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Predigten zu 2. Petrus 3,16

"wie auch in allen seinen Briefen, wenn er in denselben von diesen Dingen redet, von denen etliche schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"... was die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben."

Dr.P.J.Van Gorder erzählte öfter von einem Schild, das er über einem Schreinergeschäft entdeckt hatte und auf dem stand: "Hier werden Drechsel- und Schleifarbeiten aller Art ausgeführt." Nicht nur Schreiner sind gut in diesem Handwerk; viele bekennende Christen drechseln und schleifen auch an Schriftstellen herum, wie es ihnen gerade passt. Und manche verdrehen sie sogar zu ihrem eigenen Verderben, wie unser Bibelvers heute sagt.

Wir sind alle recht gut im Rationalisieren, das heißt wir können unseren sündhaften Ungehorsam sehr gut entschuldigen, indem wir glaubhafte Erklärungen dafür abgeben oder ehrenwerte Motive für unser Handeln nennen. Oft versuchen wir auch, Schriftstellen umzudeuten, damit sie zu unserem Verhalten passen. Wir geben verständliche, aber unwahre Gründe für unsere Taten oder Einstellungen an. Hier seien nur ein paar Beispiele dafür genannt.

Ein christlicher Geschäftsmann weiss sehr gut, dass es unrecht ist, wenn er gegen einen anderen Gläubigen vor Gericht zieht (s. dazu 1. Korinther 6,1-8). Doch wenn er es doch tut und deswegen zur Rede gestellt wird, dann sagt er: "Ja, ich weiss, aber der andere hatte offensichtlich unrecht, und der Herr will doch nicht, dass der einfach so davonkommt!"

Helga hat die Absicht, Harald zu heiraten, auch wenn sie weiss, dass er nicht gläubig ist. Als eine christliche Freundin sie daran erinnert, dass das nach 2. Korinther 6,14 verboten ist, sagt sie: "Ja, das stimmt schon; aber der Herr hat mir gesagt, ich sollte ihn heiraten, damit ich ihn zu Jesus führen kann."

Horst und Ruth sagen, dass sie Christen sind, und doch leben sie zusammen, ohne miteinander verheiratet zu sein. Als ein Freund von Horst darauf hinweist, dass das nach der Bibel Unzucht ist und dass kein Unzüchtiger das Reich Gottes erben wird (s. 1. Korinther 6,9.10), erwidert Horst: "So siehst du das. Aber wir lieben uns doch sehr, und in Gottes Augen sind wir deshalb längst verheiratet." Oder da ist eine christliche Familie, die in Glanz und Gloria lebt trotz der Ermahnung des Paulus, dass wir einfach leben und mit Essen und Kleidung zufrieden sein sollen (s. 1. Timotheus 6,8). Diese Leute rechtfertigen aber ihren Lebensstil mit der unbekümmerten Antwort: "Für das Volk Gottes ist nur das Beste gut genug."

Oder nehmen wir einen habsüchtigen Geschäftsmann, der gierig jeden Besitz ansammelt, den er nur bekommen kann. Seine Philosophie ist die folgende: "Am Geld an sich ist gar nichts Schlimmes. Nur die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übels." Und es fällt ihm nicht im Traum ein, dass diese Liebe zum Geld etwa seine eigene Sünde sein könnte.

Die Menschen versuchen immer, ihre Sünden besser und günstiger zu interpretieren, als die Heilige Schrift es erlaubt. Und wenn sie entschlossen sind, dem Wort Gottes ungehorsam zu sein, dann ist für sie eine Entschuldigung so gut (oder so schlecht) wie die andere.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Die Bibel missbrauchen

Ich glaube, dass alles in der Bibel wahr ist. Doch der Versuch, aus der Bibel ein wissenschaftliches Sachbuch zu machen, heißt, sie in tragischer Weise völlig falsch zu verstehen! Es ist unter denen, die die Bibel lehren, weithin üblich zu behaupten, die Bibel würde beinahe jede neue wissenschaftliche Entdeckung bestätigen. Fast niemand scheint zu bemerken, dass ein Bibellehrer erst dann von etwas reden kann, was ein Wissenschaftler herausgefunden hat, nachdem das geschehen ist. Und fast niemand fragt sich, warum etwas, das klipp und klar in der Bibel steht, erst nach Jahrtausenden und dann auch nur mit Hilfe der Wissenschaft erkannt worden ist.

In letzter Zeit hat man die Bibel aus vielen anderen Gründen »weiterempfohlen«, aber zu selten aus dem ei- nen Grund, weswegen sie geschrieben wurde. Die Bibel dient dem einen Zweck, Menschen zu Jesus Christus zu führen, sie zu heiligen und sie auf den Himmel vorzubereiten. Es ist abwegig und schlecht, sie dazu zu verwenden, dem natürlichen Menschen Frieden zusprechen zu lassen!