennen hat, die der Wachsamkeit und der Sorge um das Seelenheil nicht zu bedürfen glaubt. Es ist leicht, ein Scheinvermögen anzusammeln, indem man Papiere kauft, die nur einen Scheinwert besitzen; und es ist leicht, in den Ruf großer Frömmigkeit zu kommen, wenn man vorübergehende Regungen für Tatsachen und Einbildung für Wirklichkeit nimmt. Möge uns der Heilige Geist lehren, das Echte vom Unechten, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Geistliche Autorität: Das Wort und das Zeugnis

Aus diesem Grund sollte alles, was in unserem christlichen Erfahrungsbereich geschieht und seinen Ursprung außerhalb der Schrift hat, mit großem Argwohn betrachtet werden, bis es sich als in Übereinstimmung mit der Bibel erweist. Sollte es im Widerspruch zu dem Wort der offenbarten Wahrheit stehen, wird es kein wahrer Christ als von Gott gegeben annehmen. Sei der gefühlsmäßige Inhalt auch noch so bedeutend – wir können keine Erfahrung als echt anerkennen, bevor wir ihn nicht mit der Heiligen Schrift nach Kapitel und Vers belegen können. »Zum Wort und zum Zeugnis« muss immer der abschließende Beweis bleiben. Alles Neue und Einmalige sollte mit Vorsicht betrachtet werden, solange es nicht der Prüfung anhand der Schrift unterzogen wurde. Im ganzen 20. Jahrhundert wurden eine Reihe unbiblischer Behauptungen von den Christen angenommen, weil man vorgab, diese gehörten zu den Wahrheiten, die erst in den letzten Tagen offenbart werden sollten. Die Wahrheit ist: Die Bibel lehrt nicht, dass es neues Licht und fortgeschrittene geistliche Erfahrungen in den letzten Tagen geben werde – sie lehrt genau das Gegenteil! Nichts in Daniel oder in den Briefen des Neuen Testaments kann dahin gepresst werden, aus diesen Texten den Gedanken abzuleiten, die Christenheit der Endzeit werde sich eines Lichts erfreuen, von dem man zu Anfang nichts wusste! Gott bewahre uns vor Leuten, die vorgeben, weiser als die Apostel und heiliger als die Märtyrer der frühen Gemeinde zu sein! Die beste Weise, mit solchen umzugehen, ist diese: Steh auf und verlasse ihre Gegenwart!